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Volltext: Alte und Moderne Kunst XXVII (1982 / Heft 182)

Jeiies KunstgeschehenlÖsterreich 
 
Beckmann 
ten Zeichnungen und der Druckgraphik war wohl einiges 
rn Schaffen Beckmanns Bedeutendes zu sehen. es gab 
uch Dinge. die ein wenig Enttäuschung über diese Aus- 
g legten. (23. 3. - 25. 4. 1982) 
ie Academia - Trude Engeisberger 
der dieser schonen Schau kann man vielleicht am besten 
'i Worten kennzeichnen, die der Salzburger Dichter Ger- 
manshauser in einer jüngst erschienenen Monographie 
las Werk von Frau Engeisberger geschrieben hat: 2SiS 
iul das Weithergeholte verzichten und sich darauf be- 
lken, das Naheiiegende darzustellen. Doch die Art, wie es 
äteilt ist, scheint uns das Naheiiegende zu entrücken. und 
werden wir in die Welt einer ganz eigenartigen und eigen- 
an Imagination entführt. Darin liegt aber ein Kennzeichen 
itischer Kunst.u(11. - 31. 1. 1982) - (Abb. 11) 
tin Oman 
Jtgedrungen Fragrnentarische. aber auch die Gleichzei- 
verschiedener, oft divergierender Geschehen findet 
Oman Formulierungen im weiten Spannungsfeld einer 
n Figurationii. einer - wie Peter Baum sagt - im Gegen- 
iTendenzen reinergeornetrischerAbstraktion stehenden 
Gegenständlichkeit. So sind etwa Omans Materialbilder 
kenswerte Stationen auf einem Weg der Suche nach ei- 
lenschenbild unserer Zeit. (4. 7 24. 3. 1952) - (Abb. 12) 
Franz Wagner 
ruck I Landesmuseum Ferdinandeum - 
NGPO 
aierwurde 1895 in Dauba in Böhmengeboren und studier- 
Fioller. Bühm und Strnad in Wien. Nach dem 1.Weitkrieg 
er 1918 in Innsbruck seßhaft, wo er 1971 auch gestorben 
a 101 gezeigten Werke gaben einen anschaulichen Über- 
eines Schaffens. von den expressionistischen Anfängen 
den späten naturalistischen Skizzen. den Porträts der 
ahre. Frappant. wie nahe Nepo in manchen Arbeiten der 
IZOerJahreCarry Hausersteht. Schiießlichwird erimmer 
. schon 1927 kann man seine Arbeiten ganz der Neuen 
chkelt zurechnen. in dieser Richtung hat er auch sicher 
besten Leistungen vollbracht. Nepo. der immer wieder 
ts malte, hat gerade aufdiesem Gebiet, etwamit dem xFa- 
porträt(Kelier-Kinder)-i, 1929, Beispielhaftesim Sinneder 
l Sachlichkeit geleistet. Selbst seine späteren naturalisti- 
Bilder verraten noch die Hand des Meisters. Ab 1981 
i er sich, infolge einer schweren Krankheit, nur mehr auf 
Formate. auf Studien beschränken. Auch hierwar es im- 
ieder das Porträt, oft das Selbstporträt. das ihn zu einer 
rschrift herausforderte. (11. 12. 1981 - 14. 2. 1982)- 
1a) 
'tik 1900-1950lSüdtiroi - Tirol -Trentino 
außerordentlich erfreulich, daß es eine Ausstellung wie 
gibt, daß ein Gebiet, das von einer gemeinsamen Entwick- 
eprägt wurde, auch wenn es heute verschiedenen Staa- 
igehört, zu gemeinsamen kulturellen Ereignissen immer 
r zusammenfindet. Die Graphiken waren zuerst in Bo- 
alzano und in Trentozu sehen. Fachexperten der drei Län- 
afen die Auswahl und Zusammenstellung und arbeiteten 
n umfangreichen, gut und farbig bebilderten Katalog (318 
ii)mit, dervon Dr. GertAmmann. Innsbruck, sorgfältig re- 
twurde. Schon die Geleitworte lassen hoffen, daß man an 
he Ausstellungen rnit Arbeiten anderer Disziplinen denkt. 
