gebung ist wenigstens der Adam dem berühmten Stiche Dürers so ver-
wandt, daß Meit diesen Stich gekannt haben muß." Vor dem Jahre 1504,
dem Jahre der Entstehung des Stiches, kann also die Figur des Adam nicht
entstanden sein. Auch unsere beiden Figuren zeigen, daß Meit den Dürer-
stich schon gekannt hat. Die Stellung des Adam, die Behandlung des Haares,
die Haltung der
Hand Evas lassen
es uns erkennen.
Die Stellung
der Eva, etwas
ungewöhnlich in
ihrer Art, ist zu
dieser Zeit viel-
fach gebräuchlich
gewesen, ich ver-
weise auf eine
Handzeichnung
Dürers „Adam
und Eva" (repro-
duziert bei Fried-
rich Lippmann,
„Zeichnungenvon
Albrecht Dürer",
Berlin, 1888, auf
Tafel 5x8}, wo
Eva den rechten
Fuß vor den
linken in ganz
eigener Art stellt,
so daß wir an die
gezwungeneBein-
Stellung unserer
Eva erinnert wer-
den. Die Datie-
rung unserer Fi-
guren hatwilhelm Abb. 7. Adam und Eva im Paradies, Schule Konrad Meits (Privatbesitz)
Vöge a. a. O. ge-
geben und sagt: „Das Motiv ist in Wien noch ziemlich dasselbe (wie an
den Gothaer Figuren), doch besser durchgeführt! . . . Und auch in der
Behandlung des Nackten ist der Wiener Adam den Sachen in Brou schon
nahe. Man sieht wieder, wie das Verständnis für die Bewegung zusammen
mit dem für den Körperbau gewachsen ist. Die Muskeln, die Gelenke, das
heißt die Teile, die der Bewegung dienen, sind an der Wiener Figur kräftiger
gegeben als an dem Adam in Gotha; man sehe am Spielbein die Behandlung