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Volltext: Alte und Moderne Kunst XXVI (1981 / Heft 174 und 175)

Künstlerprofile 
Karl Bednarik 
 
 
unuruuesva 
72 
Er ist ein vielseitig interessierter und engagierter 
ler, dieser 1915 in Wien geborene gelernte Buchd 
Nach verschiedenen autodidaktischen Studien unr 
rischen Versuchen besuchte er kurz nach dem Ki 
Akademie in Wien, stellte mit verschiedenen Grur 
er ist Gründungsmitglied des "Neuen Hagenbunt 
und auch allein im ln- und Ausland aus. Seine Bilc 
in Privatbesitz sowie in vielen öffentlichen Samm 
Bednarik war Lektor beim Rundfunk, gestaltete vi 
turpolitische und gesellschaftskritische Senc 
machte Dokumentarfilme, veröffentlichte etwa e 
zend Bücher, darunter drei Romane, und an die 2C 
sehdrehbücher, vorwiegend Filmmonographien. Vt 
bis 1980 war er der Leiter der Galerie iiAlte Schmi 
Wien. 
Schon in den SOerJahren machte er seine erster 
iken und führte in dieser Technik Aufträge an öfter 
Gebäuden durch. Auf vielen Reisen, zuerst nach Ft: 
nach Pompeji und Sizilien und später vor allem 
wieder in die Türkei, nach Konstantinopel, studiert 
mer aufs neue die antiken und frühchristlichen I 
techniken, setzte sich mit den Farbe und Formpro 
dieser Kunst intensiv auseinander. 
Hatte er bei den früheren Aufträgen mit wenigen l 
men nur Gelegenheit, kleinere Flachen zu gestal 
bekam er 1979 von einer privaten Siedlungsgei 
schaft einen großen Auftrag. Es handelte sich i. 
Flache von 240 x 920 cm, auf der er dann in einer ( 
schaftsarbeit mit seiner Frau Grete, der Tochter u 
Schwiegersohn Grleder im ganzen etwa 250.000 S 
über 60 verschiedenen Farbnuancierungen verleg 
zeigten seine frühen Mosaiken floraie Motive i 
streng stilisierten Form und eigenwillig ornament; 
ordnung, oder er band Kinderzeichnungen in seir 
positicnen ein. Nun, da er die Stirnwand einer 
Schwirnmhalle mit einem großen Mosaik gestaitei 
entfaltete Bednarik eine viel naturnähere Darsti 
weise. 
Von der Überlegung ausgehend, daß ein Schwimm 
Ort der Lebensfreude und Bewegung sei. versuci 
narik vor allem diesen beiden Komponenten in d 
saik Ausdruck zu geben. Er wählte als Motiv das 
nes tropischen Gewässers mit seiner reichhaltiger 
und Flora. Dominierend ist das Auf und Ab des W 
das neben seinem normalen Wellenspiel noch die 
Bewegung, verursacht durch eine Gruppe aui- und 
tauchender Flußpferde, zeigt. Auch am Ufer behe 
diese Tiere das Bild. Daneben gibt es aber vom 
und Fisch über verschiedene Reiher bis hin zu Flai 
zu Sumpf- und Wasservogeln ein reiches Tierleben 
ser Biidkomposition. Die Mitte wird durch ein d 
schauer entgegenblickendes Flußpferd. das a 
steht, markiert, etwas rechts und links darunter t 
zwei Nilpferde aus dem Wasser und reißen dal 
Mäuler auf. Dadurch werden rote Fixpunkte gegel 
nach oben in den Flamingos, nach rechts in den 
der Wasserpflanzen und links, etwas schwacher, 
fieder verschiedener Wasservögel abklingen. Die 
Grün, Braun und Blau dominieren und geben der 
bewegten Gruppen eine ruhige Folie. Die i-Gesich 
Flußpferde haben bei aller Naturnahe etwas aus 
chen Heiteres. Das Tummeln der großen und kleir 
per im und am Wasser assoziiert eine große Fami 
Lebensgemeinschalt und gibt damit auch den l 
auf die das Bad beniitzende Siedlungsgemeinsch 
Stilistisch werden wir, etwa in den Formen der We 
Vordergrundes, in den Wasservogelgruppen, in d: 
serpflanzen, die Beeinflussung spätantiker Wanr 
turigen wiedererkennen. Es scheint, Karl Bednarik 
diesem Werk nach einer Phase der Theorie wieds 
wichtigen Schritt auf seinem künstlerischen Weg 
Aldi 
1Gesamtansicht SIHBS MO- 
saiks ff]! einen Siedlungs- 
bau. Flora und Fauna über 
einem Swimmingpool in 
einem Ausmaß von 240 x 
920 cm. 250.000 Steine irt 
über so Farbnuenclarung. 
2 Großer Ausschnitt aus der 
Mittelszene des Mosaiks mit 
Flußpferden und Heihsr. 
3 Hauszeichen. Mosaik 95 X 
95 Cm 
4 Labyrinth und Pyramide. 
Mosaik, 300 x 1600 cm. 
Wohnbau Wien 
5 Professor Karl Bednarik
	        
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