zeigt gerade auch die Graphik in ihrer Ursprünglichkeit 
eiche Spektrum von verschiedenen Strömungen in jenen 
n mit besonderer Deutlichkeit. ln drei Teile gegliedert. 
lfi zuerst die Jahre 1900-1918 behandelt. Der Jugendstil 
tie Kunst der Secession. sowohl jener von Wien als auch 
in München, war für die meisten Werke vor dem 1. Welt- 
bestimmend, Am ehesten ist wohl im Trentino das Eindrin- 
odernerStromungemdes Futurismuszu spüremwährend 
deutschsprachigen Provinzen eher der Expressionismus 
um gewinnt. im zweiten Teil wird der Zeit von 1918-1945 
:ht. Hier sehen wir Expressionismus und vor allem die 
Sachlichkeit als wesentliche Faktoren. Für die Zeit von 
1950wird ein Weg zurVielfalt der Stile angedeutet und be 
in der Grenze derAbstraktion abgebrochen. Werke von 87 
iern werden gezeigt. Es wäre willkürlich. einzelne Namen 
inen. Einequaiitative Dichte scheint aber in demZeitraum 
'sten Drittels zu liegen. (12. 3. - 25. 4. 1982) - (Abb. 14, 
'ie im Taxispalais - Alberto Burri 
1915 in Citta di Castelio(Perugia) geboren, gehört zu den 
intesten und erfolgreichsten Materialkünstlern Italiens. 
tlt mit Holz. Eisen. Plastikfolien und immer wieder mit 
lfl als Materialien seiner Bildobjekte arbeitend. hat er nun 
atten Celiotex und Muliiplex gewählt Sicher haben auch 
Materialien ihre Strukturen, doch ist gegenüber seinen 
an Werken. mit zerknitterten, getäitelten und verbrannten 
en, deutlich eine Beruhigung zu verzeichnen. eine Glät- 
Besonders die feinere Oberfläche des Multiplex läßt das 
tsich wieder mehr dem zweidimensionalen Bilde nähern. 
ihrüberiegteingesetzten Farben.sparsam undimmerwie- 
is Grundelement in seiner natürlichen Farbedominierend, 
strahlt Ruhe aus, Ein sehr aufwendiger Katalog begleitet die 
Schau, die noch in Salzburg. Wien und Klagenfurt zu sehen ist. 
(15, 12. 1981 -20. 1. 19B2)-(Abb. 16) 
Steiermark 
Graz! Neue Galerie am Landesmuseum Joanneum - 
im Künstlerhaus waren aniäßlich des 10. Jahres der Dreiländer- 
biennaletrigon 81 unter dem Titel iiauf der suche nach den auto- 
non-iien I der regionalismus in der kunstir die Arbeiten von 23 
Künstlern aus sechs verschiedenen Staaten zu sehen. im Grun- 
de haben sich, trotzdesTitels. die ausgesteiitenWerkenichtvon 
anderenAussteiiungen unterschieden. Die Maler und Bildhauer 
hättendieseObjekte mitwenigenAusnahmen auch untereinem 
anderen Motto so geschaffen und ausgestellt. Der Nieder- 
schlag des Themas findet sich ziemlich ausschließlich in den 
Begleitworten dereinzeinen Betreuer in dem dicken Katalog. im 
Vergleich zu vergangenen fügen-Ausstellungen ist eine starke 
Zunahme der figuralen Malerei zu verzeichnen. ebenso der Fo- 
tografie und der Objektkunst. Auch Italien, das bis jetzt immer 
stark mit Abstraktem vertreten war, stellte heuer figurale Male- 
rei vor. Wir glauben. daß die jungen österreichischen Maler 
(hauptsächlich Steirer) in diesem internationalen Kontext einen 
guten Stand und berechtigten Erfolg hatten. (17. 10.- 8. 11. 
