inalen Grundriß beinahe überspielt, als Teile die-
tut anzusprechen sind, keinesfalls in den Block
chnitten. Gerade im Vergleich mit diesem Bau.
er auch als Kirche sein iiChorhauptii in monu-
ler unübersehbarer Attitude der Westfront des
gegenüber erhebt, wird das ganz andere der
rethenkapelle bewußt. Dem Kreis, aus dem die
skanerkirche entstammt. verdankt sie auch die
iische Formung der Fenstermaßwerke: sowohl
anziskanerkirche (1408ff.) als auch die Stadt-
rche in Braunau (1439ff) oder St. Martin in
iut ('- 1400 ff.) deformieren einzelne Elemente
unlosbares Gesamt. Der Eindruck plastischer
ialtung wurde aber in St. Peter wesentlich ver-
Die spröde Linearität der genannten Beispiele
in St. Peter überwunden durch die Beherr-
g einer schwer biegsamen und doch eingreilend
ziigten Materie. Auch hier dürfte St. Peter ziem-
n Beginn einer Entwicklung stehen. Genetisch
der Stilsituation paßt hierher sowohl das Portal-
10H wie auch das Lichthäuschen, die beide Ele-
der Plastik und Räumlichkeit in sich vereinen.
tan am ehesten mit den Portalvorbauten von
rtin in Verbindung bringen darf. Das heißt also
trt der entdeckerischen Gewinnung des Frei-
, die nur insofern für St. Peter vorbildlich gelten
als der gewonnene Raum den Gesetzen des Ge-
ocks unterworfen bleibt, also kein Freiraum er-
wurde. Auch hier ist die Diskrepanz zum sprö-
ngenieurhaftenii Raumüberbrücken gegenüber
walttätigen Art an der Margarethenkapelle sehr
isant. Die hier festgestellte, erwartungsgemaße
erung der Kapelle nach Westen findet noch in
iinutiösen Zügen Erhärtung: der polygonale Por-
zei konvex nach innen ist sehr schön an den
irgewänden am Südquerhaus des Passauer
(1462) ebenso wie an den Fenstern der Eferdin-
arrkirche (N 1470) festzustellen. Was bei die-
iuten ja auch plastische Belebung innerhalb ei-
oßen Fassadenfläche mit sich brachte. Das
ianz mit dem Vokabel itdeformierter Birnstabit
timmende Antangselement am Westportal. das
sehr geeignet ist, weiche Modalität auszu-
n, findet sich an Bauten Jörg Aberiins oder Pe-
in Koblenz und vielfach auch am Berner Mün-
Alies in allem innerhalb groß dimensionierter
i sehr ireinfühisameit Teilelemente. Janusartig
Stellung des Portals. Figuren im Tympanon sind
Seltenheit (Grazer Lechkirche), doch geht die
mmatische Haltung in St. Peter weiter. Wie wir
ei der Decke sehen werden, kann Kenntnis von
ren aus dem Wiener Raum - man denke an die
elder Pfarrkirche - angenommen werden. Pe-
icka setzte über dem Südportai der ehemaligen
St. Peter an der Sperr (nach 1450) in Wiener
idt ein weit überhdhtes Tympanon mit zwei Re-
für je sieben Figuren, die sicher nicht wahllos
rdnet waren. Das zeigt schon ein Blick auf die
;lügelte Thematik der Wappenwand in der Wie-
ustädter Burg. deren Westportal übrigens eine
achte Version des überhöhten Tympanons bie-
ise Verbindung von Programm und Architektur
rchitekturl) dürfte den Verwendungsappell für
er gebracht haben. (Man müßte hier fragen,
i die im österreichischen Raum relativ häufigen
mit Gewändefiguren - z. B. Graz. Dom: Salz-
Iranziskaner; Nonnberg, Südportal; Salzburg,
ehemaliges Westportal. aber auch St. Martin.
iut - eine programmatische, aber auch histori-
ie Bedeutung und Aussage haben sollten.) Es
schon hingewiesen, wie sehr das Westportal
ien überaus modernen Weg in der räumlichen
nung der dargestellten Schichten einschlug,
uns wieder am modernsten schien, daß ein
ekturbildtt in die Wand gesetzt wurde und der
s auf Michael Pacher - dahinter steht Rogier
-r Weyden - damit durchaus gerechtfertigt
irfte.
winnung der Deckenflache durch einen Fächer
aufsteigender gleichmäßiger Rauten kennt man natür-
lich im bayrischen Raum, und St. Peter geht mit. Die
Decke wird primär vom Pfeiler großzügig gewonnen.
im Grundriß ist ein weitgespanntes. beherrschendes
Achteck erkennbar. das durch innere Rhythmisierung
im Verlauf der Decke überspielt wurde. Pate dafür
sind späte Losungen aus dem Umraum Wiens, so in
der Stadtpfarrkirche von Steyr (2. Hälfte 15. Jh.) oder
im Chor der Pfarrkirche in Kilb (M 1470) (der ange-
schnittene Gurt fehlt aber). Ursprung dafür sind die
Seitenschiffe des Wiener Doms.
