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Volltext: Alte und Moderne Kunst XXVII (1982 / Heft 182)

Notizen 
Cleveland - Museum of Art 
vVlSiOH of Landscape East and Westir Mit dieser Exhibition aus 
eigenen Bestanden wirft man die grundsatzliche Fragestellung 
des Verhältnisses von Land und Mensch, vom Kunstler zur 
Landschaft auf Was diesen in einer Landschaft Wesenswertes 
finden laßt, daß es ihn zur Imagination treibt. Figur und Figura- 
tion in ihrer Relation zur Landschaft, deren Große, Lage, deren 
Bedeutung. Eine Fülle problemreicher Fragen an einer Demon- 
stration entzundet, die ewig clillerent in ihren scheinbaren Ähn- 
lichkeiten, natürlich different in ihrer gewaltigen Auseinander- 
stellung von Kulturen, Zeiten und Orten im Raum stehen wird. 
Edinburgh - National Gallery of Scotland 
Zwei Ausstellungen in starkstem Kontrast zueinander (nach) 
rilMax) Beckmanns Hellii in der Modern Art Gallery nun Matisses 
ßJazzft 
In Bildsprache und Stimmung, wie der Titel es suggeriert. 
iiJazzii, ein Buch von Matisse, handgeschrieben, illustriert und 
reproduziert in 20 Tafeln. Bildvorwurfe: Kristallisation der Zir- 
kuswelt und Geschichten um Helden und Clowns des noch po- 
pulären, aussterbenden Kunstlervölkchens. 1944 in Venedig 
begonnen. vollendete der große Franzose dieses Werk 1947 in 
Paris irJazzrr, das beweist diese Ausstellung, ist unzweifelhaft 
Matisses größtes Buch Von diesem geht profunder Einfluß 
nicht nur auf sein gesamtes eigenes Werk aus. sondern istweit- 
hin, in ähnliche Bereiche ausstrahlend, zu spüren. Douglas Hall 
hofft mit der Präsentation von "Jazzii in der National Galleryvie- 
len Menschen eine Brücke bauen zu kdnnen zwischen alten und 
modernen Meistern 
Essen - Glasgalerie 
Heutige Glaskünstler stehen meist in Teilung zwischen ge- 
brauchsbedingter Entwurfsarbeit und freier künstlerischer Ta- 
tigkeit. Solches ist auch für Pavel Hlava täglich gelebte Praxis. 
Absolvent der Kunstgewerbehochschule in PraglKlasse 
K.Stipl,warerbereitswahrendseinesStudiumsfürverschiede- 
ne Glashütten tätig. Nach heimischen Ämtern und Aufgaben 
ging er t967 nach London, um im iiFioyal College of Artrr zu leh- 
ren. Im gleichen Jahr beginnt er für Rosenthal AGlSelb tätig zu 
sein. Hlavas freie Objekte charakterisieren strenge Außenfor- 
men mitfeinen Gliederungen nach innen zum Kern hin Ihre deli- 
kate farbliche Wirkung laßt seine Objekte würdig in die Reihe 
desbekannthochqualitativenTschechenglasesderGegenwart 
mit Zukunft stellen. 
Esslingen - Künstlergilde e. V. 
Nach der iiTransformii - Jahresausstellung der Landesgruppe 
Bayern in Bamberg, Neues Schloß, noch bis 23. 5 in der Stadt- 
galerie in Esslingen, Villa MerkellPulverwiesen iiReisebilder 
von E O Pfauen - Erich Ohserir (s Regensburg, Ostdeutsche 
Galerie). 
Frankfurt - Kunstverein 
wHeinz Gappmayrii im Steinernen Haus am Flomerberg Sein 
einleitender Vortrag am Eroflnungstag iiSprache als Möglich- 
keitvon Kunst" deckt sich mit dem Thema der Ausstellung. Peter 
Weiermair meint, daß sich Gappmayrs Werk infolgeseiner inter- 
medialen Tendenzen jeder Kategorisierung entzieht und daß er, 
(3., unterspielt, wenn erdie Begriffe bildende Kunst oder Poesie 
im Zusammenhang mit seinem Werk vermeidet. Wir kennen 
Gappmayrals eine doppelt ausgefüllte Persönlrchkeit im Druck- 
wesen,als einen eherstillen Kunstier Dem Print-Mectiumsound 
so also eng verhaftet, ist es ihm ein Selbstverständnis, nach be- 
ruflichem Alltag auf hoherer Ebene in seiner puren i-weißenriAr- 
beitsstube kunstlerisch tatig zu sein Beides kann sich nicht so 
trennen, wie es sich verbindet Daher steht sein Leben in voll- 
stem Einklang mit seinen iiZeichenir, iTextenr, seinen 
iiSchriftlenlii und riBild(ern)ri, in sog. iikonkreter Poesieir Aus- 
gangspunktmuß immerwiederGappmayrs Faszination vordem 
weißen, unbearbeiteten Blatt Papier. der Ausgewogenheit har- 
monischer Formate sein Das ist aus allen seinen Arbeiten zu 
spureri_ iiFlaumii beweist dies besonders eindringlich. Er führt 
uns hinter triviale Sprachgebrauchlichkeiten ebenso wie uber 
normales Lesen hinaus, zerlegt. um zu fugen, bewegt uns, neu 
zu schauen, und dichtet uns - so Weiermair e Zusammenhän- 
ge zwischen Begriff, Vorstellung und konkreter materieller Er- 
soheinung,die erthematisiert J S Schmidt sagt WBHSLGSDD- 
mayr realisiertdas Programm der konkreten Malerei im Bereich 
der Sprachkunst 
 
