A Künstlerprofile
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m 015mm-
Landschaft
weibliches Portrat
Porträt der Mutter
Blumenstilleben
Blick auf SBIZDUIQ
vom Mbnchsberg
Leonhard Stemeseder.
Selbstporträt
Leonhard Stemeseder
Leonhard Stemeseder (geb. 1911 in Kirchberg bei Wl
hut) lebt seit 1946 in Salzburg als freischaffender M:
Zurückgezogen arbeitet er in seinem Atelier im Küns
haus. 1979 gab er das erste Mal den Blick auf sein Sc
fen frei. Darin zeigt sich die große Bescheidenheit die
stillen Mannes. der auch in seinem Werk auf vorderg
dige Effekte und oberflächliches Asthetisieren verzici
Daß er nicht epigonal äußerlichen Erfolgen nacheiferi
leichtert den Zugang zu seinen Bildern nicht.
ln der Begegnung mit seiner Bildwelt 4 Landschal
Porträts und Stilleben - wird man mit scheinbar Bek.
tern konfrontiert. Am Anfang seiner stilistischen Entvi
lung stehen durch impressionistische Mittel aufgeloc
te naturalistische Landschaften und Portrats, die da:
be der Münchener Schule weitertragen. In den letzten.
ren wird seine Palette zunehmend plakativ, wie auch
Farbauftrag dichter und flächiger wird.
Stemeseder hat gleichermaßen eine Vorliebe lur lmp
sionismus und Expressionismus, die ihm kein Wi
spruch sind. Dies wird in seinen Bildern sichtbar. D:
füllt die knisternde Poesie eines duftig gemalten Wie
schaurnkrautes in einer blauen Vase das Bild. dort e
er die gesonderten Motive seiner lnterieurs flächig nel
einander. Auch finden sich die verschiedenen Malwe
in einem Bild nebeneinander.
Die Farbwahl variiert beliebig, einmal beherrschen pa:
aufgetragene helle Tone die Szene, dann wieder koi
stieren volle satte Farben großflächig einander. Hieri
Stemeseder naiv und unschuldig vor. In seinem Verz
auf vordergründige Harmonie erzielt er verhalten-fauv
sche Effekte, wenn er den lauten Klang ungebrochen
wischter Farben mitten in Farbmelodien setzt.
Der Mensch spielt in Stemeseders Landschaften ki
große Ftolle. Er begegnet ihm als Individuum. in sei
Portrats tritt er in einen Dialog mit ihm ein. Auch hier
den sich die verschiedensten Gestaltungsweisen.
Aber das sind nur Wellen auf der Oberflache einer
dächtigen Ruhe. die das Werk Stemeseders durchdri
Hier erfüllt keine Hast. weder der Thematik noch der
lerischen Aktion. die Bilder, und selbst in seinen Ze
nungen, in welchen auch großzügige. sichere Stri
schnell gesetzt erscheinen, gewinnt jedes Detail sei
eigenen Platz.
Neben sein malerisches Oeuvre und die dem Broterv
dienenden Wandbilder und Fresken, die man in Stadt
Land Salzburg findet, tritt die Grafik als eigenstäni
Kunst. Der Künstler hat auch Aquarelle und Linolschr
geschaffen, aber das Zeichnen ist ihm wichtiger. Ai
sichts der fehlenden linearen Elemente in seiner Mal
überrascht die Vielfalt seiner Mittel, die von kleinteilii
Krauseln bis zu weit ausgreifenden Schwungen rei
Die im Farbauftrag möglichen Dissonanzen der Gemi
weichen in der Virtuosität seiner Rohrfederzeichnun
einer eigenen Ordnung. Immer wieder fuhren die Be
gungsrichtungen der Striche und Motive zuruck ins f
wodurch sie sich zu einer Geschlossenheit fugen.
man als Kennzeichen von Weltlandschaften im alten S
bezeichnen kann.
Leonhard Stemeseder hat sich den Glauben an einer
cheren Grund der Wirklichkeit nicht trüben lassen.
Thomas Zaunscl