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1. Der Gang des Welthandels bis zur Zeit der Dampfmaschine.
wir deutschen Ingenieure schon aus den Aphorismen ernten, wie
sie Max Maria von Weber, E. Heusinger von Waldegg, Baumeister
und Heinzerling uns geboten haben: diese Erfolge sind zu mächtig
und mahnend, als dass wir einen Baustein zur .Seite liegen lassen
dürfen, der sich eignet für das Gebäude der historischen Methode
des Studiums in unserem Fache. Diese Methode gewährt ja allein
die zur Uebersicht dem Schüler wie dem Gesellen und dem Meister
gleich nöthige, zeitweise Entkleidung vom Detail, den Einblick in
die Entwickelung, die Rückschau auf unseren Mitgang in der Cultur
und damit die wahre Erkenntniss der Höhe unseres Faches; sie
vermehrt demnach durch den Besitz dieser Erkennungsmomente
unsere Leistun gsfähigkeit.
Und aus diesem Grunde der Werthschätzung der historischen
Methode ist der vorliegende Abschnitt und die Tendenz der gegen
wärtigen Arbeit überhaupt entstanden.
I. Capitel.
Der Gang des Welthandels bis zur Zeit der Dampfmaschine.
Das belebende Princip aller Cultur ist die räumliche
Bewegung der Menschen, ihrer Ideen und der Producte ihrer
Arbeit; als die vier Hauptanlässe zu dieser zwischen der Ursache
„Denken“ und der Wirkung „Civilisati on“ liegenden Be
wegung lassen sich Religion, Wissenschaft, Krieg und Handel be
zeichnen.
Unter diesen Veranlassungen ist aber die letztgenannte, „d e r
Handel“,die ausgiebigste und nachhaltigste, und hat am meisten
beigetragen zu der Schaffung, Durchbildung und zu dem Aufschwünge
des Verkehrswesens, also jener Institution, welche die genannte
räumliche Bewegung vermittelt. Die Geschichte des Handels,
beziehentlich seiner Wege ist also auch die des Verkehrs, und wir
vermögen die Mittel dieses Verkehrs erst dann zu würdigen
und ihre historische Durchbildung erst dann richtig aufzufassen,
wenn wir der Handelsgeschichte einen Blick zuwerfen, wenn wir
den Drang studiren, welcher der Institution des Handels, die jene
der Production voraussetzt, innewohnt, und wenn wir die Unterlage zu