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Volltext: Alte und Moderne Kunst XXIII (1978 / Heft 160 und 161)

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2 Gebelbuch der Kaiserin Elisabeth. Bucheinba 
kel: Gold, vergoldeles Silber. Email, Perlen u 
Steine. 25,3 x 19,5 cm. Entwurl von Eduard van 
Reliefs von Karl Fladnitzky. Emaillierung und: 
lassung von Emil Flolhe. 
3 Gebetbuch der Kaiserin Elisabeth, Widmungs 
' lelblalt. entworfen von Eduard van der Null. am 
Q von Carl Mayer 
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Wenn ich diese kleine Arbeit Ihnen. lieber Kollege 
Dr. Wilhelm Mrazek. mit meinen herzlichsten Ge- 
burtstagswünschen widme, so geschieht dies in 
dankbarer persönlicher und fachlicher Verbunden- 
heit. Ich erinnere mich noch genau, welchen Ein- 
druck Sie auf mich durch IhrWissen und Ihre leben- 
dige Art der Darstellung im Rahmen der Übungen 
Prof, Dr. Fritz Novotnys an der Universität gemacht 
haben, wie Sie mir durch Ihre ikonologischen For- 
schungen die Augen für größere Zusammenhänge 
öffneten und wie Sie schließlich als begeisterter Mu- 
seumsmann den Weg der Praxis aufzeigten. indem 
Sie in Ihrem Museum die Vorführungen an der Töp- 
ferscheibe einführten. Der Dank bezieht sich auch 
auf Ihre Hilfe bei den niederösterreichischen 
Landesausstellungen, auf eine Zusammenarbeit, 
die in zahlreichen gemeinsamen Publikationen ih- 
ren Niederschlag fand. Da Ihre erste Arbeit im Rah- 
men unsererVorhaben im Jahre 1960 der lkonologie 
des Stiftes Melk gewidmet war, hoffe ich, Ihnen mit 
einer ähnlichen Betrachtung ein wenig Freude zu 
machen. Freilich betrifft sie ein kleines bescheide- 
nes Werk. Da es aber eine Art "Initiale" des Histo- 
rismus ist, über den Sie selber viel gearbeitet haben. 
glaube ich Ihr Interesse zu finden. 
Auf dem Weg zum Gesamtkunstwerk 
Das Gebetbuch der Kaiserin Elisabeth. einst hoch 
gepriesen und geschätzt. war in Vergessenheit ge- 
raten und galt seit vielen Jahren als verschollen. An- 
läßlich meiner Vorarbeiten für die Monographie 
über Leopold Kupelwieser konnte ich es wieder 
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v-entdeckenu und durch das liebenswürdige Entge- 
genkommen der Eigentümer bearbeiten und durch- 
fotografieren lassen. Auch den Studenten des 
kunsthistorischen Institutes der Wiener Universität 
wurde es für ihre Arbeiten über den Historismus zu- 
gänglich gemacht. Da ich dieses Gebetbuch im 
Jahre 1970 nur in bezug auf Leopold Kupelwieser 
behendelte', soll es nun in seiner Gesamtheit vorge- 
stellt werden. 
In der Ausgabe vom 23. Februar 1854 lesen wir in 
dem von Eggers in Berlin redigierten Deutschen 
Kunstblatt unter den Kunstnachrichten aus Wien 
folgende Notiz. die von dem Wiener Mitarbeiter Flu- 
dolf Eitelberger stammen dürfte: i-Ein anderes Ge- 
schenk bereitet die hiesige Akademie der bildenden 
Künste für die bevorstehende Vermählung des Kai- 
sers vor, Das Geschenk, der Kaiserbraut bestimmt, 
ist ein im Charakterder Kunst des fünfzehnten Jahr- 
hunderts auf Pergament geschriebenes. mit Minia- 
tur-Initialen versehenes Gebetbuch. Direktor Ruben 
gab die Veranlassung zu diesem Werke. an dem sich 
in Folge seines Antrages nebst ihm alle Glieder der 
Akademie beteiligen, darunter die Maler Führich, 
Blaas. Kupelwieser. Meyer. Geiger. Schulz; Archi- 
tekt van der Nüll und Medailleur Radnitzky. Was ich 
von den Arbeiten dieser Künstler sah. berechtigt zu 
der Voraussetzung. daß dieses Geschenk ein der 
Akademie und der österr. Kunst in gleichem Maße 
würdiges sein wird. Der Text zu diesem Gebetbuche 
ist nichts anderes. als die deutsche Ubersetzu ng des 
üblichen Officium. und ist nicht, wie von verschie- 
denen Blättern irrig berichtet wurde. von einem 
Anmerkungen 177 
' Hupen Feuchimu er, Leopold Kupelwiaserund die Kunsi 
reichischan spätmmanxik, Wien 1970. s. 76, 136. 186. 21 
' Deutsches Kunslblatl, red giert von Fvladrlch Eggers, B: 
Nr. a. s. 70. 
' J. Horrnayr. Archiv fur österreichische Geschichte, 
Nr. 124, s. (Kunsmachrichlan), 
' M. Enzlnger. Franz von Bruchmunn. Innsbruck 1930. s. 
5 L. Grnla. Die Brüder Olivler, Berlin 193a. s. 310. 
' w" Sevnrlnusvarain war 134a unter der Pullonanz Kai 
nands gegrundal werden. Nach den Slstulun (N0 smm 
chiv) wollle er besonders die Kunst im Dienste der Kircr 
und vevmiuaiia auch Aufträge. 
' JoselMantuanl, ie Pfarrkivche in Allmannsdori. Fesmu 
Wv. Geschichts- und Altertumsverelne: 1906. 

	        
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