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In der mährischen Walachei hat jeder etrokar (rumänisch ekotnr, Gcmeinde-
territorium) eine oder mehrere Sennwirthschaften. Ter baön (baejü, Oberhirt) wohnt
mit den valasi (Walachen, Schafknechte) in einer Rolika (leolibü, Sennhütte), in der er
auf einer strnnAn (8krnngü, hölzerne
Sitzbank)bei der vatra(vakrü, Feuer
herd) sitzt. Seine Schafe führen
verschiedene Namen; etliche davon
heißen üornutg. (großhörnig, vom
rumänischen eom) und xÜ8truIn
(pi8trujn, gesprenkelt) und werden
auf dem §rrm (Zruiü, Berglehne)
geweidet. Gemolken werden die
Schafe in die ^eleta (gülstü, Melk
kübel). Die Milch wird durch die
glnAn (kiaA, eingeweichter Kalbs
magen) zum Gerinnen gebracht. Von
der geronnenen Milch wird die nrän
(uräü, Rahm) abgeschöpft und nach
dem die br)-rma (brünxü, Schafkäse)
herausgenommen worden, bleibt die
LIriöiea (xintieü, Molke) übrig.
Nördlich von den Walachen, in
dem zwischenOber- und Unterschlesien
eingekeilten Ausläufer Mährens,
in der Umgebung von Frankstadt,
. Freiberg, Braunsberg und Mährisch-
Ostrau, wohnen die Lachen (Imm),
deren Mundart einen Übergang vom
MährischenzumPolnischenbildet.Mit
dem Polnischen hat dieser Dialect
gemein: den Accent auf der vorletzten
Silbe (während er in den übrigen mährischen Dialecten wie im Böhmischen auf der ersten
Silbe ruht), den Mangel an langen Vocalen, die erweichten Silben äo, tö, no statt der
böhmischen und mährischen harten äschs, no und thcilweise auch die sanften Zischlaute 8, x, c.
Die Übergänge zwischen den Dialecten sind nirgends schroff, gegen die Grenzen
hin fließen sie überall allmälig in einander. Da sich zu diesen mundartlichen Differenzen
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