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stellt; ein riesenhafter tonnenüberwölbter Saal
führt nun harmonisch in den Kuppelbau über.
Ein weiterer Plan Pauls lll. und Michelangelos
befaßte sich mit der Neuordnung des Kapitols.
Hiezu bot der für 1536 angekündigte Besuch
Karls V. Anlaß, zu dem der bis dahin kaum be-
achtete und verwüstete, ursprünglich so bedeu-
tende Platz in Rom ein völlig neues Gesicht be-
kommen sollte. Unter Verwendung der mittel-
elterlichen Mauern und Türme des auf den Re-
sten des alten Tabulariums stehenden Senato-
renpalastes plante Michelangelo einen hofarti-
gen Platz zwischen drei Palösten. Gegen das
zum Trümmerfeld gewordenen Forum abgeschlos-
sen, sollte der Platz in Richtung auf St. Peter hin
durch eine Treppe, die hinunter zur neuen Stadt
führt, zum geöffneten Reprösentatians- und Emp-
fangsraum werden. ln der Mitte des Platzes
sollte das im Lateran aufbewahrte Reiterstand-
bild Marc Aurels, des Vorbildes aller Kaiser, zur
Aufstellung gebracht werden. Zwar war dies al-
les zum Zeitpunkt des Besuches von Kaiser
Karl V. noch nicht vollendet, das Standbild
dürfte aber schon am Platze gewesen sein. Je-
denfalls konnte der lebende Kaiser von dem so
berühmten Bild des „vorbildlichen" Kaisers emp-
fangen werden. Für Rom bedeutete die Neuord-
nung des Platzes am Kapitol neuerdings einen
wesentlichen Schritt hin zur „kaiserlichen" Stadt.
Michelangelo starb 1564, lang nach seinem gro-
ßen Gönner Paul lll. Alle seine Werke waren
unvollendet. Die Richtung war aber gezeigt und
ließ sich weiter verfolgen. Unter ienen, die un-
mittelbar nach Michelangelos Tod dessen Werke
fortsetzten, waren Giacomo della Porta und
Vignolo die bedeutendsten. Giacomo wölbte die
Kuppel van St. Peter nach Michelangelos Plan,
und Vignolo erbaute in den siebziger Jahren
die richtunggebende Kirche von Gesu, in der
die Kombination eines Thermensaales mit einem
Kuppelbau das erste Mal voll verwirklicht wurde.
Doch faßte Vignala die ursprüngliche Idee der
Verwendung alter römischer Bauprinzipien zu
neuen Kompositionen anders auf, als Bramante
und Michelangelo es taten. Diesen ging es um
Konstruktionen der Bagenwölbungen und Kup-
peln, ihm aber um die Kombination von Raum-
einheiten. Die in Ruinen vorhandenen römischen
Thermen zeigen Raumanlagen, die aus der sym-
metrischen Addition von tonnengewölbten Hal-
len und Kuppelröumen bestehen. Vignolas Gesü
zeigt, wie diese Kombination in neuer Ordnung
wiedergebracht werden kann. Das traditionelle
Langhaus der Kirche wurde zum tannenüber-
wölbten Saal, die Seitenschiffe wurden in eine
Flucht von Kapellen umgebildet und der Chor
als kreuztörrniger Dreikapellenraum mit Mittel-
kuppel gestaltet. Damit war ein neuer Kirchen-
raum entstanden, der aus dem traditionellen Sy-
stem der römischen Thermenbauten schöpft und
doch van Grunde auf neu ist.
Die unmittelbare Nachfolge dazu war die neuer-
liche Fortführung des Baues von St. Peter durch
das „Langhaus" des Carlo Maderno.
Auch damit war aber die Bautätigkeit an St.
Peter noch nicht vollendet. lm Jahre T656 gab
Alexander Vll. Lorenzo Bernini den Auftrag,
gleichzeitig mit der Arbeit an der Kathedra
den Platz vor St. Peter zu gestalten. Das Werk
war 1667 unmittelbar nach dem Tode seines
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