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neues Unheil, dass es
die guten Leistungen,
die sparsamer und
weniger auffallend
an die Öffentlichkeit
treten, völlig über-
schattet.
Eine solche Mu-
sterausstellung des N e-
gativen in reichlichster
x Vollständigkeit bietet
im; die Collectivgruppe des
Vereins „Ornamentß
Die Möbel, der über-
ladene Atelierschrank,
unbescheiden lärmend
mit seinen dicken
Bronzereliefs, die Eck-
arrangements mit spie-
lerigem Spiegelwerk
und unharmonischer
Farbenzusammen-
stellung, stammen
nicht aus künstleri-
schem Geist, sondern
aus dem Tapezier-
geschmack.
Völlig vermisst
man die Ensemble-
kunst, das sichere In-
scenirungsgeschick,
das einen Raum orga-
nisch bis ins Kleinste
durchdacht ausbaut.
Will man in dieser
kunstgewerblichen
Ausstellung etwas an-
x"' t"" erkennen, SO ITIUSS
Rudolf Hammel, Handtuch "Schöllkraut und Ackersenf" man 5ehr ins Kleine
gehen und aus dem
ungünstigen Gesammteindruck sorgsam spähend, hier und da eine gelungene Einzelheit zu
erhaschen suchen. Ganz originell ist in dem „MussezimmeW der Clavieraufbau: Instrument
und Sitzbank zu einer Nische gearbeitet, in der der Spieler eingesponnen träumen kann, wie
Hieronymus im Gehäus. Constructiv und praktisch sind die Beleuchtungskörper an dem
Clavier. Aus dem Seitenpfosten wachsen organisch Bronzehalter auf, Miniaturkrahne, von
denen freischwebend die kleinen Birnen herabhängen. Nach dem Spieler zu sind sie durch
Bronzeblattwerk abgeblendet, auf die Noten fällt das volle Licht. Noch etwas aus diesem
Raum ist erwähnenswert, ein Liqueurkühler auf einer Seitencredenz. Sein Charakteristicurn
ist, dass er nicht mit den grossen wuchtigen Sektkühlern rivalisirt, sondern eine eigene
zierlichere Art ausbildet. Seine Form ist ein rampenartiger Abhang, der nach oben ansteigt
und hier als Krönung ein ovales Becken trägt. Dahinein kommt die köstliche Phiole, die
freilich nicht zu gross sein darf, auf der Rampe finden die Gläser Platz.