Madern Gerthner verwendete Maßwerkfcrmen im Ge-
wölbe der der N-Vorhalle der Frankfurter Bartholo-
mäuskirche (nach 1415), ganz sicher wurde damit die-
se kostbarer. schreinhafter. in der zweiten Jahrhun-
derthälfte, speziell im letzten Viertel, bekommt diese
Gewöibevariante, die immer rar bleibt, besondere Ak-
tualität am Mittelrhein, z. B. in der Schloßkirche in Mei-
senheim, deren Poiygonalchor und Grabkapeiie somit
ausgezeichnet wurden. Neben der Verdinglichung der
5
5 Margarethenkapelle, innenansicht (historische Aufnahme)
6 Nonnberg, Stiftskirche, Außenansicht des 1499 geweihten
Chores
Anmerkungen 23-28 (Anm. 18-22 S. 9)
1' Auch hier wieder durchwegs itaite i-teiiigek bevorzugt. Beider hi. Offi-
iie handelt es sich wahrscheinlich um die hi Odilta aus dem tO Jh .
die gerne im Bßnedlktinerhabit abgebildet wurde.
Beim hi. Florian ist wieder ein Heiiiger aus dem irneirnischün Be-
stand-i gewählt, einer der für die Verbreitung des Christentums in den
Alpengegenden als besonders prominent angesehen werden kann.
Bei all dieser htsturisierenden Grundierung erinnert man sich an das
hochgeiehrte. ebenfalls nistgrisiarends Siatuenprogramm am MaXi-
miliansgrabrviai in Innsbruck blw. an andere Geschichtsprogramme
dieses Kaisers, Friedrich iii. lag aber auch in dieser Strömung.
1' Interessant ist, daß der Abtstab, den sich Rupert Keutzl machen ließ
(Inschrift: iniciurri sapiencie timor domini Ecci. in Drimd. Rudberil eb-
batis DQrStO 890 lussu SUD Anno 1485), die Beziigltchkeit lortsetzt und
damit in dia Hand iriras Trägers gibt. Wieder aisb eine Erweiterung
urid eine brieribar durchaus gewollte i-iypertrdpitie. Arn eaginit des
Knautes befinden sich s Engel mit den Passionswerkzeugen, das
Wappen VDn si Peter und des Abtes und die Inschrift. Darüber chri-
stus ais Schmerlensmann im gleichen Gestus seine Wunden zeigend
wie am Portal. Paulus. Petrus, Rupertus, Viialis. die hi. Jungfrau, in
der Krumme diß hi Katharina - s. d, Katharinenkapelle! - und der-
unter auf ausspringender kdnsdie der varsrireride Abt selbst
Man dari die Beziehung der drei Haupttiguren -_ Christus, Johannes,
Maria _ nicht Zu einfach nehmen; neben dem Passionsgedanken -
vielleicht ließe sich dies im St. Peterischan Schrifttum der Zeit veran-
kern - und der ecciestologischen Aussage kann noch an apokalypti-
sche Tendenz gedacht werden. Speziell durch den hi. Michael war 8t-
ne Verbindung zur Wiedererweckung der Toten am Jüngsten Tag ge-
geben - sowie durch den hi Petrus als Oftner und Führer zur HIITV
meisptorte, Aictiin hat diesen Gedankengang mit direkter Blickrictit
tung auf den Petersfrisdhoi um 800 in seinem Carmen 228 sehr gut
ausgedrückt. Zlt, Chronicon S, 47.
1' Ebner tzit. Anm. B), S. 115, zählt als aiien Bestand hl. Sebastian,
hl. Georg. hl. Petrus, hl Paulus. Maria mit dem Kinds, hl. Katharina
S. dazu auch Ö. K,T , . 176.
1' Chronicon S 413 fl
" Für Jörg Abertin: Siuttganer Stiftskirche; für Peter von Koblenz" Eltin-
gen, Heutingsheim. Alle Bauten im letzten Viertel des Jhs. Für Bern
das nördliche Westpcrtal von um 1470. Der EinliuB aus dem Berner
Bereich kbnnta saiii grdit gewesen sein bezüglich ittreier Modellie-
rungti eines Gewandes oder der Profile (Enstnger).
