Aktuelles KunstgeschehenIÖsterreich
Adi Holzer
Zwar zeigte nun die Galerie bereits zum dritten Mal
neue Olbilder. Gouachen und Serigraphien Holzers.
aber wieder liegt ihnen eine virtuos gehandhabte Technik
zugrunde. wieder verschmelzen in ihnen - wie Walter
Koschatzky zu Recht meint - Poesie und Wirklichkeit.
(Jänner 1978) - (Abb. 10)
Fritz Fröhlich
Olbilder. Aquarelle. Collagen und Zeichnungen des
Linzer Professors machten erneut deutlich. wie sinnvoll
und notwendig es ware, diesem Werk in Österreich
die gleiche Anerkennung zu verschaffen. die ihm im
Ausland schon zuteil geworden ist. (Februar 1978)
Galerie Welz
Herbert Stejskal
Malkultur raffiniertester Art (dazu Giulio Montenero
in seinem Aufsatz über Stejskal in Heft 119lNov. 1971
dieser Zeitschrift) neben kluger Beschränkung auf
einige wenige Formulierungen sind Grundlage für
Reiz wie für Qualität auch dieser neuen Arbeiten.
(1. -26. 2. 1978) - (Abb. 11)
Linde Waber
Die neuen Aquarelle und Zeichnungen erweisen die
Fortsetzung eines Weges von hoher künstlerischer
Qualität; selbst innerhalb des hohen Niveaus der öster-
reichischen Graphik unserer Tage eine singuläre Spra-
che. (1. v 28. 2. 1978) 7 (Abb. 12) Franz Wagner
Tirol
Innsbruck -
Landesmuseum Ferdinandeum
Die Moderne Galerie präsentierte Neuerwerbungen
der Kunst das 20. Jahrhunderts in Österreich. Aus der
Wiener Kunstszene waren vor allem Egon Schiele und
Kolo Moser vertreten. Die Zwischenkriegszeit dokumen-
tierten Ernst Nepo und Artur Nikodem. Sehr typisch
waren die l-Häuser in Ftattenbergi- von W.N. Prachensky.
Die abstrakten Kompositionen vertraten Arbeiten von
Fritz Fliedl. Kiki Kogelnik und Hubert Berchtold. Mit
Hilde Goldschmidt. L.S. Stechers und Nino Malfatti
waren Werke überregional bekannter Künstler Tirols
vertreten. Durch Leihgaben des Bundesministeriums,
der Handelskammer und aus Privatbesitz wurde die
Sammlung ergänzt. (5. 1. - 12. 2. 1978) - (Abb. 13)
Oswald von Wolkenstein und seine Zeit
Als Nachklang zum Wolkenstein-Gedenkjahr wurde
von Hans-Dieter Mück eine Dokumentation zusammen-
gestellt. Sie erweiterte die allgemeinen Kenntnisse
über die Persönlichkeit des Ritters und Liedersafngers.
Viele Reproduktionen. Fotokopien und 0riginalhand-
schritten zeugten von der Kindheit. Erziehung und
der ritterlichen Ausbildung sowie den Reisen quer
durch Europa. Ein Bild des vielschichtigen. reichbeweg-
ten Lebens des ausgehenden Mittelalters wurde hier
aufgezeigt (20. 1. - 28. 2. 1978)
Kitzbühel - Galerie Ferdinand Maler
Franz Katzgraber
Eisenplastiken. die eine starke vom menschlichen Körper
abgeleitete Rhythmik aufweisen. Vorherrschend waren
die Themen Zueinander und voneinander. Sie drückten
sich in Gruppierungen, aber auch in den Einschnürun-
gen. in den Kanten und Rundungen der einzelnen
Objekte aus. Der Künstler verwendet keine rostfreien
Materialien und Gegensätze von blank und verwittert
sind ihm geradezu willkommene Gestaltungselemente.
(5.1.-5. 2. 1978) - (Abb. 14)
K.F. Dahmen
Sowohl die Graphiken. die Olbilder. vor allem aber
die Objektkästen haben etwas Magisches. Oft geht
von einfachen, bekannten Dingen eine bedrohliche
Atmosphäre aus. die uns zu denken geben sollte..Dah-
mens stille. wenig variable Farben geben ein Grundmotiv.
