Notizen
Cleveland - Museum of Art
vVlSiOH of Landscape East and Westir Mit dieser Exhibition aus
eigenen Bestanden wirft man die grundsatzliche Fragestellung
des Verhältnisses von Land und Mensch, vom Kunstler zur
Landschaft auf Was diesen in einer Landschaft Wesenswertes
finden laßt, daß es ihn zur Imagination treibt. Figur und Figura-
tion in ihrer Relation zur Landschaft, deren Große, Lage, deren
Bedeutung. Eine Fülle problemreicher Fragen an einer Demon-
stration entzundet, die ewig clillerent in ihren scheinbaren Ähn-
lichkeiten, natürlich different in ihrer gewaltigen Auseinander-
stellung von Kulturen, Zeiten und Orten im Raum stehen wird.
Edinburgh - National Gallery of Scotland
Zwei Ausstellungen in starkstem Kontrast zueinander (nach)
rilMax) Beckmanns Hellii in der Modern Art Gallery nun Matisses
ßJazzft
In Bildsprache und Stimmung, wie der Titel es suggeriert.
iiJazzii, ein Buch von Matisse, handgeschrieben, illustriert und
reproduziert in 20 Tafeln. Bildvorwurfe: Kristallisation der Zir-
kuswelt und Geschichten um Helden und Clowns des noch po-
pulären, aussterbenden Kunstlervölkchens. 1944 in Venedig
begonnen. vollendete der große Franzose dieses Werk 1947 in
Paris irJazzrr, das beweist diese Ausstellung, ist unzweifelhaft
Matisses größtes Buch Von diesem geht profunder Einfluß
nicht nur auf sein gesamtes eigenes Werk aus. sondern istweit-
hin, in ähnliche Bereiche ausstrahlend, zu spüren. Douglas Hall
hofft mit der Präsentation von "Jazzii in der National Galleryvie-
len Menschen eine Brücke bauen zu kdnnen zwischen alten und
modernen Meistern
Essen - Glasgalerie
Heutige Glaskünstler stehen meist in Teilung zwischen ge-
brauchsbedingter Entwurfsarbeit und freier künstlerischer Ta-
tigkeit. Solches ist auch für Pavel Hlava täglich gelebte Praxis.
Absolvent der Kunstgewerbehochschule in PraglKlasse
K.Stipl,warerbereitswahrendseinesStudiumsfürverschiede-
ne Glashütten tätig. Nach heimischen Ämtern und Aufgaben
ging er t967 nach London, um im iiFioyal College of Artrr zu leh-
ren. Im gleichen Jahr beginnt er für Rosenthal AGlSelb tätig zu
sein. Hlavas freie Objekte charakterisieren strenge Außenfor-
men mitfeinen Gliederungen nach innen zum Kern hin Ihre deli-
kate farbliche Wirkung laßt seine Objekte würdig in die Reihe
desbekannthochqualitativenTschechenglasesderGegenwart
mit Zukunft stellen.
Esslingen - Künstlergilde e. V.
Nach der iiTransformii - Jahresausstellung der Landesgruppe
Bayern in Bamberg, Neues Schloß, noch bis 23. 5 in der Stadt-
galerie in Esslingen, Villa MerkellPulverwiesen iiReisebilder
von E O Pfauen - Erich Ohserir (s Regensburg, Ostdeutsche
Galerie).
Frankfurt - Kunstverein
wHeinz Gappmayrii im Steinernen Haus am Flomerberg Sein
einleitender Vortrag am Eroflnungstag iiSprache als Möglich-
keitvon Kunst" deckt sich mit dem Thema der Ausstellung. Peter
Weiermair meint, daß sich Gappmayrs Werk infolgeseiner inter-
medialen Tendenzen jeder Kategorisierung entzieht und daß er,
(3., unterspielt, wenn erdie Begriffe bildende Kunst oder Poesie
im Zusammenhang mit seinem Werk vermeidet. Wir kennen
Gappmayrals eine doppelt ausgefüllte Persönlrchkeit im Druck-
wesen,als einen eherstillen Kunstier Dem Print-Mectiumsound
so also eng verhaftet, ist es ihm ein Selbstverständnis, nach be-
ruflichem Alltag auf hoherer Ebene in seiner puren i-weißenriAr-
beitsstube kunstlerisch tatig zu sein Beides kann sich nicht so
trennen, wie es sich verbindet Daher steht sein Leben in voll-
stem Einklang mit seinen iiZeichenir, iTextenr, seinen
iiSchriftlenlii und riBild(ern)ri, in sog. iikonkreter Poesieir Aus-
gangspunktmuß immerwiederGappmayrs Faszination vordem
weißen, unbearbeiteten Blatt Papier. der Ausgewogenheit har-
monischer Formate sein Das ist aus allen seinen Arbeiten zu
spureri_ iiFlaumii beweist dies besonders eindringlich. Er führt
uns hinter triviale Sprachgebrauchlichkeiten ebenso wie uber
normales Lesen hinaus, zerlegt. um zu fugen, bewegt uns, neu
zu schauen, und dichtet uns - so Weiermair e Zusammenhän-
ge zwischen Begriff, Vorstellung und konkreter materieller Er-
soheinung,die erthematisiert J S Schmidt sagt WBHSLGSDD-
mayr realisiertdas Programm der konkreten Malerei im Bereich
der Sprachkunst
Schaffens sind. Alles fließt, personiliziert sich neuerdings.
