Aktuelles KunstgeschehenlÖsterreich
Großgmain I Galerie unter der Burg
Rudolf Dimai
Die Aquarelle Dimais sind aus vielen Einzelausstellungen
in Österreich bekannt. Aber auch seine neuesten Werke
- Stilleben und Ansichten von Griechenland und Venedig
vor allem - stellen sain hohes Können erneut unter Be-
weis (12.s.-1a.s.197a)
Salzburg I Galerie Academia
Richard Damberger
Als Damberger vor sechs Jahren in seiner Heimatstadt
Salzburg seine erste Ausstellung zeigte, signalisierten
damals die Bilder des Autodidakten einen Weg des Su-
chens. Nun erwies sich in subtil gestalteten Aquarellen
mit t-dichteni- Dach- und Dorflandschatten eine überzeu-
gende Eigenständigkeit. (Mai 1978)- (Abb.15)
Salzburg
Galerie Welz
Christian Schad
Der 1894 im oberbayerischen Miesbach geborene und
in Keilberg bei Aschaffenburg lebende Künstler schreibt
selbst: wSeit der Züricher Zeit 1915 ist der Holzschnitt
mir die liebste graphische Technik geblieben - des le-
bendigen Materials wegen, aber auch weil ich hierbei im
Gegensatz zu anderen Techniken bis zuletzt -alles in der
Hand- habe." (2e.4.-21.s.is7a)
Norbert Drexel
Der große Galerieraum des Erdgeschosses war erfüllt
von der hohen Farbqualität der Zeichnungen und Pa-
stelle Drexels.
Herwig Zens
Gleichzeitig mit den Arbeiten Drexels waren im ersten
Stock der Galerie neue Zeichnungen und Radierungen
von Herwig Zens zu sehen. (24.5.-18.6.1978)
Franz Wagner
Tirol
Innsbruck - Landesmuseum Ferdinandeum
David Hockney - Zeichnungen
Der Künstler. der zur englischen Pop-art gerechnet wird.
ist an Francis Bacon und Jean Dubufett orientiert. Die
figurativen Zeichnungen dienten vor 1963 als Studien zu
den großformatigen Olbildern. Als Themen waren ihm
vor allem seine Freunde und Ausschnitte seiner nächsten
Umgebung am liebsten. 175 Zeichnungen von der Aka-
demiezeit bis zur jüngsten Gegenwart sowie eine Aus-
wahl der in den siebziger Jahren entstandenen Druck-
graphiken dokumentierten sein Oeuvre. Die Ausstellung
war die bislang größte europäische Retrospektive von
Hockneys graphischem Schaffen
(11.2.-12.s.1s1a) - (Abb.6.S.43)
16. Österreichischer Grafikwettbewerb
382 österreichische Künstler aus dem Bundesgebiet und
dem Ausland nahmen mit 1049 Grafiken am Wettbewerb
teil. Alle Bereiche der menschlichen Existenz und der
künstlerischen Auseinandersetzung mit der Umwelt wur-
den in oft provozierenden Positionen formuliert. Es gab
14 Preisträger. ausgestellt waren 59 Exponate. -Ent-
scheidend [war] wohl der Versuch, in diesen Einsendun-
gen jene Dimensionen herauszuspüren. die das Vorge-
formte. Vorgeprägte mit einer eigenen Vision zu erfüllen
sucht, um es gleichsam von innen her aufzubrechen.-
(J.C.Ammann) Erfreulich war. daß unter den Preistragern
eine sehr große Anzahl neuer Namen auftauchte und so
bewies, daß die Kunstszene immer in Bewegung ist.
(26.4.-15.5.1978)-(Abb.16)
Die österreichischen Ausgrabungen in
Sayala
Agyptisch-Nubien, 1961-1966
Im Zuge der Rettungsaktion der UNESCO für die archäo-
logischen Funde im Staugebiet des Assuandammes ar-
beitete ein österreichisches Team im Distrikt von Sayala.