Bei Verwendung der unterschiedlichsten und auch
oftmals verbrauchten Materialien. Gegenständen ist
die Ausführung immer korrekt und sauber und wirkt
wohl gerade in dieser Spannung (12. 2. - 15. 3. 1978)
- (Abb. 15)
Steiermark
Graz - Neue Galerie am Landesmuseum
Joanneum
Von Arakawa bis WarhollGrafik aus den
USA
ln New York gibt es ein Styria Studio. Es ist eine von
der aus Graz stammenden Familie Adolf Rischner ge-
40
schaffene Einrichtung. in der Graphiker und Drucker
zusammenarbeiten. So entstanden von vielen bekannten
und in aller Welt berühmten Künstlern Lithos. Siebdruk-
ke. Radierungen und auch manche neue Techniken.
die für die Avantgarde der Jahre zwischen 1950 und
1970 bezeichnend sind. Die Schau ist mit 233 Titeln
sehr reich beschickt. kann aber trotzdem nur als Aus-
schnitt des amerikanischen Kunstschaffens dieser
Zeit betrachtet werden. Freilich sind sehr wesentliche
und wichtige Namen. die besonders mit der Pop-art
in Verbindung gebracht werden können. vertreten.
(31.1. -5. 3. 1978) - (Abb. 16)
Galerie DIDA -
Alfred Hrdlicka
Der Schwerpunkt der Ausstellung war trotz einiger
großformatiger Olbilder auf die Grafik konzentriert.
Vor allem waren die Ftadierzyklen vertreten und als
besonderer Anziehungspunkt für eventuelle Käufer
zehn Originalzeichnungen. Einige kleinformatige Bron-
zen waren das erste Mal in Graz zu sehen.
(28.1.- 2B. 2. 1978) 7 (Abb. 17)
Oberösterreich
Linz - Nordico
Günther Mitasch l Fotografien
Mitasch ist Linzer und unterrichtet an einer Mittelschule.
Er beschäftigt sich seit 1973 ernstlich mit dem Medium
Fotografie und hat sich bereits erfolgreich an mehr
als 100 Ausstellungen in aller Welt beteiligt. Auch wurde
er mit verschiedenen internationalen Preisen bedacht.
Er lehnt das Arrangierte ab. macht seine Aufnahmen
aus seinem subjektiven Empfinden und bringt auch
dieses in den Bildern zum Ausdruck. Er sagt: "Ich
versuche auf diese Weise meine Gefühle und Gedanken
als zweidimensionales Bild erscheinen zu lassen."
(11. 1. - 1. 2. 1978) - (Abb. 1B)
Moderne Graphik
Hier wurde erstmals ein kleiner Einblick in die Bestände
des Museums an moderner österreichischer Graphik
gegeben. Die gezeigten Blätter. es handelte sich um
46. haben fast alle einen engen Bezug zu Linz. bzw.
zu Oberösterreich. Meist sind die Künstler irgendwie
mit dem Land verbunden. Dabei handelt es sich um
sehr bekannte und wichtige Namen. wie A. Kubin. Timo
Huber. Anton Steinhart. Peter Kubovsky. Karl Stark.
Othmar Zechyr u.v.a. Es gab so seltene Blätter wie
Hoflehners Tuschpinselzeichnung hLinZ und Urfahr.
von Osten gesehene aus dem Jahre 1946 oder Kurt
Moldovans duftiges Aquarell -Linz vom Spatzenberg
gesehene. Sehr beachtlich ist die Feststellung Dr. Georg
Wachas im Katalog, daB zu den Beständen des Museums
1.041 Druckgraphiken und 2.432 in den übrigen Techni-
ken sowie 2.821 topographische Ansichten gehören.
Dazu kommen noch Handzeichnungen und die Samm-
lung der Bundesstaatlichen Studienbibliothek. Wenn
wir hören. daß insgesamt etwa 10.000 Blätter allein
1975 und 1978 übernommen wurden. wird einem vor
der Mühe einer Aufarbeitung und einer Präsentation
der wichtigsten Stücke bange. (18. - 29. 1. 1978) -
(Abb. 19)
Leos Robinson-Thalagaeos
Leos Flobinsomdurch ein Künstlerprofil in unserer
Zeitschrift vorgestellt. zeigte neuere Werke in der Aus-
stellung t-Welt unter WBSSBN. Schüler Eduard Bäumers.
von früh an dem Meer zutiefst verbunden. ist ihm dieses
Lebenssinn und Leben schlechthin. Leidenschaft und
Demut vor dem Element prägen diese Bilder. deren
eigentliche Welt unten. in den Tiefen der Gewässer.
im fluoreszierenden Farbenschimmer lautlos schweben-
der, transparent-bunter Lebewesen liegt. Neuerdings
zwingt es Robinson. das drohendste. unheimlichste
der Meeresungeheuer, den Hai darzustellen. Leos Robin-
son und Hans Hass. Künstler und Forscher vereint
in einer nicht zufälligen Symbiose. Beide abseits der
Zivilisation quasi einem Urtrieb folgend. total diesem
gewaltigen Element hingegeben, gewinnen dem Meer.
aus unerschöpflichen Quellen gespeist. stets neue
kreative Lichter ab. (März 1978) - (Abb. 20) E.W.
