isstellung "Einfacher Hausratri im Österreichischen
useum für Kunst und Industrie, 1920. Wohnküche in
wern Arbeiterheim. Entwurf: Josef Frank, Ausfüh-
ng: Wiener Bau- und Mobeltlschlerei
isstellung wEinfacher Hausrat" im Österreichischen
Jseum für Kunst und Industrie, 1920. Wohnzimmer
t Möbeln aus verschiedenen Hölzern. Entwurf: Hu-
iGorge, Ausführung: nKLIfiSf und Wohnungt, R. Lo-
wz
Jeingarten-Siedlungs- und Wohnbau-Ausstellungtt
1 Wiener Rathausplatz, 1923. Wohnküche im Kern-
us der Type 7, Entwurf: Grete Lihotzky
Gegebenheiten unter dem Motto, so viel wie
ich Menschen auf kleinstem Raum unterzu-
len. Dementsprechend war die Möblierung
1eistens aus Küche und einem Zimmer beste-
en Kleinwohnungen in der Hauptsache aus
afstellen zusammengestellt. Das Mobiliar
imte in der Regel vom Trödler. Bei Neuan-
ffungen wurden die sogenannten wgekehl-
Möbel bevorzugt (Abb. 2), ein Möbeltyp, der
lassenmobel in der Zeit von 1860 bis 1910 ak-
war und ein bürgerliches Ambiente aus ei-
Gemisch von Biedermeier und Barock errei-
wollte.
versuchte man in Wien mit der Organisation
X. Internationalen Wohnungskongresses An-
lß zu finden an die im internationalen Bereich
ts weitaus fortgeschrittenere Entwicklung
Arbeiterwohnungsfrage. Als Rahmenpro-
im zeigte das Österreichische Museum für
it und Industrie eine Ausstellung gemeinnüt-
Kleinwohnungsanlagen und veranstaltete
nals eine Konkurrenzausschreibung zur Er-
Jng von "Einrichtungen für Kleinbeamten-
Arbeiterwohnungenßu Zwei verschiedene
nungstypen waren vorgegeben. Die Type 1,
zhend aus Zimmer, Kabinett, Küche (eventuell
nküche) und eventuell Vorraum, und die Type
istehend aus Zimmer und Küche (eventuell
nküche) (Abb. 3, 4). Eigens vorgegeben waren
8
auch die für die Zimmer notwendigen Einrich-
tungsgegenstände. Bezeichnend für die Einrich-
tungswünsche des Arbeiterstandes waren die
vom Museum gegebenen Richtlinien für die Ver-
wendung von Materialien: i-Bezüglich des zur Ver-
wendung kommenden Materials wird den Konkur-
renten freie Wahl gelassen, jedoch ist bei den Zim-
mermobeln auf die in jenen Kreisen, welche hier in
Betracht kommen, herrschende Vorliebe für poli-
tierte Möbel nach Tunlichkeit Rücksicht zu neh-
men; es können nötigenfalls auch gestrichene Mö-
bel gewählt werdenß Es wurde hier erst gar nicht
der Versuch unternommen, regelnd in den Ge-
schmack und die Bedürfnisse des Arbeiters einzu-
greifen. Erst nach dem ersten Weltkrieg begann
man den Arbeiter verstärkt auf seine kulturelle
Eigenständigkeit hinzuweisen und von dem
Wunsch, das Bürgertum in äußerlichen Dingen
nachzuahmen, abzubringen. im Vergleich zur
1. Preiskonkurrenz von 1899 hatte sich in der Zu-
sammenstellung des Wohnschlafzimmers nichts
verändert. Neu hingegen war der Verzicht auf eine
Ornamentierung der Möbeloberflachen, was eine
konsequente Fortführung des eingeschlagenen
Weges in Richtung einfacher und "modernem Mö-
bel bedeutete. Ein Weg, der in Deutschland durch
das Maschinenmöbelprogramm der Dresdener
Werkstätten bereits realisiert worden war? Eine
weitere Neuerung bedeutete das bestimmte Ein-
treten für die Verbreitung der Wohnküchen-Idee,
die bis dahin in Österreich noch wenig Anklang
gefunden hatte."
Die am IX. Internationalen Wohnungskongreß er-
öffnete Diskussion um die Frage "Kleinhaus oder
Miethaus-r, die auch während der 1911 und 1912
durchgeführten ersten beiden österreichischen
Wohnungskonferenzen andauerte, brachte
schließlich in der im April 1912 erfolgten Reform
der Bauordnung ein Zwischenergebnis. Mit den im
Zuge der Bauordnungsreform erreichten Bauer-
leichterungen, welche die Herabsetzung der Hohe
von Wohnräumen, die Stärke und Qualität des Ma-
terials der Mauern, Verminderung der Stiegenbrei-
te usw. betrafen, kam es zu einer wesentlichen
Verbilligung der Baukosten für Kleinwohnhäuser.
Dadurch war es möglich geworden, den in Eng-
land und Deutschland bereits entwickelten und
realisierten Gedanken der Gartenstadt auch in
Wien zu verfolgen. Bereits auf der Frühiahrsaus-
stellung 1912 des Österreichischen Museums kam
es zur Präsentation eines Einfamilienhauses samt
Einrichtung, wobei hier zum ersten Mal die neuen
Richtlinien der Bauordnung ausgenutzt werden
konnten (Abb. 5). Der Architekt Robert Örley hatte
sich die Aufgabe gestellt, das Wohnbedürfnis ei-
ner kleinen Familie mit geringsten finanziellen
Mitteln zu befriedigen."
Ein vom k. k. Ministerium für öffentliche Arbeiten
10
27