In sechs Grabungskampagnen barg man umfangreiches
Fundgut mehrerer für die historische Entwicklung über-
aus bedeutender Perioden des im alten Ägypten mit
"Südlandi- bezeichneten Landstriches. Die bei diesem
Unternehmen oft unter schwierigen Umständen geborge-
nen Objekte sind in einer Auswahl von 270 Exponaten
zu sehen. Die Spanne, aus der die Funde stammen. um-
fallt etwa die Zeit 3.000 v.Ch. bis ins 10. 112.7) nach-
christliche Jahrhundert, von Steinbeilen bis zu Glasgefa-
ßen aus dünnwandigem Material und Resten eines mit
altarabischer Inschrift bedeckten Leichentuches. Ein in-
formativer Katalog ergänzt die Schau! (2B.4.-27.8.1978)
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Steiermark
Graz I Kulturhaus
Ferdinand Stransky - Bilder aus 50 Jahren
Das Kulturamt der Stadt zeigte von Stransky. der in den
letzten Jahren erst wieder viele neue große Bilder ge-
schaffen hat und über den wir in unserer Zeitschrift
schon öfters ausführlich berichteten. einen großartigen
Querschnitt aus dem Lebenswerk. Es wurde einem be-
wuBt, daß dieser Künstler neben Gerstl und Kokoschka
zu nennen ist und leider im hektischen "Kulturbetriebe
heute auf Grund seiner Bescheidenheit und seines natür-
lichen Auftretens bei den meisten Meinungsbildnern
ad acta gelegt ist. (7.2.-11.3.l978) - (Abb.17)
Neue Galerie am Landesmuseum Joanneum
Alfred Klinkan - im Schlieraffenland oder
die Wunderwelt von A - sch
Der 1950 geborene Judenburger ist ursprünglich geblie-
ben wie ein Kind. Nicht naiv im üblichen Sinne. sondern
einfach fabulierfreudig seine ihm eigene Welt entfaltend,
zeichnet und malt er ein Gewirr von Viechern und Fa-
belwesen, überdeckt. spart aus und überzeichnet wieder.
tut seiner Phantasie keinen Zwang an und erzählt ganz
bestimmt die grauslichsten, lustigsten und interessante-
sten Geschichten. wie er auch. entfernt an Morgenstern
erinnernd. Gedichte schreibt. (17.3.-19.4.197B)' (AbhJB)
Künstlerhaus
Sonderausstellung zur 850-Jahr-Feier der
Stadt Graz
Der steiermärkische Kunstverein Werkbund hat für diese
Ausstellung einen Grazer. Werner Augustin. den Wiener
Bildhauer Oskar Bottoli und den Linzer Anton Watzl no-
miniert. Alle drei Künstler haben die menschliche Figur
als ein wichtiges Motiv In ihrem Oeuvre aufgenommen;
die beiden Maler auch die Landschaft. Beherrschend wa-
ren Bottolis Plastiken und Skulpturen. Klare Linienfüh-
rungan und die Ausgewogenheit der Gewichtsverteilun-
gen geben diesen Figuren eine große Reife. im rechten
Nebenraum waren die Zeichnungen Anton Watzls von
Prag. Stadtansichten. Veduten. in denen sehr viel von
dem geistigen. literarischen, geschichtlichen Prag mit-
webt und mitschwingt. (31.1.-18.2.1978)-(Abb.19)
Galerie DIDA
Reinhard Brandner. Horst Fiinhofer,
Max Gangl
Der Klagenfurter Brandner zeigte Blätter in einer von ihm
erfundenen Siebdrucktechnik. die bei jedem Exemplar
eine persönliche Manipulation des Künstlers erfordert
und damit die Originalität beinhaltet. Mit verschiedenen
Rasterungen erzielt er originelle Farbwirkungen. Rinhce
fer. geborener Wiener und ebenfalls in Kärnten wohnend.
präsentiert phantastische Landschaften in einer fein nu-
ancierten Technik. Gangl. der Bildhauer. Knesl- und Ber-
tonischüler. schafft geschlossene Formen, die Hockende
oder Kauernde sein können. und totemartige Gebilde von
starkem Gewicht. (4.3.-4.5.1978) - (Abb20)
Oberösterreich
Linz I Neue Galerie
Zechyr - Zeichnungen 1967-1978
Über einhundert Zeichnungen des 1938 geborenen Lin-
zers gaben einen außerordentlichen Einblick in das
überaus umfangreiche und vielschichtige Werk dieses
Graphikers. Die Strichführung ist fast durchwegs von ei-
ner harten Dynamik und immensen Dichte, die sich oft
zur geschlossenen Fläche vereinigt. Oft werden aber
auch nur mit leicht hingestrichelten Andeutungen Räume
geschaffen. Die Motive sind sehr verschieden. Eine Zeit-
lang beschäftigten Zechyr technische Probleme, phanta-
stische Raummaschinen schweben über diese Blätter.
