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Volltext: Alte und Moderne Kunst XXIV (1979 / Heft 163)

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um? n." 15:0; IP: w. 14,. 
(A 21.0.1.1) ist verantwortlich für folgende Darstel- 
lungen: 
A 21.0.2.4 Wiedergabe von unbekannter Hand, 
wohl des 17. Jahrhunderts. Material und Maße un- 
bekannt, ehem. Luzern, Kunsthandel (Galerie Fi- 
scher 1963), dort als "Entführung der Florair von 
Hans Rottenhammer bezeichnelw. 
A 21.0.2.5 Wiederholung als Deckengemälde von 
Johann Melchior Otto, um 1668, Maße unbekannt. 
Eggenberg bei Graz, Schloß, Saal 23'. 
A 21.0.2.6 Freie Wiederholung nach dem Stich 
Kilians von unbekannter Hand, wohl noch des 
17. Jahrhunderts. Mindere Qualität. Schiefer, 40x 
50 crn. Ehem. Köln, Kunsthandel (Malmede 
1931931. 
A 21.0.2.7 Breiterformatige freie Wiederholung 
nach Kilians Stich, bez.: Gaet" Gallella, 19. Jh. (?), 
Deckfarben auf Pergament, 21,5x40,2 cm. Berlin: 
Staatliche Museen, Kupferstichkabinettßß. 
B 2 Auferstehung Christi, ehem. Haunsheim, 
Schloßkapelle, gestochen 1606 von Lucas Kilian: 
B 2.0.2.5 Freie Wiederholung von Jacob Wendel- 
muth, 1621, Material und Maße unbekannt. Pegau 
(Sachsen), Pfarrkirche St. Laurentius, Allarreta- 
bel, 2. Aufzugsbild34. 
B 2.0.2.6 Freie Wiederholung von unbekannter 
Hand, Material und Maße unbekannt. Geithein 
(Sachsen), Kalandstube35. 
B 2.0.2.7 Freie Wiederholung, wohl 17. Jh., von un- 
bekannter Hand, einige Engel hinzugefügt. Lwd., 
ca. 200x150 cm. Torün (Thorn), Marienkirche, am 
nördl. Presbyteriumsgewande. 
B 3 Grablegung Christi, gestochen 1593 von Egi- 
dius Sadeler: 
B 3.0.2.5 Freie Wiederholung von unbekannter 
Hand, um 1620, links zwei Stifter hinzugefügt. 
Holz, 86x118 crn. Ratzeburg. Dorn, Kreuzgang 
(Kunstkammenßö. 
B 5 Der hl. Hieronymus mit Engel, gestochen 1610 
von Lucas Kilian: 
B 5.0.4.1 Umsetzung ins Relief, wahrscheinlich 
von Johann Heinrich Eversmann, um 1720-30, 
monogrammiert HE oder IHE. Elfenbein, 14x 
10 cm. Braunschweig. Herzog Anton Ulrich Mu- 
seum, lnv. Nr. Elf. 31337. 
B 12 Venus und Satyr, gestochen um 1600 von Lu- 
cas Kilian: 
B 12.0.43. Eine Bronzeplakette des 17. Jh. benutzt 
die Heintz-Komposition nach dem Kilian-Stich. 
Rechteckig in Holzrahmen, 12,5x14 cm. 
 
Joseph Heintz, "Mantelteilung des hl. Martin", 1600. 
München, Kunslhandel 
Matthäus Gundelach, iiVenus und Adonisir nach Heintz. 
Ehem. Wien, Kunsthandel 
Nach Joseph Heintz, "Diana und Aktaeon-r. Ehem. Mün- 
chen, Kunsthandel 
Nach Joseph Heintz, "Diana und Aklaeonrr, Budapest. 
Szepmüveszeti Muzeum 
Crispijn de Passe cLA. nach Heintz, r-Deukalion und 
Pyrrhait, 1507 
roousioaur 
 