Niederösterreich
Baden - Frauenbad
Arnulf Rainer
Mit dieser Retrospektive (1957 - 1977) hat die neuge-
gründete -Niederösterreichische Gesellschaft für Kunst
und Kultur- gleich zu Beginn ihres Wirkens einen star-
ken Akzent im Ausstellungsleben des Landes gesetzt.
Der Künstler hat die Räumlichkeiten ausgewählt und
in einer ihm gemäßen Art einer Verwendung zugeführt.
In jeder Umkleidekabine war ein Bild. so daß der B:
trachter isoliert sich in Ruhe damit auseinandersetz
konnte. Oft waren die übermalten Fotos zu sehen g
sen. doch in der großen Badehalle hingen die bekal
Gemälde der Ubermalungs-Epoche. Schwarz war vi
herrschend. Annähernd 200 Werke. beginnend mit
Rainers Nähe zum Phantastischen Realismus bis hil
zur Korperkunst. zeigten den Weg des Künstlers. Ei
Schau. die. auch von ihrem dem Künstler angepalit
Environment. eine wichtige Station im Ausstellungs
reich des Landes war. (23. 11. 1977 - 7. 1. 1978) e
(Abb. 21)
St. Pölten I Stadtmuseum
Karl Korab
Anläßlich der Errichtung des niederosterreichischer
Dokumentationszentrums fur moderne Kunst in St.
ten veranstaltete der Landesverband als Premiere ll
den Sonderausstellungsräumen eine umfassende S
bei der Gouachen. Zeichnungen und Druckgraphik:
des bekannten niederösterreichischen Künstlers ge
wurden. Karl Korab. dessen Gouachen und Druckgi
ken mit harten. klaren Umrissen. mit reinen. in sonr
ren Kontrasten gehaltenen Flächen gefährlich anml
Gerätschaften mit kühlen Landschaften konfrontier
die von phantastischen Hintergründen zu technoids
Utensilien mit bedrohlichen Physiognomien vorrücl
zeigte uns immer wieder auch Zeichnungen von eir
hinreißenden klaren Einfachheit in der Strichführur
sowohl dort. wo diese sich zu Dunkelstellen verdicl
als auch in den lockeren Gefügen überzeugend. Da
Stilleben. die Landschaft. Korab beweist hier in ein
leicht überschaubaren Medium. welche Ausdrucksf
allein seiner Hand gegeben ist. (13. - 29. 1. 1978) -
(Abb. 22)
Franz Kaindl
Gleich als nächster folgte der Präsident des niederl
reichischen Landesverbandes mit einer Ausstellung
Es waren Ölbilder. Zeichnungen und Pastelle zu se
Die grobflächigen. expressiven Darstellungen. viele
Landschaften. geben mit ihren verhaltenen Farben
eine gewisse Ruhe und Besinnung. Das graphische
Element kennzeichnet eine Verspannung der Linier
ge, die manchmal zum Selbstzweck erstarrt.
(18. 2. e 5. a. 197a) - (Abb. 2a)
Burgenland
Breitenbrunn - Werkstatt Breitenbrunn
Das Aktions-. lnformations- und Dokumentationsze
für zeitgenössische Kunst und interdisziplinäre Stn
ren bereitete eine Ausstellung fur die K 45 auf. wob
von Fria Frenken -texturen--. eine Stempeltechnik t
Leinen. von Wil Frenken bedruckte Tuchobjekte. vt
Helga Philipp serielle Zeichnungen auf Bütten. von
S.J. Schmidt Fotos und dazugehörende Texte. von
Klaus Bassert interessante Gespinste aus Schreibm
schinentypenverkettungen auf Papier. von Walter K
Silberstahlplastiken. eher elegant. von Josef Herma
Stiegler Computergraphiken. von Linda Christanell
Variationen über das Thema Aufknopfeln. Montage
aus Leinen und Holz vorbereitet wurden. (JännerlF
197a) - (Abb. 24) Alois
Bundesministerium für Wissenschaf
und Forschung
1 Besucherstatistik der staatlichen
Museen und Kunstsammlungen
1977178
Das Bundesministerium für Wissenschaft
und Forschung gibt bekannt, daß in den ihm
unterstehenden staatlichen Museen und
Kunstsammlungen in den Monaten
Dezember 93.9
Janner 96.4
Besucher gezählt wurden.