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Volltext: Alte und Moderne Kunst XXVII (1982 / Heft 180 und 181)

 
 
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eher praktischen, minder intellektuellen Bewältigung 
gleichartiger Probleme zusammen. Was die Experi- 
mente von De Bazel und Kolo Moser verbindet, ist die 
in beiden Fällen große Bedeutung für die Weiterent- 
wicklung der Typographie. Darüber hinaus hat die von 
Lauweriks und De Bazel eingeführte Wergeistigungii 
der Natur zur reinen mathematischen Form den Weg 
für die spätere "Stillfl-BBWEQUHQ vorbereitet." 
Ein eingehender Vergleich zwischen der iiNeuen 
Kunstii um 1900 in den Niederlanden und den Stil- 
kunstbestrebungen in Wien - der bisher nur im Fall 
von Jan Toorop vorgenommen wurde" - könnte 
zweifellos interessante Ergebnisse bringen; es sei hier 
nur auf die im Vergleich zu Belgien, Frankreich oder 
Deutschland allgemein ausgeprägte Neigung der Nie- 
derländer zum Konstruktiven und auf den kräftigen 
Anteil der Architekten und lnnenraumkünstler im Be- 
reich der Flachenkunst hingewiesen. 
Die Frage, ob in dem hier besprochenen Fall von einer 
zufälligen Ähnlichkeit oder einer unmittelbaren Anre- 
gung die Rede sein soll, bleibt offen. Die Zeitschrift 
iiArchitecturaii befindet sich in keiner öffentlichen 
österreichischen Bibliothek, von iiBouw- en Sierkunstii 
waren aber die beiden wichtigen ersten Jahrgänge 
von Anfang an in der damaligen Hofbibliothek vorhan- 
den. Es ist verwunderlich, daß diese im Inhalt und vor 
allem in der Gestaltung bahnbrechende Zeitschrift - 
von niederländischen Publikationen abgesehen - in 
der internationalen Literatur über Kunstzeitschriften 
der Jahrhundertwende nirgends aufscheint; es ist 
bekannt, daß sie zur Zeit ihrer Erscheinung auch im 
Ausland ein positives Echo erfahren hat." 
Was die Kenntnisse der Secessionisten anbelangt, 
darf man annehmen, daß sie von den vielseitigen In- 
formationsmöglicrikeiten dankbar Gebrauch gemacht 
haben; hier spielten die Zeitschriften bekanntlich eine 
Schliisselrolle. In iiDeutsche Kunst und Dekorationri 
und vor allem in iiDekorative Kunstii wird der neuen 
Kunst in den Niederlanden sowohl durch kleinere Be- 
richte als auch durch große illustrierte Aufsätze Auf- 
merksamkeit geschenkt." Man denke auch an einen 
der Secession nahestehenden Mäzen wie Fritz Warn- 
dorfer, der unter anderem ein leidenschaftlicher 
Sammler von illustrierten Büchern von Toorop war, 
bei welcher Tätigkeit ihm Moser - ebenfalls ein gro- 
ßer Bewunderer der Stilkunst Toorops - sehr behilf- 
lich war, wie wir durch einen begeisterten Brief Warn- 
dorters an diesen niederländischen Künstler wissen." 
Auf diese Weise konnte Moser, der laut Hoffmann 
über die internationalen Entwicklungen überhaupt 
sehr informiert war", zu vBouw- en Sierkunstii gelangt 
sein, weil das Mai-Heft vom Jahr 1898 zum Großteil 
den ganzseitigen und qualitätvoll reproduzierten Ar- 
beiten Toorops gewidmet war. Jedenfalls konnte in 
letzter Zeit bewiesen werden, daß Gustav Klimt dieses 
Heft kannte." 
Zum Abschluß soll hier ein unmittelbar mit dem 
Hauptthema in Zusammenhang stehendes Problem 
angeschnitten werden. Es betrifft die bisher ungelöste 
Frage der Zuschreibung der Künstlermonogramme im 
Katalog der epochalen iiBeethovenausstelIungri der 
Secession (April-Juni 1902), der mit den Originalholz- 
schnitten und den großzügig gestalteten, mit quadrati- 
schen Initialen und Künstlermonogrammen versehe- 
nen Seiten eine wichtige Phase in der Entwicklung der 
Flächerikunst und der typographischen Neuerung dar- 
stellt. 
Bekannt ist nur, daß - laut einer Mitteilung im Aus- 
stellungskatalog 4 das Vorsatzpapier und das im Ka- 
talog wiederholte Ausstellungsplakat von Alfred Roller 
stammen. Die ubrige Gestaltung war bisher noch 
nicht Gegenstand einer weiterreichenden Analyse, die 
sicherlich durch den Umstand erschwert wird, daß ge- 
rade in der Beethovenausstellung wie auch im Kata- 
log - trotz verschiedenartiger künstlerischer Beitra- 
ge - der Eindruck einer einheitlichen Gesamtwirkung 
angestrebt wurde, zu der eben die Gleichförmigkeit 
der Künstlermonogramrrie (die in der Ausstellung in 
Belief aufschienen) in einem wichtigen Maße beitrug. 
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