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Volltext: Alte und Moderne Kunst XXVII (1982 / Heft 182)

1eSueviasac..quiambiuminSchwatzexcellentis 
r picturis adornavit. in ultimo cec. fctus ibidem 
(Frater Wilhelm von Schwaben, Priester, der den 
gang in Schwaz mit ausgezeichneten Bildern 
iigenem Einfall geschmückt hat, ist. zuletzt erblin- 
i35 gestorben.) Dies bedeutet, daß Paterwilhelm 
chwaben die Schwazer Kreuzgangfresken ge- 
en hat. Die Überbetonung der Vorzeichnung 
lUf einen Außenseiter, der aber eine gute Ausbil- 
erhalten hat. Die Marterszenen deuten auf seine 
ntschaft mit den Türken und den Landsknechten 
esiespäterdieSchweizerMalerNikolausManuel 
2h und Urs Graf aufzuweisen hatten. Franziska- 
mten nicht selten als Feldpater in den damaligen 
n. Die Künstler des Dürerkreises und Martin 
gauer haben dieses wüste Soldatenleben nie aus 
erAnschauung kennengelernt. Alle Versuche, die 
izer Maler. wie Niklas Heiser (nach 1512 nicht 
 
mehr am Leben. Hans Fuchs. Hans Malervon Ulm und 
Ulrich Funk, für die Fresken namhaft zu machen. bieten 
keine Anhaltspunkte? Der spürbare Fortschritt inner- 
halb der Fresken deutet nicht auf verschiedene Hände, 
sondern zufolge der langen Zeitspanne von 1519-1526 
auf die persönliche Entwicklung des Malers hin. Die in 
der Dürerzelt typische Loslösung vom mittelalterlichen 
Werkstattbetrieb und der auf das Kloster beschränkte 
Auftrag machten es einem Franziskanerpater möglich, 
diese Fresken zu malen. Trotz vieler Zuschreibungsver- 
suche ist es bisher nirgends gelungen. ein weiteres 
Werk dieses Malers aufzufinden, was ebenfalls für ei- 
nen Außenseiter spricht. 
DerVorgang ist mitziemlicherWahrscheinlichkeit fest- 
zustellen. Die einzelnen Stifter bezahlten die Glasge- 
malde in den Fenstern und das Wandfresko in einem Ge- 
wdlbejoch. Historische Nachrichten beweisen dies für 
je zwei Fresken der Gewerkenfamilien Tänzl und 
Stöckl". Vielleicht haben dieStiftersich sogarvel 
let. das ganze Kreuzgangsjoch zu errichten. Diec 
tive Bemalung der Gewölbefelder und einiger E 
steinwappen erfolgte erst um 1600. Sie störe 
nichtdie Einheit der Freskenfolge. Man wird in de 
Ier Pater Wilhelm von Schwaben keinen Fiückfal 
Klostermalerei, sondern eine Ausnahmeerscheil 
der besonderen kulturhistorischen Situation de: 
werkszentrums Schwaz sehen müssen. wo zuto 
hohen Ansprüche und der reichen Mittel der Aufl 
ber meist bedeutende ausländische Künstler d 
sässigen, eher bescheidenen Kräften vorgezoge 
den. Neben der künstlerischen, vor allem in der 
nössischen holzschnittnahen Zeichentechnik be 
den Bedeutung sind die Fresken ein kulturgesc 
ches Denkmal von hohem Rang, in dem fast alle 
ligten durch die Stifterfiguren und Wappen vor u 
ten und mit Hilfe der Kunst ihre Zeit lebendig v 
lassen. 

	        
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