MAK

Volltext: Alte und Moderne Kunst XXVI (1981 / Heft 176)

A Künstlerprofile 
Robert Markowitsch 
 
 
 
 
 
 
mur uuro 
C-sg-Aaa 
r-Vorfrühllng-r, 1974. Kreide. 
25 X 40 cm 
wDie Barrierew, 1556. Ol, 5B X 80 cm 
wJBgdu,1Q5U.BIGiSIHLÄÜÖ X 31 cm 
nVezelay-Abtei-r, 1979. Misch- 
technlk, 44 X60 cm 
Robert Markowitsch 
wAufruhrc, 1978. Ol, 100x B0 cm 
Ursprünglich war es eln intensives Schauen 
war in den Kriegsjahren, an der Nordmeerfrc 
Finnland und Norwegen. Es war ein Schau 
den Pausen des härtesten und grausan 
Kampfgeschehens, ein Schauen der kargen ' 
tation, die in dem kurzen Frühling des Norde 
einem reich nuancierten Jubilieren feinst 
stimmter Farben ausbrach. 
Doch dann, als der 1921 in Wien Geborene 
Hause kam, drängten sich ihm heftigere Bild 
Gedächtnis. Das Erlebte rief nach einer zei 
haften Formulierung. So entstanden in den e 
Nachkriegsjahren einige harte expressive E 
symbolgeladene Aufschreie für Menschenv 
und Anklage gegen die Vergewaltigung des 
sches. 
Markowitsch war damals noch Autodidakt, 
Bilder hatten eine große Frische, Natürlic 
und Stoßkraft. Dann besuchte er die Akadem 
bildenden Künste In Wien und machte 195 
Professor Franz Elsner sein Diplom. Schon 
bekam er aber für die Graphik wDie Jagdrr di 
dene Fügermedallle, seit 1951 ist er Mitglie 
Wiener Secession. 
In jenen Jahren fiel auch Markowitschs inte 
Beschäftigung mit Paul Klee. Vieles ist dav 
seine Bilder, die in jener Zeit entstanden sinr 
gegangen. Da ist einmal die starke Betonun 
Linie oder das Teilen der Farben in ein Spel 
von kleinen Flecken. Beachtenswert ist, dal 
auch immer mehr eine Abkehr von der starkr 
pressionistischen Geste erfolgte. Markov 
wird immer mehr und mehr ein bewußter l 
ein nachdenklicher, ein bauender. Das mach 
zuerst in einem Ordnungsgefüge der Forme 
merkbar. Ein schönes Beispiel dafür sind etv 
beiden Mosaiken an den Wohnhäusern de 
meinde Wien In der Vivariumstraße im Prater 
ist das Flimmern des herbstlichen Laubes 
Wassers in den vielfarbigen Steinen eingefa 
Bei dem Bild nDie Barrieren von 1956 sind 
kraftvolle, z. T. schwere Farben gegeben. Da 
genständliche ist zurückgedrängt, fast geoi 
sche Flachen beherrschen das Bild. Sind e: 
Verriegelungen, so in dem 1978 vollendeter 
"Aufruhr" Durchstöße, Ausbrüche. Die F. 
sind weniger schroff gegeneinandergesetz 
den letzten Bildern des Malers jedoch werdr 
blaß, haben auflösende Tendenzen. 
Schon die für eine graphische Arbeit erfolgte 
zeichnung der Akademie verweist darauf 
Markowitschs Stärke in der Beherrschung c 
nie, des Strichs liegt. Immer wieder hat er i 
schiedenen Zyklen davon Zeugnis abgelegt. 
ner der frühesten Mappen dieser Art, Ble 
zeichnungen zu "Eliasu (1951), befindet slc 
Blatt, auf dem er mit ganz wenigen Striche 
die grenzenlose Einsamkeit des verlassener 
pheten kennzeichnet. Das Blatt mit der Hir 
fahrt im feurigen Wagen zeigt uns die groß 
herrschung der Anatomie des Tierkörpers in 
außerordentlichen Perspektive. 
Als Ergebnis verschiedener Studienreisen 
Griechenland, ltallen, Frankreich und Der 
land gestaltete Markowitsch Zyklen, die weit 
als nur Abbilder der geschauten Städte und 
ten sind. Der Künstler sieht in den steinerner 
floralen Spuren der Geschichte ein Siegel ihr 
gentlichen Seins eingedrückt. Und dieses E 
in seiner Bedeutung zu erkennen und in seir 
der zu bannen, ist des Malers wesentlichste 
liegen. Neben diesen Zyklen zeichnet und 
Markowitsch aber immer wieder auch nnac 
Natura. Es gibt da viele sehr duftige Aquarell 
pressionen aus den Ländern, die der Künstlt 
reiste, oder Landschaftsaquarelle aus dem n 
österreichischen Weinviertel voll der Atmosj 
dieses weiten Landes. Auch die graphischer 
dien nach der Natur zeigen mit ihren weniger 
chen die sichere Hand und den genauen Blit 
ist sicher kein Zufall, wenn gerade diese sel 
mittelbaren, gedanklich nicht betrachteten B 
besonders gut bei Ausstellungen ankommer 
Alois
	        
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