hen. Zahlreiche Tiere, darunter ein Trut-
bevölkern die Szene. Auf den Tod des
Hirten Abel, der als erster von Gott selbst
-recht bezeichnet wurde", weisen auch die
in der Sockelzane hin, die oftmals die
gung des Guten durch das Böse symbo-
n. Neben dem ersten Mord steht die Dar-
ig des Sündenfalls. Eva ist die aktive
i, die Adam einen Apfel reicht und einen
en in der Hand hält. Der vorne lagernde
wird hier als Christussymbol zu verstehen
der die große Schlange mit himmlischem
zr tötet". Nach Kürsinger folgten nun die
itehung Christi und anschließend das Jüng-
ericht [die Tafeln sind zwar in anderer
ifolge montiert, doch erhalten, nur vom
en Gericht fehlt das erste Drittel der linken
Die Auferstehung, als Triumph Christi
faßt, und das Jüngste Gericht besitzen
ikonographischen Besonderheiten, sondern
i dem traditionellen Schema. So stehen
iündenfall und dem ersten Mord unmittel-
ie Vollendung des Erlösungswerkes und
ericht gegenüber.
der zweiten Türe sind zwei Szenen des
Testamentes zu sehen, die typolagisch die
JDQ Christi und seinen Opfertod am Kreuz
urieren und gedanklich den vorangegan-
Bildern anzuschließen sind; die Opferung
aak und die Eherne Schlange, Kürsinger
diese verlorene Tafel „die Schlangen Ab-
ei der Juden in der Wüste". Die Kreuzigung
i ist hier also nicht dargestellt, sondern
die typologischen Bilder vertreten. Auf
"lösungstat Christi weist auch das symbo-
Bild des Pelikans, der seine Jungen mit
am Blut nährt.
lgt nun ein Bild des Gleichnisses vom
25 Goldegg, Rittersaal, Türe in der Südwestecke
26 Goldegg, Rittersaal, Nordseite, Anbetung der
Drei Könige
Anmerkungen 22, 23
1-" RDK I, Stuttgart 19:7, Sp. 17 ft.
" Lexikon der christlichen lkonographie, 2. Band, Freiburg
197D, S. 286.
armen Lazarus und dem reichen Frasser. Hier
steht, wie in den Illustrationen der Luther-Bibel
des 16. und "I7. Jahrhunderts, die sündhafte
Hartherzigkeit des reichen Prassers im Vorder-
grund, während der von den Dienern abgewie-
sene Lazarus links im Hintergrund einsam stirbt,
und rechts oben in Gottes(!) Schoß ruhend als
eine unbedeutende Nebenfigur aufgefaßt ist.
Daran schließt (nach Kürsingers Reihenfolge) die
Tafel mit dem Gleichnis der Heimkehr des ver-
lorenen Sohnes, von der zu beiden Seiten Teile
verlorengegangen sind. Diese soll wohl auf die
Rückkehr zum Vater und die gnäd e Aufnahme
des Sohnes anspielen und, im bertragenen
Sinn, ein Bild des zu Christus zurückfindenden
Menschen geben. Darauf folgt die nur zur Hälfte
erhaltene Tafel mit der Rettung Petri aus dem
Meer (Matth. T4, 24-32), die Kürsinger als „der
Apostelfürst Peter, als Fischer im See" identifi-
zierte. Diese Begebenheit wird durch Tertul im
Sinn der Taufsymbolik ausgelegt, doch scheint
hier wohl ganz allgemein die Rettung der Seele
durch Christus gemeint zu sein.
Die anschließende Darstellung der Bergpredigt
ist nur in dem breiten Mittelteil der Tafel er-
halten. Die Bergpredigt beschreibt in den Selig-
preisungen die Art derer, die am Gottesreich
teilhaben, und sie erklärt die Stellung Jesu zum
Gesetz und den Propheten, sie erläutert die
vollkommene Gerechtigkeit und die rechte Fröm-
migkeit, als deren Beispiel das Vaterunser ein-
geschoben ist. Da alle Figuren in Orantengestus
gegeben sind, könnte es sich hier um eine
Darstellung des letztgenannten Teils der Berg-
predigt handeln. Der Zyklus der Nordwand endet
in der schmalen Tafel mit der Taufe Christi
durch Johannes. Da die Taufe neben der Geburt
Christi und neben der Huldigung der Drei Köni-
21