1981) 
Josef Taucher 
im Rahmen des Sfeirischen Herbstes '81 wurden im Ecksaai 
des Joanneum 10 große Ölbilder des 1948 in Weil geborenen 
Malersgezeigt. Tauchers Motiv ist dasGebirge. Er greift aberje- 
weils nur einen sehr schmalen Sektor. einen Bergstock etwa. 
heraus und widmet sich diesem in einer Detaildarsteiiung. die 
wieein Biickdurch ein Fernrohraussieht. DieAtmosphare eines 
Gipfels oder eines Massives über den Matten der Almen wird 
uns nahegebracht. Gleichzeitig brauen aber Wolken und Nebel- 
massen hinter und vor den Feisstürzen. so daß alles wie von ei- 
nem ieichten Schleier überzogen ist. Die Bilder gewinnen durch 
ihre Ausschnitthaftigkeit, oft ist gar kein Himmel mehr zu sehen, 
etwasSchweres,Gewalttätiges.Unnahbares.(19. 10.- 15. 1 l, 
1981) - (Abb. 17) 
fotografie in der steiermark 
Hier wurden die Preisträger des jährlich verliehenen Forde- 
rungspreises für Fotografie seit dem Jahre 1972 ausgestellt. 
Die gezeigten Bilder solleri einen Grundstock für eine Samm- 
lung dieses Oeuvres der Neuen Galerie bilden. Es ist schade, 
daB aus den früherenJahren riur mehrvon wenigenAusgezeich- 
neten die Fotos aufgatrleben werden konnten. So waren von 
1973 z. B. von 12 nur 2. die ihre Bilder zur Verfügung stellen 
konnten. Allgemein kann man in den letzten Jahren eine Hinnel- 
gung zum Ausschnitt feststellen, während in den früheren Jah- 
ren eher ein erzähiend hintergründiger Biidgehalt dominierte. 
Hervorgehoben zu werden verdient da etwa B, Lenart. itsteireru. 
1972, M. Wiiimann. wwohnräumek, ebenfalls 1972. E. Pohl. raus 
einem steirischen dorf (sauschiachten). 1976. K. Darnhofer, 
iimenschen in der stadtu, 1977. (13. 11. - 6. 12. 1981) - 
(Abb, 18) 
Wolfgang Buchner 
1946 in Mürzzuschlag geboren. Autodidakt, von J. Piiihcler und 
W. Holiegha angeregt, stellte Buchner1964 das erste Mal aus. 
Durch das Studium der Philosophie und Mineralogie in seinen 
Überlegungen beeinfiußt, finden wir hierTitei wie rwasserblidri. 
iiopaiweberix oder irerster atlantischer dialog des empedokies 
mit quetzalcoatlu. Ausgestellt waren 52 Objekte, die in den letz- 
ten vier Jahren entstanden sind. Nicht die Bilder mit den phanta- 
stischen Namen, am überzeugendsten sind die architekto- 
nisch-plastischen Gebilde. Mit Stäben und eingefärbten Papie- 
ren baut Buchner Gerüste, reilefartige Geräte. denen er Namen 
und Sinn - verbunden mit seinen wissenschaftlichen Vorstel- 
iungen - gibt. die aber abgesehen von diesen. ganz offensicht- 
lich ein Eigenleben entwickeln. die sich zu schamanenhaften 
Fest- und Totengerüsten verwandeln. Hier wäre. bei größeren 
Maßen. ein neuer. weit mehr als dasWissen belriedigenderWeg 
zu finden. (19. 11. -13,12.1981)-(Abb.19) 
Oberösterreich 
Linzl Nordico - Kunst im Bilderbuch 
Es handelt sich um Beispiele künstlerisch wertvoller Kinderbü- 
cherausderumfangreichen Sammlung des Prof. Friedrich Neu- 
gebauer. Bad Goisern. DerVerieger und Leiterdar Meisterkias- 
se fürSchrift- und Buchgestaltung an der Linzer Hochschule be- 
schenkte mit dieserSchau die Linzer zu seinem 70. Geburtstag. 
