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Volltext: Alte und Moderne Kunst XXV (1980 / Heft 168)

Heiligen beim Tod des hl. Franziskus (A11.5,). Die 
schiedenen Engels- und Puttengestalten mit ihren 
drucksvollen und für Heintz ganz charakteristi- 
en Gebärden, ihre Köpfe mit den spitzen Nasen 
)egnen uns auf vielen seiner Bilder, so der über 
n Vater schwebende Engel mit der nach vorn wei- 
iden Handfläche in Kilians Stich Der hl. Hierony- 
s mit Engel (B 5.) von 1610, Diese wenigen Hin- 
se auf das Repertoire des Heintz in der Marienkrö- 
ig mögen genügen, Entscheidend für die Zu- 
ireibung an Heintz sind indessen Auffassung, Far- 
keit und Handschrift, denn auch ein anderer hätte 
möglich, d,h. theoretisch, aus dem Formenvorrat 
i Heintz ein solches Retabel zusammenstellen 
lnen-ein Präzedenzfall für solche Arbeitsweise ist 
irdings nicht bekannt. 
Marienkrönung7 ist ein Bildthema zur Verherrli- 
lng der Gottesmutter. das nicht auf einer genau fi- 
rten literarischen Tradition beruht. Es hat. ebenso 
i in homiletischen und liturgischen Texten aufs 
engste mit der Himmelfahrt Mariae verknüpft. seit 
dem 12. und 13. Jahrhunderteine eigene Bildtradition 
entwickelt. 
In Darstellungen der Maria lmmaculata wird die Hei- 
lige Jungfrau häufig von Engeln gekrönt, auch der 
Madonna mit dem Kind wird oft durch krönende En- 
gel ein in entsprechendem Sinne besonderer Gehalt 
gegebens; bei diesen Darstellungen handelt es sich 
aber nicht um Marienkrönungen im engeren Sinne, 
der gebräuchlichen Terminologie der lkonographen 
entsprechend. Die Krönung der Maria nach diesem 
Sprachgebrauch wird in der älteren Form von Chri- 
stus allein, dann von den drei göttlichen Personen, 
Vater. Sohn und Heiliger Geist, vorgenommen? wo- 
bei der Geist zuerst in einer Gestalt von menschli- 
chem Habitus personifiziert. dann aber ausschließlich 
in Gestalt derTaube dargestellt wird. Die Krönung der 
Maria durch die HI. Dreifaltigkeit erscheint in ltalien, 
Spanien. Frankreich und wenig später in Deutschland 
im frühen 15. Jahrhundert. Die Verherrlichung der 
..,.........g.... ., L. .,. 
s Le inoisioni der Carracci Catalogo crit. a cura di M, Cal 
v casale Calcogralta nazlonale. noi-ria, aprile - maggio 19 
Nr 17 - die Madonna kniet auf gleichem Niveau wie vate 
Sohn, 
" Budapest, szepmuveszeii Muzeum, Graph sig lnv h 
(deutsch um 1500), Feder braun, braun u greu lav . guadriei 
ken abgeschragi. 292 X 199 mm - auch hier kniet allerdlng 
Madonna 
" Sirrione Cantarini (1612-1649) Maria lmmaculata, Rzdii 
(Bzrtsch 21). s. lncisori Bolognest ed Emiiiani del see XVll so 
1973 Nr 111x111 (catalbgo gerierale della raccolta di stampr 
che deiia Piriaceleca Nazicnale di Bologna Sez lll, 1.) 