Schaffens sind. Alles fließt, personiliziert sich neuerdings. 
Stadtlandschaften, skurril, aus den Grundfesten gehoben, 
schwemmen uns hoch auf perspektivische, neue verzerrte Po- 
stulate, verandern uns in ein neues. bildhaftes urbanes Bewußt- 
werden. Zens' Heidelberger Motto. Jede "Rede auf Zens ist die 
Absage an jede Form der Schwärmerei-r. Auf den Künstler eben- 
so gemunzt wie treffend. was Sartre uber Baudelaire sagt. iiEr 
beobachtetsich beim Sehen e Er beobachtet. wie er sich beim 
Sehen beobachtet. - Er betrachtet das Bewußtseimr 
Karlsruhe - Badisches Landesmuseum 
Erfreuliche Schlußbilanz der Ausstellung iiBarock in Baden 
Württembergrr: 210.000 Besucher, klaglos betreut in 2 x ta'gli- 
chen, insgesamt 456 Führungen. Vergriffene Publikationen: 
1 Bandl15.000 Exemplare, 2 Band (mit Aufsatzen) 20 000 Auf- 
lage bis auf den Rest von 2500 Exemplaren. Resümee Diese 
AusstellungweckteallgemeinbreltestesInteresse an derKunst 
des Barock. lachte die wissenschaftliche Diskussion um die 
Problematik dieser Epoche neu an, schenkte frische Impulse. 
DirektorHimmeleinsDankgehtanalle Leihgeberfürforderliche 
Unterstützung des Unternehmens. u a. für den Beitrag des 
Österreichischen Museums an Hofrat Prof. DDr. G Egger. 
r-Arzbergir, eine Schau zum 50jahrigen Bestand des Modells 
iiArzberg t382rr. Dieses errang 1936 in MailandIlV. Triennale 
und 1937 in ParisfWeltausstellung ie eine Goldmedaille Welch 
schlichtes, wohlgelormtes Porzellan dieses Arzberg 1382, wie 
lüftet es einmal mehr das Geheimnis vom zeitüberdauernden 
Design, das funktionell und ästhetisch über alle Moden hinweg 
beispielhaft heute noch in Produktion steht. Man tat gut daran. 
es hier vorzustellen 
Neuerwerbung des B L' ein nAchamenidisches Fteliefii aus 
Persepolis Öffentliche Gelder (Lotto) brachten den sog tfGa' 
benbrlngerir aus grauem, hartem Kalkstein als wirklich bedeu- 
tende Bereicherung in die hiesige Antikensammlung. Um so hö- 
her diese im Wert, als, außer in einigen amerikanischen Mu- 
seen, in Europa nur die Ny Carlsberg ClyptotheklKopenhagen 
und das Kunsthaus Zurich vom Fiange her Vergleichbares 
besitzen. 
München - Bayerisches Nationalmuseum 
Dem Freundeskreis des Bayerischen Nationalmuseums e. V. 
ist die Erwerbung zweier schöner flamischer Tapisserien des 
ausgehenden t7. Jahrhunderts zu verdanken. Aus den Darstel- 
lungen zur "Geschichte Alexanders des Großenii stammend. 
xiAbraham und Sara-r. Tapisserie aus der Manufaktur des 
Leo van den Hecke, Brüssel, um 1570, Wolle und Seide, 
257 x 284 cm, und wDie Schlacht am GTSHICUSM, Tapisserie aus 
der Manufaktur des Marcus de Vos, Brussel. um 1680-1690; 
Wolle und Seide mit Silberfaden. 458 x 439 cm Eine weitere 
BrusselerTapisserie aus einer wAbraham-Serie-i. um 1570. kam 
in das B N. als ein Geschenk Hermann Mayers, Ingolstadt. 
New York - The Corning Museum of Glass 
iiCameo-Glass, Maslerpieces lrom 2000 Years of Glassmak- 
lflgJt Sommerausstellung über eine sehr seltene Glasform. An 
150 Objekte, vom späten 1. Jahrhundert v. Chr. bis in das 
20. Jahrhundert. Erstmals, so berichtet uns Claudia TaylorlAyer 
- P. R. S . sei eine solche Ausstellung so geschlossen zusam- 
men mit der Flakow Collection ll'l Meisterwerken aufgeboten. 
Die Cameo Glasdekoratlon. eine der kostbarsten und riskante- 
sten Glastechniken. ist aufgekommen und angewendet worden 
im frühen Rom des späten t Jahrhunderts v. Chr, Einer der 
Glanzpunkte der Schau, die rPortlandvaseu von Northwood aus 
dem Britischen Museum. Sicher eines der weltimportantesten 
Objekte dieser rdmischen Glasmachertradition. Im intensiven, 
sattdunklen Blau meisterlich eingeschnitten ein Relief mit einer 
allegorischen Szene. lndieses spröde Material so hervorragend 
eingebracht. stempelt sie dieses darum uber ein spezielles 
Kunstwerk des Glases hinaus zum Meisterwerk früherSkulptur. 
Leihgaben aus Österreich, England, Frankreich, Israel, 
Schweiz sowie öffentlicher und privater Sammlungen der USA 
prägen die hohe Demonstration des bedeutsamen Cameo- 
Glases in New York In einem "22. Seminar on Glass-i im Cor- 
ning, vom 20 - 23 10 t982, wird die HCQIYTEOTIBGfIlOTtrr Ge- 
genstand umfassender Diskussion sein leopold netopil
	        
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