Ehem. London, Kunsthandel (Sotheby 9. 12. 1976)38. 
Soviel an Nachträgen zum Schaffen von Joseph 
Heintz und dessen Reflexen. Die inzwischen eben- 
falls erweiterte Kenntnis seiner eigenen Tätigkeit, 
insbesondere aber auch neues Wissen von der Ar- 
beit seiner Kollegen am Prager Kaiserhote, ermög- 
lichen es nun, eine Reihe von traditionellen Zu- 
schreibungen kritischer zu sehen. Davon soll der 
letzte Abschnitt handeln. 
V 
1969 hat Giorgio T. Faggin eine in bezug auf das 
Bild Burg der Venus (A 15.) in Wien, Kunsthistori- 
sches Museum, aulschlußreiche Beobachtung 
mitgeteiltß? Es gab im Kupferstichkabinett der 
Kunsthalle Bremen eine von Frans Badens (1571 
- um 1618) 1595 in Rom signierte Zeichnung 
vApelles malt Kampaspeu, in der die Figur der 
Freundin des Apelles derjenigen der Venus auf 
dem Heintz zugeschriebenen Bild in Wien auffal- 
lend gleichtw. Aus diesem Grunde sieht Faggin 
in dem Wiener Bild eine Gemeinschaftsarbeit von 
Frans Badens, dem LehrerJeremias van Winghes, 
und Gillis lll van Coninxloos (1544-1607), die um 
1598 in Amsterdam entstanden sei. Die Zuschrei- 
bung des Bildes an Heintz sei lediglich aufgrund 
der verwirrend abgefaßten alten lnventare zustan- 
de gekommen. Es ist richtig und schon früher be- 
merkt worden, daß das große Landschaftsbild 
vom Typus her, aber auch nach Faktur und Figu- 
rentypen aus dem Werk des Heintz herausfällt, ob 
wohl dieser sich 1595 ebenfalls in Rom aufgehal- 
ten hat und die Zeichnung von Badens gekannt 
und benutzt haben könnte. Der Name Coninxloo, 
vielleicht besser allgemein Frankenthal, weist ver- 
mutlich in die richtige Richtung, denn die Zu- 
schreibung an Heintz muB aus den genannten 
Gründen wohl tatsächlich aufgegeben werden. Ob 
allerdings die von Faggin vorgeschlagene Lö- 
sung: Badens - Coninxloo - 1598 - Amsterdam 
lauten muß und kann, bleibt weiter dahingestellt, 
denn die Frage, wie es wohl zu dem von der Kopie 
des Heintz nach Parmigianinos nBogenschnitzerr: 
bestimmten Hochformat gekommen sein mag, 
wenn Parmlginainos Original nachweislich erst 
1603 aus Spanien nach Prag gelangt ist, die Land- 
schaft aber schon 1598 in Amsterdam entstanden 
sein soll, bleibt unbeantwortet. Weiter ist die An- 
nahme, das Landschaft und Figuren von zwei ver- 
schiedenen Händen gemalt sein müssen, nicht 
eben zwingend, wenn man sich die Wanderschaft 
 
einzelner Figuren-Topoi vergegenwartigt. Wo die 
Lösung der mit diesem Bild verbundenen Fragen 
auch immer liegen mag, die Burg der Venus muß 
unbelastet von überlieferten Meinungen und Zu- 
schreibungen neu zur Diskussion gestellt werden. 
Etwas deutlicher sehen wir heute, wie es sich an- 
scheinend mit den beiden Liegenden Frauen in 
Wien (A 19.) und in Dijon (A 20.) verhält. 
Ausgehend von einem signierten und 1603 datier- 
ten allegorischen Gemälde in Prag" hat sich in 
den letzten Jahren ein immerhin soweit gefestig- 
tes Bild von der Eigenart des kaiserlichen Hofma- 
lers Dietrich Raflensteiner (er selbst signierte 
DDid de Qaede van Ravensteynrr) ergeben, daß 
man aus stilkritischen Gründen die Zuschreibung 
der beiden Liegenden Frauen an Ravesteyn ent- 
schieden in Erwägung ziehen muß. Ein mit Sicher- 
heit eigenhändiges Werk dieses Malers, Die drei 
Grazien mit blumenstreuenden Putten, ist vor eini- 
gen Jahren als Leihgabe des Bundes in das Mu- 
seum für Kunst und Kulturgeschichte in Münster 
(Westfalen) gelangt, eine um die drei Putten redu- 
zierte kleinere Fassung dieser Darstellung befin- 
det sich seit längerem im Baltimore Museum of 
Art. Diese drei Werke Ravesteyns können die Zu- 
schreibung der Bilder in Wien und Dijon an den 
schwächeren Prager Kollegen von Heintz begrün- 
den. Es braucht dies hier nicht näher ausgeführt 
zu werden, weil Eliska Fuöikova und Thomas Da- 
Costa Kaufmann diesen Komplex in eigenen Ar- 
beiten behandelt haben oder dies noch tun 
werden". 
Die geänderte Zuschreibung der Liegenden Frau- 
en jedenfalls würde das Unbehagen bei ihrer Ein- 
ordnung in das Werk des Heintz beseitigen, zumal 
die Zuschreibung an den Basler allem Anschein 
erst von Mechel178343 stammt, wenn man die N0 
tiz im lnventar Wien 1610-19 Nr. 83: t-ltem ein 
nackhets weib von Joseph Hainzen untermahlt 
..u nicht auf diese Bilder beziehen und trotz al- 
lem annehmen will, daß Heintz doch einen (urige 
wissen) Antei am Entstehen der beiden Bilder hat- 
te. Möglicherweise reduziert sich sein Verdienst 
an den beiden populären Darstellungen auf die 
Vermittlung des Darstellungsschemas, das ihm in 
Rom mit Daniele da Volterras David und Goliath 
bekanntgeworden war. 
D Anschrift des Autors: 
Dr. Jürgen Zimmer, Zentralinstitut für Kunstgeschichte 
Meiserstraße 10, 0-8000 München 2 
13
	        
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