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Volltext: Alte und Moderne Kunst XXV (1980 / Heft 169)

atsltzung beim Holmaler. Raum 81 der Puppen- 
iiMon PiEiSlfu, um 1704 - 1751 angelegt von der 
in Augusta Dorothea von Schwarzburg-Arnstadt. 
iadt (Thüringen). Schloßmuseum 
b van Schuppen (1670- 1751), Bildnis des 
zchtenmalers Parrocei, um 1716. Wien, Osterrei- 
zhe Galerie. Barockmuseum I Unteres Belvedere 
n van Meytens d.J. (1695-1770), Selbstbildnis, 
735. Budapest, Museum der bildenden Künste 
nn Nepornuk Sleiner (1725-1793), Bildnis des 
wlürstiichen Mohren-i Angeio Soiiman, um 
'70. Schabkunstblatt von Johann Gottfried Haid 
dem verschollenen Gemälde, das sich ehemals 
rGalerie des Palais Liechtenstein, Wien, befand. 
xungen 5 '15 
lande! der verschiedenen Blldformen im mittleren 1a .ih 
ieri am Beispiel A n Mcngs" Dieter Hdniscn, Anton Fia- 
Mengs und die iaiidldrm des Fruhklassizisniiis. Ftecklmg- 
n 1965 
irs Malefällßxiküft, B14 zurich 1967. s a6 
Österreichische Galerie, Barockmuseum Unteres Belvedere 
ideil sich wdhl eher um den Schiachtenmaler ignace Jed- 
arrocei(16S7e1722).dernach 1711 aisWanderkunstlerauch 
n tatig war, und rllChl um den schon 1704 verstorbenen Jd- 
'arrocel, wie im Museumskatalog iidn 1934. Hrsg F M.Ha- 
zl, s 54. vermerkt isi. 
ild im Budapester Museum der bildenden Kunsts wird vorge- 
n dein Aufsatz von KiaraGaras Werke oslsrralchischer Ma- 
ii7. und 1a Jh.5ll'1 ßudapeshirLÜsterr Zeirsdhr LKunstu 
naipliege a, 1964, s. 5-11. bes ziiai s er luhn die -ariele 
iie Kunst VOn und an crinsiian Ludwig Hageddrn- an. hrsg. v. 
iBaden, Lelpltg 1792. s 222 
ta Lishoim, Martin van Mevieris d y Hans llv dch harls verk 
d 1974 (mit einer Zusammenfassung in deutscher Sprache) 
er Heinz, Bemerkungen zur Geschichte der Malerei zur Zeit 
Thereslas. in Maria Theresia und irire zeii. Hrsg Walter Ko- 
zky Salzburg-Wien 1979,s 277-293 Dort auch Literaliiren- 
i zu einzelnen Kunstiern - 
ier Heinz (vgl. Anm loi. s 261 
er zeit Maria Theresias. Tagebuch des Fursten Johann Jo- 
KhevenhuIler-Metsch. Hrsg Rudolf Graf khevenhuller- 
h und Hanns Schlitter, Bd s. 17sw17s7. Wien-Leipzig 1911, 
,r 
Theresia, Briefe und Akterlstucke m Auswahl. Hrsg Friednen 
r Darmstadt 196a, s aus. 
,nrn. 4 und Renäe Lochs u Marcei Roehtllsberger. udpers 
leta dl J. E Llvtäld Mailand 1975. 
an Dauphirle Marie Antolnaite vom 2 bezemeer 1770, hrsg v 
'ich Waltertvgl Anm 13).S.26B(Orlglnal irenzdsiseni. 