1' Vergleicht man die innere Organisation einer Piarrkrrcrie (etwa
Kuchi), so merkt man, daß allein der Chorbereich rnii einem vdiistandi-
gen System von Diensten vdrn BOdSrt bis zur kampterzdns ausgestat
tet wurde. Man wird iri der MK also eine bes. Auszeichnung erblicken
durch Verwendung eines kompletten architektonischen Apparates.
dies liegt in der Kapelientradition seitdem 13 Jh.
Decke in St. Peter ist es dieses Moment, das g-
wurde: Preziosität des inneren, ja vielleicht so
mit ein Schrein angedeutet werden." Auc
schwimmt die Margarethenkapeile wieder in ein
dem gewordenen älteren Lösung. Die Pfarrkirc
Ybbsitz ('- 1490) hat Maßwerkiormen sowi
Langhaus wie an der Decke der Empore und
Nordkapelie, Hier zieht aber St. Peter mit den üi
schmiegsamen weichen Kurvengestaltungen,
die Maßwerkformen Aniaß gaben, nicht mit. D)
an der Decke. eine vom Boden des Raums auisi
de. diesen erfassende Bewegung, das freie St:
staltender Kräfte mit der Masse: das ist etwas,
hier das reflektierend-aufnehmende Organ fehlt
sem Stilempfinden ist entsprechend die Bäni
der Masse wie am Chörlein der Leonhardskap
der Festung Hohensaizburg.
Der Kapeilenbau als solcher hatte schon von je
ne besondere Funktion, mit ihm waren, ganz gli
welcher Stilsituation, besondere Ausdrucksqua
verbunden, in seiner relativ einfachen und unmi
ren Überschaubarkeit und Durchschaubarkeit
sich in hervorragendem Maß zum Träger von
an, die hier ihren Schnittpunkt - denn sie wa
disch und überirdisch zugleich - und ihren Aus
fanden, Ansprüche des Menschen, die sich aus
Ausrichtung auf Dinge, die seine Sphäre west
überschritten. bezogen. Über dem Portal unser
peiie standen einst der Salvator, Maria und Johi
Das 1488 datierte Sakristeiportal der ehem
Stiftskirche in Mondsee (es war einmal das Por
Marienkapeile) reiht pyramidenfbrmig die Hi
Wolfgang und Benedikt, darüber Petrus und P
dann Maria und Johannes Ev. und schließlich z
zeichnet mit einem besonders schönen Baidacn
Salvator, der in verwandtem Gestus zu Salzburg
Seitenwunde zeigt. Die hier in der Auswahl der
ren anklingende Aussage und ihre Verwandtscl
den Bezügen zu denen, die in der Margarethenk
aufleuchteten. ist evident. Zum Mondseer Konve
hörte ehemals die Walifahrtskirche St. Woi
Über ihrem Sakristeiportal an der Südseite des
als einfachere Wiederholung von Mondsee sin
Konsolen mit Baldachinen für Heiligenfiguren -
heute dort befindlichen sind in ihrem ursprüng
Aufenthaltsort unsicher und deshalb nicht ver
bar. Eine Ergänzung zu denen am Hochaltar Pa
erscheint uns nicht ganz fern. Wo aber in M0
der Saivator steht, befindet sich in St. Wolfgani
originale Türöffnung. die in das Leere des Kii
raums führt. Man könnte hier eine iiApparitic
nungii als Verwendungssinn für einen Fieliquie
genden Priester annehmen (eine vergleichbare
tion finden wir in der Pfarrkirche St. Leonhai
Forst). Demnach hätte der Priester nicht nur die
tion und Stelle der Salvatorfigur eingenommen
er befand sich in itostentativerii Haltung), er wär
cherweise aus seiner realen Präsenz in die der (
stellten unteren Heiligenfiguren übergewechse
ren Reliquien er präsentierte. Eine Handhabung
der Kleinarchitektur im Augenblick ihrer tatsäch
Benutzung. ein Vermischen der Raumschichtei
es uns an der Westpforte der Margarethenkape
gegnete. und (wir nehmen es an) für den Betre
des Wailtahrtsaitares in St. Wolfgang. Daß t
selbst eine überaus vieifache Raumillusion an
wollte, ergibt sich daraus, daß seine Hinterfri
Form eines Hailenchors ausgebildet ist, diese
lichkeit aber wieder durch die eingestellten Kle
me für Heiligenfiguren ausgehöhlt ist. Wir ili
längst, daß der Mensch der Spätgotik nicht nur ir
sten Europas eine überaus verfeinerte Sensibilit
verschiedenartig gegründete Gebiete besaß, I
gungen und Nuancen, die der Künstler des Bau
Malerei und Plastik. aber nicht ohne enge Verbir
mit seinen Auftraggebern - das Vokal scheir
nahe zu grob zu sein - ausdrückte. So ist die N
rethenkapelle eine dieser Facetten und wie so
der Zeit, spiegelnd und nur ahnend zu begreifei