168,191 1a.ol.ILe.nw3ndf112 x 75 cm
'14 Oskar Kokoschku, Maler mit Puppe, 1927.
Leinwand, B4 X119 cm
nntnis ist er erst spät durchgedrungen, und
rs erscheint am Ende seines Wirkens wie
Gipfel eines Berges, der aus den Morgen-
ln emporragt. Zur entschiedenen Stellung-
1e zwang ihn die immer weitergehende Ver-
ung und Mechanisierung unseres wissen-
mich-technologischen Zeitalters. In seiner
nd behandelte Kokoschka christlich-religiöse
18h. Aber schon damals kämpfte sich die
ere Komponente der europäischen Kultur-
tion durch, das nicht moralisierende, un-
tliche, vom Mitleiden nicht ermüdete Se-
das Schauen und das daraus folgende Ein-
n. Die iubelnd stürmische Erfahrung, die die
e bieten in dieser Welt der Schöpfung, die
en, die Landschaften und Kulturstätten,
t, Früchte und Pflanzen, das Wunder des
ns, des Lichtes, des Raumes - das ist der
lt von Kokoschkas reifem Werk, und das
iriechisch. Als die europäische Welt einer
iichenden Gefahr zu erliegen drohte, da
sagte er wieder aus im Mythos der Fruchtbarkeit,
von Leben und Vergehen (Demeter und Pere-
phone), im Mythos des geistigen Mutes, der
schöpferischen Kraft und der Tragödie der euro-
päischen Kultur, die den apokalyptischen Reitern
anheimföllt (Prometheus). Er wies auf die politi-
sche Gefahr hin, in der wir schweben, auf die
Aufgabe des Individuums in seiner Freiheit, sich
gegen den Druck des Despotismus und des Mas-
senmenschen zu erheben (Thermopylae). Herodot
und Homer werden seine geistigen Begleiter.
Immer wieder reist Kokoschka in seinem hohen
Alter nach Griechenland und in die Gebiete
des hellenistischen Kulturbereiches. Es entstehen
Bilder wie „Delphi", „Theseus und Antiope" und
„Amor und Psyche". Wo ist der Maler seiner
Ära, der sich ihm mit einem poetischen Werk
wie diese Monumentalkomposition an die Seite
stellen könnte? Man gehe in das Obere Belve-
dere in Wien und staune und erkenne, was
Schöpferkraft ist und wahrer Genius.
15 Oskar Kokoschko, An der Staffelei, 1927.
Leinwand