Es waren Bücher aus der BRD, DDR. Schweiz, CSSR. Japan, 
England, Italien. Frankreich. Jugoslawien, Persien, Schweden. 
Dänemark. Norwegen, Finnland, Rußland, Ungarn. Österreich. 
Polen und den USA zu sehen. Eine Sonderschau von Künstlern. 
die KinderbüchergestalteMMirko Hanak.CSSFl;Janosch.BRD; 
Brian Wiidsmith. GB; Helga Aichinger, Edda Reinl und Lisbeth 
Zwerger. Österreich, sowie Adam Würtz, Ungarn). war ange- 
schlossen. (12. 12. 1981 - 17. 1. 1982) - (Abb. 20) 
Wels I Galerie der Stadt - Alois Dorn 
Der Bildhauer, 1908 in Mühlheim am inn geboren, studierte in 
München. Er arbeitete meist in Holz und immer flgural. Die hier 
ausgestellten Werke entstammen den Jahren 1971-1981. 
(12. 11. -6. 12. 1981)-(Abb, 21) 
Franz Skokan 
Der gelernte Architekt wurde 1909 in Semmering gebo 
studierte ebenfalls in München. Die Zeichnungen und Ar 
geben Eindrücke "zwischen Polarkreis und sonnigem 
wieder und waren aus einem Zeitraum, der von 1933 Ul 
begrenzt wurde. (15. 1. - 7. 2. 1982) - (Abb. 21a) 
Niederösterreich 
Mödiing I Galerie Arcade - Heinz Stangl 
Der Mensch in den allzumenschiichen Situationen, bevt 
ln seinem Umraum aufgehend, wurde uns auch in die 
dern, Graphiken und Malereien von dem zu Recht bei 
Künstler nahegebracht. Der Mensch in seiner Kreatür 
unbeschonlgt, auch wenn er sich hinter verhüllendeni 
tionen zu verbergenversucht. Kühle Farben geben unse 
leWeitwleder.inderengefiltertem Lichtdaunddortdiel 
stückeder Zivilisation kräftige Punktezu setzen versucl 
bis 31. 12. 1981) - (Abb. 22) 
Eggenburg I Ralffeisenkasse - Leo Zogmayer 
Der Kremser Künstler präsentierte hier einen Querscl 
nes Schaffens. Wir sahen frühe Landschaftszeichnun 
denen er mit wenigen Linien auszukommen versuchte. 
ten die Verdichtungen. die Bündelungen der kürzer wei 
Strichfoigen. Die Naturistallein.zerstörtodernichtzers 
Mensch ist abwesend. Die letzten Blätter zeigten Tieri 
die Überreste einst verendetergroßerSäuger. Hierschi 
ein neuer Weg anzubahnen. (10. 12. 1981 - 15. 1. 1 
(Abb. 23) 
Burgenland 
Eisenstadtl Landesgaierie 7 Franz Ernti 
Der Rückblick eines Achtzigjährigen. Es ist eine reich 
die Ernti eingebracht hat, und er ist sich. seiner Art, eir 
Leben lang treu geblieben. Diese feinen Farbabstufun 
stillen Motive, die nicht faßbaren Konturen in dieser Wr 
ist auch in trübenTagen und in engen Gassen. Franz Ern 
rei scheint von Stifters sanftem Gesetz bestimmt zu s 
gilt von allen Techniken. Es ist ein unheroisches Werk. 
der Stille Gereitten (27, 1. Ä 28. 2. 1982) 
Oberpullendorf I Rathaussaal - Hilda Uccusic 
Erstaunlich, mit welcher Energie und welchem Fleiß 
unsmitimmerneuenZyklemaberaucheinzeInenArbeil 
rascht. Überall und alles Wlfd ihr MotivfürGraphik und} 
und überall schafft ihr Stift oder Pinsel Ordnung in dem 
ten Ausschnitt. Das gilt genauso für den Jahrrnarktrun 
für die Landschaft. (19 11.- 22. 11. 1981) - (Abb. I 
Alc
	        
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