Die senkrechte Höhe des „Heiligen Knotens"
auf dem Symbolstein von Lockenhaus ist das
Grundmaß für das Vielfache aller Maße.
ln frühchristlicher Zeit wird gelehrt: „Niemand
kann gerettet werden und wieder aufsteigen
ohne den Sohn, welcher ist die Schlange. Denn
wie er von oben herabbrochte die väterlichen
Urbilder, so trägt er auch wiederum hinauf die
aus dem Schlaf Erweckten und die, die wieder-
um die Züge des Vaters angenommen haben"?
lm oberen Teil der Stirnseite des Steins finden
wir die große, alles umfassende Schlange mit
dem „Heiligen Knoten" als Christuszeichen, de-
ren zwei Köpfe himmelwärts gerichtet sind. Das
bedeutet nach vollzogenem Abendmahl die Ver-
gebung und Auferstehung.
Das nach oben offene Rechteck ist das Symbol
für Haus, hier im besonderen der Tempel, dessen
offene Türen himmelwärts gerichtet sind, um die
Gnade durch die Lehre zu empfangen.
Der darüber schwebende Halbbogen bezeichnet
den Himmel.
Das zweite untere Symbol auf dem Stein be-
deutet das Brot. Das Wort „vom Brechen des
Brotes" ist die allerälteste Bezeichnung. „lch bin
das Brot des Lebens", und weiter „Dies ist das
Brot des Lebens, das vom Himmel kommt, auf
daß, wer davon isset, nicht sterbe" (Texte des
„Neuen Testaments").
Das dritte Symbol für das Abendmahl ist der
Kelch oder die Hastie im Tabernaculum.
Von eminenter Bedeutung aber ist die Feststel-
lung, daß der Stein von Lockenhaus überhaupt
keine Kreuzeszeichen trägt, die auf allen Taber-
nakelsteinen der römisch-katholischen Kirche
stets zu finden sind. Dieses Faktum kann ein
weiterer Hinweis auf die Templer sein, von de-
nen bestimmte Kreise geheime Anhänger frem-
der Lehren gewesen sind. Zwar trugen sie auf
ihrem Habit das Tatzenkreuz, bedienten sich
20
Burg Lockenhaus, Unterirdischer Raum unter
dem Burghof der Hochburg mit Oculus, Tatzen-
kreuz in der Südapsis, lat_ gleichschenkeliges
Kreuz in der Nordapsis, zahlreiche Krucken-
kreuze im Gewölbe und an den Wänden. Ba-
denschale
Schlußstein der Nardapsis mit gleichschenkeli-
gern lateinischem Kreuz im Oratorium der Burg
Lockenhaus
Schlußstein der Südapsis mit Tatzenkreuz im
Oratorium
10
11
12
13
Zentrale Schale im Boden unter dem Di
oculus in viereckigen Sandstein eingesch
die „Heilige Linie" verläuft in Nord-Süc
tung
Die geöffnete Nardapsis des Oratariurr
Ziegelbegrenzung
Tabernakelkammer im Symbolstein mit I
ausgeputzt. Oberhalb der Kammer gatiscl
geschlagener Raum zu drei senkrecht steh
handgebackenen, abgebrochenen Ziegeln
Einer der ZiegeLdie 1975 beim Transport h
gefallen sind