MAK

Volltext: Alte und Moderne Kunst XX (1975 / Heft 138)

A. Jil ' 
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nisch durchleuchtet die verschiedenen Entste- 
hungsphasen des jeweiligen Bildes von seiner 
ersten Konzeption bis zur „Fertigstellung". Nicht 
nur didaktische Zwecke wurden hiermit verfolgt; 
durch diese Rekanstruktionsbemühungen wurde 
auch in verblütfendem Maß deutlich, daß nur 
knapp ein Drittel der Maler iener Ausstellung 
von 1874 eindeutig mit der herkömmlich-traditio- 
nalistischen Malweise bzw. den einschlägigen 
Motiven (historische und Genre-Szenen) gebro- 
chen hatte. - Die Wiedergabe der während der 
Ausstellung (von 1874) erschienenen Kritiken er- 
gönzte diesen Teil der Schau. Und eingehende 
Hinweise zu Farbanalysen untermauerten wissen- 
schaftlich die Angaben der Kunstgeschichten: 
ienen Schritt ins Freie, die neue Bildkomposi- 
tion, den Eintluß Japans und das „eingefangene" 
Licht. 
„Impressionismus ist nicht eine Richtung, sondern 
eine Weltanschauung", meinte später Lieber- 
mann. Die Malergruppe van 1874 leitete [eden- 
falls keine gemeinsame „ldee von der Kunst". 
Sie mußten um Anerkennung kämpfen, sich ge- 
gen die festzementierten Regeln des damaligen 
Ausstellungsbetriebes und gegen die Vorurteile 
einer einflußreichen und saturierten Gesellschaft 
wenden, die selbstzufrieden und geschmöckle- 
risch die Kunstnormen beherrschte. Das Ziel 
war, „in Freiheit, ohne Kontrolle durch eine 
Jury, noch Verleihung von ehrenden Auszeich- 
nungen", die Bilder „zu zeigen und zum Verkauf 
zu bringen". So ist auch die „Societe Anonyme 
Cooperative" zu verstehen. 
„Diese Bilder waren niemals langweilig" - um 
nochmals den unversöhnlichen Picard anzufüh- 
ren. „Das war nicht mehr wie früher, daß die 
Beziehung zu dem Bilde für immer gelöst war,
	        
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