Die Marienkronung Aachens entstand vermutlich nicht lange 
1595 fur die aarthdlbmauskapelle in st. Ulrich s. Alra. die d 
als Grabkapelle Philipp Eduard Fuggers ausgebaut wurde 
Nachzeichnung nach dem Gemalde, der Hand Kagers nal 
hend. befindet sich in Budapest, szeomuireszeti Miizeurn, ( 
Slg. Inv. Nr 359, Federgrau, Lav,a19 k 229 mm (iians von Aar 
-zu Strobel urid l-tan s Anm 11 und 14 hier 
Allein im Augsburger Dom belinden sich wenigstens lunl oi 
lungen derKrorlung Mariae lernerz e Hans t-iolbein d A. un 
kreis (s l-lans l-iolbein und die Kunst der spatgotik Ausste 
Augslaurgnaihauszt 9-7 11 1955 Kalaibg Augsburgtsss 
Abb, 4 und lerner Nr 50, 92, a3, 147 u,a ), Brorlzeplakelle, 
chen, Bayer Natlorlalmuseum (s. Feuchtrnayr. Karl studir 
Augsburger Plastik der spatrenaissance 2 ln Das soiiwat 
Museum. 1927. 97 Abb 5); Christoph Rtlodl (1504). lllert 
Ptarrkirehe. Hochaliar; Christoph Murmann d,J (vor 1505), 
herren-Epitapii, Passaucibmkreuzgang (Herrenkapelle) -E 
von Nasse 1925 erwahnten Marienkrdriung Kagers in kai 
Kreuz soll es sich lt Katalog Augsburger Barock 195a, 121 ui 
- allerdings kaum vorstellbare - Verwechselung mit dem Vll 
der Kirche belindlichen remoelgang Mariae handeln Es is 
kaum anzunehmenden Kagerkeine Kronung Mariens gemr 
ben sollte lri der staail Graph sammlung in Muncnen liegt 
Kagers Namen, jedoch kaum von ihm stammend. die lavier 
derzeichnung einerMarienkrenung. 250 x 225 mm (inv Nr a) 
A. von Horn (um 1550-1690), Sllberaltarchen Augsburg. 
Kunstsammlungen Nr 11935 
2' Lieb aaO (Anm 4) ed 2. 195a, 415 
2' Liebaao (Anm 4) Bd 2.195a.25sl.Abb 244 
N Bushart, erunb Malerei. In Augsburger Barock. Aussieiit 
Augsburg, Flathaus und Holbeinhaus. 15 5.-13 10 196a. Ke 
Augsburg 1969, 192 ff Nr. 141 Abb 45 - eine zeichnungzu d 
Bild in sacramentoicai, 522 X 395 mm grbß, zeigt, daß das 
heiiigenbiid wohl ursprunglich eine Marienkrdnung rnit He 
sein sollte. in der heute noch in st Max betlndlichen ausgeti 
Forni ist das Motiv der Marienkronung zwar zuruckgedrangl 
auch vorhanden (zu der Zelchrlurlg s Master orawings lro 
cramento TheE e crdckerArtcailery SacrarrlentofCal 19 
Nr 3a Abb s 73), e 
Weitere Beispiele lur Marienikonbgrapriie im i-iause Fugge 
1550 malte eirdlarrie siciolarite da sermdneta in der Fuggi 
pelle in s Maria deiiAnima in Rom einen Zyklus mit dem Mai 
ben (Lieb a ao (Anm 4) 2 195a. 274i. Abb 224-229). 155 
aus Flandern das iiRetablo des Salvators und Unser Fraurl 
1552 gesliltete Kirche in der Fugger-Niederlassung in Aii 
(Lieb a a 0. (Anm 2) Bd. 2 195a, 279 ll ), Jorg Breus rechterl 
der großen orgei in der Fugger-Kapelle (st Anna) zeigt ein! 
mellahrt Marierrs, Hans Fugger ließ von Alessandro Padovar 
Hcchaltarbiatt lurdieKirchheimerSchloßkirche rnitden Hll i 
und Paulus und der erhohten Muttergottes malen (Lill, c 
liaris Fugger, 1531-1599 und die Kunst. Leipzig 190a. 126, 
1580 bestellte derselbe tur Kirchheim einen Bronzeallar bei 
sandro vittoria in Venedig, dessen Vorderseite die verkundi 
die Pluckseile die sieben Freuden Mariae zeigen sollte (Lill 
19091531) oie vcreitein des cralen Johann Maximilian Ji 
Fugger hallen dem bayer. Kurlursten das irkostbare origir 
der Himmelfahrt Marien von dem berühmten Rubens" gesc 
(Fugger und welsera a.O (Anm.2)1950,135l Nr 390). urir 
bestellte Karl Fugger. sdhn Philipp Eduards. fui den Hochall 
Augsburger nomiriikanerkirche eine Himmelfahrt Mariae br 
venni Lanfranco (Fugger und Weiser a.a.o, (Arim, 4) 1950 Nr 
20 
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