Stadtlandschaften, skurril, aus den Grundfesten gehoben,
schwemmen uns hoch auf perspektivische, neue verzerrte Po-
stulate, verandern uns in ein neues. bildhaftes urbanes Bewußt-
werden. Zens' Heidelberger Motto. Jede "Rede auf Zens ist die
Absage an jede Form der Schwärmerei-r. Auf den Künstler eben-
so gemunzt wie treffend. was Sartre uber Baudelaire sagt. iiEr
beobachtetsich beim Sehen e Er beobachtet. wie er sich beim
Sehen beobachtet. - Er betrachtet das Bewußtseimr
Karlsruhe - Badisches Landesmuseum
Erfreuliche Schlußbilanz der Ausstellung iiBarock in Baden
Württembergrr: 210.000 Besucher, klaglos betreut in 2 x ta'gli-
chen, insgesamt 456 Führungen. Vergriffene Publikationen:
1 Bandl15.000 Exemplare, 2 Band (mit Aufsatzen) 20 000 Auf-
lage bis auf den Rest von 2500 Exemplaren. Resümee Diese
AusstellungweckteallgemeinbreltestesInteresse an derKunst
des Barock. lachte die wissenschaftliche Diskussion um die
Problematik dieser Epoche neu an, schenkte frische Impulse.
DirektorHimmeleinsDankgehtanalle Leihgeberfürforderliche
Unterstützung des Unternehmens. u a. für den Beitrag des
Österreichischen Museums an Hofrat Prof. DDr. G Egger.
r-Arzbergir, eine Schau zum 50jahrigen Bestand des Modells
iiArzberg t382rr. Dieses errang 1936 in MailandIlV. Triennale
und 1937 in ParisfWeltausstellung ie eine Goldmedaille Welch
schlichtes, wohlgelormtes Porzellan dieses Arzberg 1382, wie
lüftet es einmal mehr das Geheimnis vom zeitüberdauernden
Design, das funktionell und ästhetisch über alle Moden hinweg
beispielhaft heute noch in Produktion steht. Man tat gut daran.
es hier vorzustellen
Neuerwerbung des B L' ein nAchamenidisches Fteliefii aus
Persepolis Öffentliche Gelder (Lotto) brachten den sog tfGa'
benbrlngerir aus grauem, hartem Kalkstein als wirklich bedeu-
tende Bereicherung in die hiesige Antikensammlung. Um so hö-
her diese im Wert, als, außer in einigen amerikanischen Mu-
seen, in Europa nur die Ny Carlsberg ClyptotheklKopenhagen
und das Kunsthaus Zurich vom Fiange her Vergleichbares
besitzen.
München - Bayerisches Nationalmuseum
Dem Freundeskreis des Bayerischen Nationalmuseums e. V.
ist die Erwerbung zweier schöner flamischer Tapisserien des
ausgehenden t7. Jahrhunderts zu verdanken. Aus den Darstel-
lungen zur "Geschichte Alexanders des Großenii stammend.
xiAbraham und Sara-r. Tapisserie aus der Manufaktur des
Leo van den Hecke, Brüssel, um 1570, Wolle und Seide,
257 x 284 cm, und wDie Schlacht am GTSHICUSM, Tapisserie aus
der Manufaktur des Marcus de Vos, Brussel. um 1680-1690;
Wolle und Seide mit Silberfaden. 458 x 439 cm Eine weitere
BrusselerTapisserie aus einer wAbraham-Serie-i. um 1570. kam
in das B N. als ein Geschenk Hermann Mayers, Ingolstadt.
New York - The Corning Museum of Glass
iiCameo-Glass, Maslerpieces lrom 2000 Years of Glassmak-
lflgJt Sommerausstellung über eine sehr seltene Glasform. An
150 Objekte, vom späten 1. Jahrhundert v. Chr. bis in das
20. Jahrhundert. Erstmals, so berichtet uns Claudia TaylorlAyer
- P. R. S . sei eine solche Ausstellung so geschlossen zusam-
men mit der Flakow Collection ll'l Meisterwerken aufgeboten.
Die Cameo Glasdekoratlon. eine der kostbarsten und riskante-
sten Glastechniken. ist aufgekommen und angewendet worden
im frühen Rom des späten t Jahrhunderts v. Chr, Einer der
Glanzpunkte der Schau, die rPortlandvaseu von Northwood aus
dem Britischen Museum. Sicher eines der weltimportantesten
Objekte dieser rdmischen Glasmachertradition. Im intensiven,
sattdunklen Blau meisterlich eingeschnitten ein Relief mit einer
allegorischen Szene. lndieses spröde Material so hervorragend
eingebracht. stempelt sie dieses darum uber ein spezielles
Kunstwerk des Glases hinaus zum Meisterwerk früherSkulptur.
Leihgaben aus Österreich, England, Frankreich, Israel,
Schweiz sowie öffentlicher und privater Sammlungen der USA
prägen die hohe Demonstration des bedeutsamen Cameo-
Glases in New York In einem "22. Seminar on Glass-i im Cor-
ning, vom 20 - 23 10 t982, wird die HCQIYTEOTIBGfIlOTtrr Ge-
genstand umfassender Diskussion sein leopold netopil