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2 Gebelbuch der Kaiserin Elisabeth. Bucheinba
kel: Gold, vergoldeles Silber. Email, Perlen u
Steine. 25,3 x 19,5 cm. Entwurl von Eduard van
Reliefs von Karl Fladnitzky. Emaillierung und:
lassung von Emil Flolhe.
3 Gebetbuch der Kaiserin Elisabeth, Widmungs
' lelblalt. entworfen von Eduard van der Null. am
Q von Carl Mayer
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Wenn ich diese kleine Arbeit Ihnen. lieber Kollege
Dr. Wilhelm Mrazek. mit meinen herzlichsten Ge-
burtstagswünschen widme, so geschieht dies in
dankbarer persönlicher und fachlicher Verbunden-
heit. Ich erinnere mich noch genau, welchen Ein-
druck Sie auf mich durch IhrWissen und Ihre leben-
dige Art der Darstellung im Rahmen der Übungen
Prof, Dr. Fritz Novotnys an der Universität gemacht
haben, wie Sie mir durch Ihre ikonologischen For-
schungen die Augen für größere Zusammenhänge
öffneten und wie Sie schließlich als begeisterter Mu-
seumsmann den Weg der Praxis aufzeigten. indem
Sie in Ihrem Museum die Vorführungen an der Töp-
ferscheibe einführten. Der Dank bezieht sich auch
auf Ihre Hilfe bei den niederösterreichischen
Landesausstellungen, auf eine Zusammenarbeit,
die in zahlreichen gemeinsamen Publikationen ih-
ren Niederschlag fand. Da Ihre erste Arbeit im Rah-
men unsererVorhaben im Jahre 1960 der lkonologie
des Stiftes Melk gewidmet war, hoffe ich, Ihnen mit
einer ähnlichen Betrachtung ein wenig Freude zu
machen. Freilich betrifft sie ein kleines bescheide-
nes Werk. Da es aber eine Art "Initiale" des Histo-
rismus ist, über den Sie selber viel gearbeitet haben.
glaube ich Ihr Interesse zu finden.
Auf dem Weg zum Gesamtkunstwerk
Das Gebetbuch der Kaiserin Elisabeth. einst hoch
gepriesen und geschätzt. war in Vergessenheit ge-
raten und galt seit vielen Jahren als verschollen. An-
läßlich meiner Vorarbeiten für die Monographie
über Leopold Kupelwieser konnte ich es wieder
2
v-entdeckenu und durch das liebenswürdige Entge-
genkommen der Eigentümer bearbeiten und durch-
fotografieren lassen. Auch den Studenten des
kunsthistorischen Institutes der Wiener Universität
wurde es für ihre Arbeiten über den Historismus zu-
gänglich gemacht. Da ich dieses Gebetbuch im
Jahre 1970 nur in bezug auf Leopold Kupelwieser
behendelte', soll es nun in seiner Gesamtheit vorge-
stellt werden.
In der Ausgabe vom 23. Februar 1854 lesen wir in
dem von Eggers in Berlin redigierten Deutschen
Kunstblatt unter den Kunstnachrichten aus Wien
folgende Notiz. die von dem Wiener Mitarbeiter Flu-
dolf Eitelberger stammen dürfte: i-Ein anderes Ge-
schenk bereitet die hiesige Akademie der bildenden
Künste für die bevorstehende Vermählung des Kai-
sers vor, Das Geschenk, der Kaiserbraut bestimmt,
ist ein im Charakterder Kunst des fünfzehnten Jahr-
hunderts auf Pergament geschriebenes. mit Minia-
tur-Initialen versehenes Gebetbuch. Direktor Ruben
gab die Veranlassung zu diesem Werke. an dem sich
in Folge seines Antrages nebst ihm alle Glieder der
Akademie beteiligen, darunter die Maler Führich,
Blaas. Kupelwieser. Meyer. Geiger. Schulz; Archi-
tekt van der Nüll und Medailleur Radnitzky. Was ich
von den Arbeiten dieser Künstler sah. berechtigt zu
der Voraussetzung. daß dieses Geschenk ein der
Akademie und der österr. Kunst in gleichem Maße
würdiges sein wird. Der Text zu diesem Gebetbuche
ist nichts anderes. als die deutsche Ubersetzu ng des
üblichen Officium. und ist nicht, wie von verschie-
denen Blättern irrig berichtet wurde. von einem
Anmerkungen 177
' Hupen Feuchimu er, Leopold Kupelwiaserund die Kunsi
reichischan spätmmanxik, Wien 1970. s. 76, 136. 186. 21
' Deutsches Kunslblatl, red giert von Fvladrlch Eggers, B:
Nr. a. s. 70.
' J. Horrnayr. Archiv fur österreichische Geschichte,
Nr. 124, s. (Kunsmachrichlan),
' M. Enzlnger. Franz von Bruchmunn. Innsbruck 1930. s.
5 L. Grnla. Die Brüder Olivler, Berlin 193a. s. 310.
' w" Sevnrlnusvarain war 134a unter der Pullonanz Kai
nands gegrundal werden. Nach den Slstulun (N0 smm
chiv) wollle er besonders die Kunst im Dienste der Kircr
und vevmiuaiia auch Aufträge.
' JoselMantuanl, ie Pfarrkivche in Allmannsdori. Fesmu
Wv. Geschichts- und Altertumsverelne: 1906.