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Volltext: Alte und Moderne Kunst XXII (1977 / Heft 154 und 155)

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Equipo Cronica, „Augenzeugen", 1974 
Pablo Picasso, „Massaker in Korea", 1951 
Den Wirklichkeitsverlust der Medienwelt anpran- 
gernd, bekennt sich das Bild der Equipo Cronica 
als deren Bestandteil, allerdings dadurch ausge- 
zeichnet, daß dieser Bestandteil auf seinen Me- 
diencharakter reflektiert und durchleuchtet ist. 
Seinen Mediencharakter akzentuierend, deutet 
das Bild in einer Selbstnegation auf das ganz 
andere der Wirklichkeit, ohne daß dieses ganz 
andere doch anders zur Erscheinung gebracht 
werden könnte denn als blinder Fleck. 
Noch komplizierter ist das Signalsystem, das 
unter Zuhilfenahme des Picasso-Bildes errichtet 
wird. Durchschneiden in den Hinrichtungsszenen 
Goyas, Manets und Picassos die Gewehrlöufe 
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optisch das Bild, so ist es nun tatsächlich in der 
Mitte quer durchschnitten. Der Hintergrund 
geht auf ein Foto zurück, das im Bürgerkrieg 
von einem bombardierten spanischen Dorf auf- 
genommen worden ist. Übersetzt Manets Ge- 
mälde mit der durch das Bild laufenden Mauer 
Hinter-, Mittel- und Vordergrund ins Flächige, 
so ist jetzt übergangslos der Fotohintergrund mit 
Picassos perspektivenlos-vordergründigern Ko- 
reabild zusammengesetzt. In diesen Zusammen- 
schnitt aber sind weitere Bildfragmente einge- 
lassen: Das in der Bildmitte zur Mutter hin- 
fliehende Kind hat den Kopf der Vordergrunds- 
figur van Munchs Gemälde „Der Schrei" aufge- 

	        
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