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Jahrhundert, Seidengewebe mit Gold. Wien,
Üsierreichisches Museum für angewandte Kunst
führen haben. Somit treten sie unmittelbar an
die Seite der Heiligen Schrift.
Neben Architektur und gemaltem Bild, die in
fast nicht lösbarem Zusammenhang existieren,
gibt es Kleinkunstwerke, die in unmittelbarem
Zusammenhang zum Kult stehen. Großplastiken
gibt es keine, da man das masaische Bilderver-
bot - „Du sollst Dir kein Abbild machen von
Gott" - sehr ernst nahm, aber auch richtig über!
setzte, nachdem damit das geschnitzte oder skul-
pierte, das anfaßbare Abbild gemeint ist und
nicht die flöchenhafte, so sehr zu Meditation
und Gebet geeignete malerische Darstellung.
Die Hauptausbildung all dessen war in der
Zeit des Hochmittelalters, der mittelbyzantini-
schen Zeit vom 10. bis zum Ende des 12. Jahr-
hunderts; die besten Vertreter dieser Kunst sind
neben den wenigen erhaltenen mittelbyzanti-
nischen Mosaiken die kostbaren Tafeln aus El-
fenbein und Steatit, wie die llluminatianen der
Bücher.
Äm Beginn des 13. Jahrhunderts stand Byzanz
wieder in einer großen Krise. Nicht nur die
Angriffe _der Mohemmedaner verstärkten sich,
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sondern auch der Konflikt mit dem Westen, der
selbst auch in der gleichen Zeit damit befaßt war,
in den Kreuzzügen den Islam zu bekämpfen.
Dieser Konflikt führte zur Katastrophe vom Jahre
1204, in der Konstantinopel von einem Heer von
Kreuzrittern erobert wurde, die dort das lateini-
sche Kaiserreich errichteten, das aber nur 60Jah-
re währte. In der zweiten Hälfte des illahrhun-
derts unternahmen es die Despoten von Mistra
im südlichsten Peloponnes, das alte Reich wieder
herzustellen und die Hauptstadtzurückzuerobern,
was auch gelang.
Die Dynastie der Palöolagen gründete dadurch
das alte byzantinische Reich wieder neu und
fand den kulturellen und künstlerischen Anschluß
an die frühere Zeit. Manches hatte sich wohl et-
was geändert, der Stil der alten Hofkunst unter
den Kamnenen des 12. Jahrhunderts wurde nicht
mehr erreicht, und einiges in den Bildern ist
etwas realistischer geworden. Durch das Studium
antiker Autoren kann man sogar stellenweise von
einer Art Renaissance sprechen, die aber freilich
nie den formalen Anschluß an antike Kunst
fand oder finden wollte. Doch aber waren der-