dann finden wir wieder sehr eindrucksvolle Landschafts-
graphiken, dann Zechyrsche Erfindungen von Monumen-
ten in und der Natur. eine Serie heißt t-Mythische Land-
schatt-i und läßt an Ausschnitte. andere an japanische
Holzschnitte denken. Die Ausstellung und der ausge-
zeichnete Katalog legten Zeugnis von der außerordentli-
chen Begabung. Dichtheit und dem Fleiß des Zeichners
ab. (2.s.-1.4.197a) - (Abb.21)
Schmuck und Tischgerät aus Österreich
Es waren erlesene Stücke des Kunsthandwerkes aus der
Zeit um die Jahrhundertwende bis heute zu sehen. Be-
kannte Namen. wie 6.0. Czeschka. J. Hoffmann. G. Klimt.
B. Löffler, A. Loos. E.J. Margold. K. Moser. O. Prutscher,
E.J. Wimmer. aus der Zeit des Jugendstils, Mitarbeiter
der Wiener Werkstätte. waren ebenso vertreten wie un-
sere Zeitgenossen e. Bogner, A. Heindl, v. Schwarzinger.
P. Skubic und L. Stramitz. Den Einführungsvortrag zur
Ausstellung. die von der Wiener Galerie am Graben aus-
gewählt wurde. hielt Hofr.Prof.Dr. Wilhelm Mrazek.
(4.-27.4.1978) - (Abb.22)
Niederösterreich
Krems I Moderne Galerie
Ferdinand Schmutzer zur 50. Wiederkeh
seines Todestages
Ferdinand Schmutzer ist hauptsächlich mit seinen C
phiken bekannt geworden. und hier wieder als Portt
und Radierer. Eine seiner besten Arbeiten in dieser
Technik ist die bekannte Radierung von Rudolf von
die auch in der Ausstellung zu sehen war. Die Scha
kann aber auch das Verdienst verbuchen. daran zu
nern. daß Schmutzer auch ein guter Maler war. Seir
ging nach einer Beeinflussung durch Defregger. nal
starken Eindrücken durch die holländische Malerei
17. Jahrhunderts zu einem impressionistischen Natt
lismus, der sich in manchen Bildern zu den Lichtwii
gen eines Pettenkofens bewegt. Mit 11 Exponaten v
eine starke Dokumentation des Schaffens dieses z
recht Vergessenen gegeben. (27.4.-4.6.1978)-(Abl
Wiener Neustadt I St. Peter an der Speri
Franz Katzgraber I Plastik
Erich Steininger I Graphik
Beherrschend waren die großen Plastiken Katzgrabr
Da war vor allem die 400 cm hohe wGespaltene Säu
die 300 cm großen r-Gruppierten Formen- und alle i
ren in Eisen und Stahl gebauten und geschweißten.
meist stelenartig hochragenden Arbeiten. Katzgrabe
Figuren sind aus ihren Isolierungen herausgetreten
ein Zueinander wird allgemein vorherrschend. Das)
und Einschwingen der Volumen setzt einen Flhythm
in Bewegung. der bei aller Gespaltenheit, die nach l
vor dominiert. doch eine harmonische Grundmelodi
kennen Iäßt. Daran ändern auch gewisse asymmetri
Anordnungen. die in der allerletzten Zeit bei einiger
her Werke mittlerer Größe sich durchzusetzen begir
nichts. Hier wird eine klare Sprache gesprochen.
Steiningers Graphiken. schwer, wuchtig. vom Boder
Waldviertels geprägt. gaben den Figuren mit ihren
schwarzen Balken fast einen kreuzwegartigen Hinte
grund. Immer ist es die Mühsal. die kreuzschwer au
sen großformatigen Blättern lastet.
(15.4.-30.4.1978) - (Abb.24)
Alois
[EI
Bundesministerium für Wissenschaf
und Forschung
Besucherstatistik der staatlichen
Museen und Kunstsammlungen
1978
Das Bundesministerium für Wissenschaft
und Forschung gibt bekannt. daß in den ihm
unterstehenden staatlichen Museen und
Kunstsammlungen in den Monaten
Februar 101.11
März 147.3".
April 146.1l
Besucher gezählt wurden.