A Künstlerprofile Paul Kulnig
Geboren 1931 in Klagenfurt, wo er auch lebt,
Paul Kulnig erst als Vierzigjähriger zur inten:
Auseinandersetzung mit der Kunst, der er Vl
vorwiegend nur als Kunstpädagoge nahestan
studierte von 1951 bis 1955 an der Akademii
bildenden Künste in Wien bei den Profess
Sergius Pauser und Herbert Bneckl. Seine
Ausstellung erfolgte erst 1971 in Klagenfur
die sich aber laufend weitere Ausstellunger
auch Beteiligungen im ln- und Ausland ansc
sen.
Kulnig beschäftigt sich fast ausschließlici
Zeichner des weiblichen Aktes, dessen Arct
tur er, meist torsohaft, bis zur Auflösur
scheinbar gegenstandslose Bewegungsrthyt
nachvollzieht. Die inhalte seiner Biätterverm
jedoch nur zweitrangig das Körperliche, sie t
hen sich auf die Ästhetik und Unästhetik, at
Schönheit und Häßlichkeit der Darbietung
Frauenkörpers, wobei das Erotische als nicr
wesentliches Element mit aufscheint. DaraL
gibt sich eine durchlaufende Linearität der
_- . . matik, die lediglich durch die Vielfalt der Da
l lungsweise immer wieder variiert wird. Die B
Kulnigs sind gleichsam Skizzen, in denei
schneller und schwungvoller Bleistift- oder P
strich die Gestalt erfaßt oder andeutet un
gleich auflöst. Auf diese Weise notiert Kulnig
fragmente, die Stimmungen oder auch nur lll
nen andeuten und die Sinnlichkeit vermitteln
Kulnig scheut das Effektvolle und Vordergi
ge. Er legt sehr darauf Wert, nur die Bewe
und das Sensitive des weiblichen Körpers in
ren Abläufen blitzlichtartig festzuhalten. S
reicht er eine dichte Emotionalität in seinen l
ten. HellADunkel-Effekle werden von ihm ledi
mit Grautönen auf chamois- oder erdfarbi
lngres-Bütten angelegt, und wenn er Farbe
einbezieht, so sehr zurückhaltend und jegl
Plakative vermeidend. Eine packende Unmitti
keit und die Konfrontation von weiblicher P:
und Physis, eine sensitive Subjektivität des
nen Ausdrucksverlangens und der objektive
gebenheiten des Modells schaffen zeichner
Ergebnisse von großem schöpferischem lr
und Authentizität.
Kulnigs Figurationen bleiben ständig torst
Seine figürlichen Chiffren sind nur als Momei
nogramme versinnbildlicht. Die ausschlie
mittelformatigen Blätter atmen beständige:
taneität und zeichnerische Disziplin, Aufgi
heit und Sinnlichkeit. Ihre Eigenwilligkeit
vorn handschriftlichen Duktus - halb sp
halb fließend - geprägt. Durch ihre leber
X grafisch autonome Darstellungsweise gew
' die Zeichnungen Paul Kulnigs eben jenes
q i - - Maß an Authentizität, die sie wohltuend von
5 abhebt, was in vergleichbaren Genres ohne
bindlichkeit produziert wird. Adolf Sc
PhaseneAkistudle, 1976 Gounche
Landschaft, 1973. Gouache
Liegende, 1975. GOUSCDG
Sich Entkleidende, 1977. GOUBCYIe b
Landschaft, 191a. Gouache
Paul Kulnig
oauiumn-
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