MAK

Volltext: Monatszeitschrift IV (1901 / Heft 9)

F- 
neues Unheil, dass es 
die guten Leistungen, 
die sparsamer und 
weniger auffallend 
an die Öffentlichkeit 
treten, völlig über- 
schattet. 
Eine solche Mu- 
sterausstellung des N e- 
gativen in reichlichster 
x Vollständigkeit bietet 
im; die Collectivgruppe des 
Vereins „Ornamentß 
Die Möbel, der über- 
ladene Atelierschrank, 
unbescheiden lärmend 
mit seinen dicken 
Bronzereliefs, die Eck- 
arrangements mit spie- 
lerigem Spiegelwerk 
und unharmonischer 
Farbenzusammen- 
stellung, stammen 
nicht aus künstleri- 
schem Geist, sondern 
aus dem Tapezier- 
geschmack. 
Völlig vermisst 
man die Ensemble- 
kunst, das sichere In- 
scenirungsgeschick, 
das einen Raum orga- 
nisch bis ins Kleinste 
durchdacht ausbaut. 
Will man in dieser 
kunstgewerblichen 
Ausstellung etwas an- 
x"' t"" erkennen, SO ITIUSS 
Rudolf Hammel, Handtuch "Schöllkraut und Ackersenf" man 5ehr ins Kleine 
 
 
gehen und aus dem 
ungünstigen Gesammteindruck sorgsam spähend, hier und da eine gelungene Einzelheit zu 
erhaschen suchen. Ganz originell ist in dem „MussezimmeW der Clavieraufbau: Instrument 
und Sitzbank zu einer Nische gearbeitet, in der der Spieler eingesponnen träumen kann, wie 
Hieronymus im Gehäus. Constructiv und praktisch sind die Beleuchtungskörper an dem 
Clavier. Aus dem Seitenpfosten wachsen organisch Bronzehalter auf, Miniaturkrahne, von 
denen freischwebend die kleinen Birnen herabhängen. Nach dem Spieler zu sind sie durch 
Bronzeblattwerk abgeblendet, auf die Noten fällt das volle Licht. Noch etwas aus diesem 
Raum ist erwähnenswert, ein Liqueurkühler auf einer Seitencredenz. Sein Charakteristicurn 
ist, dass er nicht mit den grossen wuchtigen Sektkühlern rivalisirt, sondern eine eigene 
zierlichere Art ausbildet. Seine Form ist ein rampenartiger Abhang, der nach oben ansteigt 
und hier als Krönung ein ovales Becken trägt. Dahinein kommt die köstliche Phiole, die 
freilich nicht zu gross sein darf, auf der Rampe finden die Gläser Platz.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.