Schüler wird von dem Chronisten B. Pillwein der
ere Salzburger Hofbildhauer Johann Baptist
enauer (1732-1810) erwähnt, der in den Jahren
ca. 1748-1754 in derTittmoningerWerkstatt ge-
. haben mag'. Mündlich ist uns Matthias Hör-
n aus Burg bei Tengling als Schüler überliefert,
nach ltzlfeldners Tod den Werkstattnachlaß
es. Jakob Rämpl aus Holzhausen (1728-1809)
je schon als Schüler genannt.
"raunsteiner Heimathaus fand Frau Dr. Haber-
er im Zuge von Inventarisierungsarbeiten im
'e 1974 eine Mappe mit fünf Zeichnungen von
zldners Hand. Drei Risse sollen hier erstmals
iffentlicht werden, zusammen mit drei von der
)l'il'l schon früher entdeckten Zeichnungen.
ind sogenannte Werkzeichnungen, die von dem
:eller an das Konsistorium in Salzburg einge-
ckt und der Hofbaumeisterei zur Begutachtung
lelegt werden mußten. Erst wenn der Erzbischof
en Konsens erteilt hatte, konnte mit der Ausfüh-
Jbegonnen werden. Lediglich die Orden,wie die
ediktiner in Michaelbeuern, waren vom Konsi-
ium unabhängig. ltzlfeldner ließ sich seine Ent-
fe eigens honorieren. Ein Altarriß kostete zwi-
an 4 und 5fl., ein Tabernakelentwurf 2 fl. Der
hauer legte häufig Entwürfe mit zwei Alternativ-
ten zur Auswahl vor. Bei einer einzigen Lösung
on derArchitektur nureine Hälfte gezeichnet. Im
zren Drittel des Blattes ist außer der Maßeintei-
i meistens auch der Grundriß gegeben. Oft sind
Risse wie ein Bild durch eine Einfassungslinie
ihmt. Signatur, Jahreszahl und Ortsbezeich-
g finden wir entweder in der rechten unteren
e des Blattes oder auf einem gezeichneten Säu-
iostament. Durch Schraffuren und Lavierungen
in verschiedenen Grautönen werden Lioht- und
Schatteneffekte und damit Plastizität erzielt. Einige
Federzeichnungen sind bunt laviert. ltzlfeldner hat
also wie lgnaz Günther auch die Farbigkeit seiner
Arbeiten von Anbeginn festgelegts. Die Bemalung
der ausgeführten Werke blieb allerdings dem Faß-
maler überlassen. Architektur. Figuren, Ornamentik
und Farbigkeit gehen alle auf die lnvention ltzlfeld-
ners zurück. Das Schnitzen der Ornamentik und der
Rahmen oblag den Bildhauergesellen. Vergleich-
bare Entwurfszeichnungen schuf der Münchner
Bildhauer Johann Baptist Straub (1704-1734).'"
Diese Zeichenweise dürfte ltzlfeldner durch
Straub-Schüler vermittelt worden sein.
Zuerst seien die zeitlich bestimmbaren Zeichnun-
gen ltzlfeldners in chronologischer Abfolge bespro-
chen.
Ein signierter, undatierter Altarentwurf im Stiftsar-
chiv zu Michaelbeuern (Abb. 1)" kann als Vorstudie
für den St-Michaels-Altar in der Marienwallfahrts-
kirche zu Arnsdorf (BH. Salzburg) angesehen wer-
den. Dieser Altar und sein Gegenstück sind durch
eine Notiz in den Kirchenrechnungen datiert. Im
Jahre 1756 wird die Lieferung zweier Seitenaltäre
verrechnet. Wörtlich heißt es: "VorS Fuhrleith so die
Altär von Lauffen anhero geführt einen Trunkh be-
zalt pr. 30 km eDer Bildthaur zu Tittmoningu wird
nur im Zusammenhang mit Leuchtern und Busch-
krügen genannt, für die er 7 fl. erhält. Da die zwei
Seitenkapellenaltäre erst in den Jahren 1759 bzw.
1766 entstanden, kann es sich bei den 1756 geliefer-
ten Altären nur um die zwei im Aufbau gleichen am
Chorbogen handeln. Der SL-Michaels-Altar" auf
der rechten Seite weicht allerdings stark von dem
Riß ab. Vermutlich war der Altar ursprünglich für
eine der beiden Seitenkapellen geplant, die ein Ton-
nengewölbe aufweisen. Für diese Annahme spricht
die halbkreisförmige Abschlußlinie. Bedingt durch
die schmälere Rückwand mußte der Aufbau abge-
ändert werden. Beibehalten wurden aber die Figu-
ren der Wetterheiligen. Die auf dem Entwurf einge-
zeichnete Säule wurde durch einen schmalen Pila-
ster ersetzt. und die Figuren rückten von den seitli-
chen Tordurchgängen auf eine Konsole vor dem Pi-
laster. Das Gemälde hat einen oben anders ge-
schweiften Rahmen und reicht nur bis in die Gebälk-
zone. Auf dem Riß ist es höher und wird von dem
Auge Gottes im Strahlenkranz sowie von einem Bal-
dachin bekrönt. Auf dem Gebälk der Säule kniet ein
großer anbetender Engel. Am ausgeführten Retabel
ist im Aufsatz ein Volutengiebel mit Bild, und zwei
nackte Putten sitzen auf den unteren Voluten. Auf
der Zeichnung weist der Wetterheilige Paul mit der
erhobenen Rechten auf die Regenwolke unter der
oberen Seitenvolute" und hält mit der Linken die
Märtyrerpalme vor der Brust. Die Plastik hingegen
hat die Regenwolke in der rechten Hand, während
sie mit der linken den Umhang vor der Brust zusam-
menratft. Die Abweichungen lassen sich wohl durch
die geänderte Aufstellung der Figuren erklären. Die
Zeichnung unterscheidet sich von den anderen
Blättern. Die Architektur ist noch etwas unpropor-
tioniert und mit unsicheren Strichen ohne Lineal
und Ornament skizziert. Lediglich die vom Bild-
hauerauszuführenden Teile, wie die Figuren und die
Seitenschnörkel. sind braun laviert. Die anderen
Risse ltzlfeldners sind durchgehend, d.h. auch die
Architekturen, grau oderbunt laviert. Fernervermis-
sen wir hier noch den Grundriß und die Maßeintei-
lung. Preisangaben kommen später nicht mehr
vor".
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