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Volltext: Alte und Moderne Kunst XXII (1977 / Heft 154 und 155)

K Rubens, Erscheinung der Madonna della 
icella mit anbetenden Engeln, Modelle, Lwd., 
57 cm. Gemäldegalerie der Akademie der 
enden Künste, lnv.-Nr. 629 
. Rubens, Die Madonna von Engeln verehrt. 
l, S. Maria in Vallicella 
'. Rubens, Entwurf zum Hochaltarbild in S. 
ia in Vallicella, Rom. Feder und Pinsel in 
Jl1, stellenweise grau laviert, Bleigriffelspu- 
ViI66E1S1 mm. lnv. 823i - Kat. Albertina 
, r. 
(urigen 1-8 
larnke, Italienische Bildtabernakel bis zum Früh- 
c, in: Münchner Jahrb. d. bild. KunsfXIX,1968, .89. 
Paul Rubens 1577-1640, Ausstellungskatalog llzunst- 
isdies Museum, Wien 1977, bearbeitet von K. Demus, 
zinz, W. Prohaska, K. Srhütz und A. M. Schwarzen- 
rägällä (in der Folge zitiert: Kat. Kunsth. Museum, 
lunsth. Museum, Wien 1977, Nr. 7. 
lunsth. Museum, Wien 1977, Nr. 16. 
iudauin, Altars and Altarpieces before 162D, in: 
IS before 1610 (ed. J. R. Martin), Princeton, New 
i 1972, p. 64 u. 
ker der Kunst, Rubens, 4, Auflage, ltrs . v. R. Ol- 
xurg, p. 120 (in der Fale Zitiert: Kdlg). Im Kat. 
h. Museum, Wien 1977, Nr. 16, p. 7D f., vertritt 
'ol'1aska die Auflassung, daß die Albertinazeidinung 
alagisdi ihren Platz erst während der Vorbereitungs- 
t an dem Brüsseier Bild zu finden scheint. 
_Held, Rubens, Selected Drawings, London 1959, 
) 
Jrbard-tL-A. d'Hulst, Rubens Drawings, Brüssel m3, 
Auch das Wiener Gemälde, dessen Entstehung 
man früher erst um 1620 annahm, aus stilisti- 
schen Gründen ietzt aber bereits vor der Mitte 
des 2. Jahrzehnts datiert, wurde einleuchtend in 
den Zusammenhang der sich viele Jahre hin- 
ziehenden Auftragsgeschichte für den Hochaltar 
der Antwerpener Kathedrale gestellt. Zu diesen 
ausgeführten Gemälden ist noch das ehemalige 
Hochaltarbild der Karmeliterinnenkirche in Brüs- 
sel (heute Museum) hinzuzufügen, das vor allem 
in der Gestalt Mariens Gemeinsamkeit mit un- 
serer Zeichnung aufweist (Abb. 7)5. 
Welche Stellung nimmt die Zeichnung nun in 
dieser Reihe zeitlich eng beisammenliegender 
Gemälde ein, wie ist sie zu datieren? Ein Ver- 
gleich zum Brüsseler Bild läßt trotz mancher 
kompositianeller Übereinstimmungen auch be- 
trächtliche Unterschiede erkennen, besonders in 
der stärker von unten gesehenen, sich noch rück- 
wärts neigenden Gestalt Mariens und der staff- 
lichen Fülle einer überaus ausgewogenen „klas- 
sisch" wirkenden Draperie des Gewandes. Diese 
Züge hingegen finden sich sehr ausgeprägt in 
den beiden Gemälden von London und Wien, 
die mit der Zeichnung auch das Motiv des über 
die beiden Oberschenkel gelegten Faltenbau- 
sches teilen7. Die Schattenfolie des über den Arm 
herabfallenden Überwurfs ist knapper und strat- 
fer gehalten als im Brüßler Altarbild. Held hat 
die Nähe der Zeichnung zum Wiener Bild beson- 
ders hervorgehoben, der Katalog von Burchard- 
d'Hulst sie zeitlich zwischen dern Londoner und 
Wiener Bild eingereiht". Dies würde aber bedeu- 
ten, daß sich zwischen zwei fast identischen Lö- 
sungen ein weiterer, sehr unterschiedlicher Ent- 
wurf eingeschoben hätte, der später wieder ver- 
worfen worden wäre. Zu den auftallendsten Ver- 
schiedenheiten der Zeichnung gehören, was die 
Gestalt Mariens betrifft, die spiegelverkehrte Wie- 
dergabe ihres Oberkörpers und die einem Oran- 
tengestus vergleichende Haltung der Arme, wo- 
bei beide innere Handflächen nach oben gerich- 
tet sind. ln iüngerer Zeit haben Baudouin (und 
ihm folgend Kuznetzov und Van de Velde) die 
1T!
	        
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