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Volltext: Alte und Moderne Kunst XXV (1980 / Heft 171)

er den Atlanten des ersten Gurtbogens setzen 
t Totentanzbilder ein. Der Greis und der Tod 
ab. 5) und die Jugend oder die Kinder und der 
d (Abb. 6) sind einander gegenübergestellt. Bei 
ter Abraham heißt es: wBaufällig und alt kommt 
ld in Tods Gewalt. Alleln es liegt nicht an der 
zlheit der Lebensjahre, Gott ist ein Kind von 
ht Tagen genug zum Sterbemr Denn nAuch die 
egen ist schon zum Tod eine Stiegen-d. 
ochen und von Schlangen durchbohrte und 
rchfressene Totenschädel sind in die Ornamen- 
darüber verwoben, ähnlich wie sie auch in den 
pferstichen der Erstausgabe von Abraham a 
ncta Claras Totencapelle aufscheinenß" 
z Groteskornamentlk der Wölbung des zweiten 
zhes (Abb. 8 und 9) ist bereits durch Motive des 
des und des Bösen bestimmt, wie Totenköpfe, 
edermausflügel und Eulen, letztere schon seit 
rgil Unheil verkündende Zeichen. 
den Bildmotiven an den Gewölbeansätzen zwi- 
1en den Fenstern - einmal (Abb. 9) ist es ein 
tenkopf mit einem Notenblatt darauf, Violine, 
saune und Schellen, ein Kupferkessel, aus dem 
 
Rauch aufsteigt, und darüber ein Totenkopf mit 
Sanduhr und Eulen, das andere Mal (Abb. 8) ein 
Totenkopf mit Notenblatt, Mandoline, Trompete 
und Sanduhr und darüber ein Totenkopf mit verlö- 
sehender Kerze und Eulen - werden Pater Abra- 
hams Betrachtungen über Tod und Tanz sowie 
Spielmann und Tod verarbeitet." Von dem Kessel, 
aus dem Rauch aufsteigt, zur verloschenden Ker- 
ze aber wird über das Joch gleichsam ein imaginä- 
rer Bogen gespannt, Abrahams Warnung darstel- 
lend: "Das Leben besteht, wie der Rauch ver- 
gehtur" 
In den queroblongen Bildfeldern an den Wänden 
dieses Joches ist eine letzte Aufforderung zur Prü- 
fung des Lebenswandels gegeben. 
Ein mächtiges Erdbeben erschüttert den Raum, 
Abrahams Ausführungen gemäß: ßSo ist also ein 
Mensch fast ebenso wenig auf dem festen Lande 
als auf dem Meere seines Lebens versichert. Ach 
frelllch nicht nur wegen des Erdbebens der Makro- 
kosmi, sondern auch wegen des Erdbebens des 
Mikrokosmi, der kleinen Welt, nämlich des 
menschlichen Leibesmt 
 
Der Stunde des Weltunterganges gleich bricht die 
Erde auf und Wasser stürzt aus ihren Felsen (Abb. 
7 und 10). Inmitten der durch das Beben entstan- 
denen Spalten erscheinen die Personifikationen 
von Tugend und Laster. Virtus und Superbia, die 
Tugend und die Hoffart, sind einander gegenüber- 
gestellt. Beide folgen sie den bei Cesare Ripa, 
dem großen lkonologen der Flenaissance, gegebe- 
nen Bildern." Die Tugend (Abb. 7) ist in Gestalt 
der Standhaftigkeit oder Sicherheit wiedergege- 
ben, von edler Gestalt, In weißem Gewande, auf ei- 
ne Säule gestützt, Das Laster hingegen (Abb. 10) 
weist, kokett gekleidet, einen Ring vor - das Attri- 
but der Treue und des Glaubens verspottend. Sie 
sieht weder Tod noch Vergänglichkeit, noch die 
Eule, die unheilverkündend über ihrem Haupte 
schwebt. 
Über den Atlanten des zweiten Gurtbogens sind 
der Tod und die Königin (Abb. 11) und der Tod und 
der Edelmann (Abb. 14), der gleichzeitig ein Beam- 
ter und Titelnarr ist, dargestellt. So wie Abraham 
a Sancta Clara in seinem Kapitel „Auch der Kron 
ich nicht verschont. und „Auch der Hofmann, der 
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