Porträt widergespiegelte Gesicht der Epoche. Den 
ethisch-erzieherischen Grundsatz in der österrei- 
chischen Hofkunst, den Primat der Bildnismalerei 
und die Schiüsseiposition van Meytens' (1759 von 
Maria Theresia als Akademiedirektor eingesetzt) 
hat Günther Heinz in seinen vorzüglichen iiBemer- 
kungen zur Geschichte der Malerei zur Zeit Maria 
Theresiasii dargestellt"). iiDer genaue, deskriptive 
Charakter von Meytens" Hofporträtmaierei nahm 
in seiner zeichnerischen Unbestechiichkeit, mit 
der jedes Detail, vor allem jede Einzelheit der Klei- 
dung, der Stickerei, der Spitzen und aller weiteren 
Accessoires erfaßt ist, etwas von wissenschaftli- 
cher Akribie an; man möchte fast sagen, daß der 
alte gepflegte Kunstkammergeschmack in diesen 
nahsichtigen Werken weiterlebt und selbst in den 
Bildnissen in großem Format zur Geltung 
kommttkii Die - auch im Ölbild - emailartig 
dichte Oberflächenfestigkeit alles Sichtbaren 
muß es gewesen sein, was für Maria Theresia den 
Repräsentationswert und mithin die Qualität die- 
ser Porträts ausmachte. Gleichermaßen wichtig 
war ihr der Starldesrahmen (Kostüm) und die Ähn- 
lichkeit, aber letztere wohl nicht so sehr im Sinn 
einer Charaktererfassung als im Sinn der Verge- 
genwärtigung dessen, wie und als was sich die 
Person darstellt. Der Begriff riCharakterii, der bei 
der Bildnisbetrachtung die gestalthaft erfaßbare 
Gesamtheit der Wesenszüge einer Person meint, 
bedeutete in der damaligen Amtssprache bezeich- 
nenderweise die Ftangeinstufung ("Charakter ei- 
nes Hofratesrr). 
Die stets von Bildnissen umgebene Kaiserin woll- 
te die Personen, denen ihre Anteilnahme galt, in 
ihrer aktuellen Zuständlichkeit wiedererkennen. 
Dazu gehörte auch das Totenbiidnis als letzte Stu- 
fe menschlichen Ausciruckswandels. in seinem 
Tagebuchbericht über das plötzliche Hinscheiden 
Kaiser Franz' i. in Innsbruck am 18. August 1765 
5 
schreibt Fürst Khevenhüiler-Metsch: iiEs muste 
auch den folgenden Morgen ein Mahler gehollet 
werden, um ihn also toder abzuzeichnen, wie dann 
dise Frau schon im Gebrauch hat, das nemmliche 
mit allen von ihrer Famille seithero verstorbenen 
Persohnen zu beobachten, deren Portraits in ei- 
nem besonderen Cabinet, so auch von darumen 
das Toden-Cabinet benammset wird, aufgehenget 
sich befindentäii Höchst bemerkenswert ist ein 
Brief Maria Theresias, der dem Andenken des 
1771 verstorbenen Präsidenten der ungarischen 
Hofkammer, Anton Graf Grassalkovics, gewidmet 
ist: iiDas Porträt des sei. Verstorbenen lasse ich 
nunmehr abcopiren, damit es aber dessen Züge 
mir umso lebhafter darstellen könne, werde ich es 
seinem Alter mehr gleichförmig machen lassen, 
gleichwie ich es mit meinen eigenen Porträts zu 
thun pflegeiim Das Bildnis soll über die Distanz 
zwischen seinem Entstehungszeitpurlkt und der 
Gegenwart hin zutreffend bleiben und muß des- 
halb die Retusche zur Gegenwartigkeit erdulden. 
Der ungeheuere Erfolg, der Jean-Etienne Liotards 
(1702 -89)" exotisches Auftreten am Wiener Hof 
begleitete, weist auf die andere Aufgabenstellung 
der Portratmaierei neben dem Repräsentations- 
biid hin. Mit seinem heil in hell modeilierenden 
Farbauftrag der Pastelltechnik erzeugte er eine lu- 
zide Objektivität - man könnte sagen, Liotards 
Art der Aufgekiartheit -, die dazu angetan ist, 
das Inoffiziell-individuelle seiner Modelle darzu- 
stellen. Das hinderte Maria Theresia nicht, um die 
Kleiderlrage besorgt zu sein, als sie den hochge- 
schätzten Liotard 1770 eigens nach Paris schick- 
te, um ein Porträt ihrer Tochter Marie Antoinette 
anfertigen zu lassen: NDaS Bild von Liotard erwar- 
te ich mit großer Sehnsucht; aber lasse Dich in 
Deinem Staatskieid malen, nicht im Negiige oder 
in Männerkleidurlg, denn ich sehe Dich gern an 
dem Platz, der Dir zukommttfxii
	        
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