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Im Zuge dieser Ausstellung interessierter
sonders Lackmäbel dieser Länder aus dem
ten 17. Jahrhundert, weil sie zu den früh
Chinoiserie-lnventarstücken zahlen, die in
preußischen Schlössern nachweisbar sind. l
Tat handelt es sich hierbei um ausgespro
Chinaiserien, die vielfach nach Stichvorlage
Jahn Stalker und Petrus Schenk sen. OUSQl
wurden. Es lassen sich daneben auch rein
päische Darstellungen ausmachen, die ma
denkenlos mit Chinoisem vermischte. Eine
Richtung brachte die Lackschule des G
Dagly, den der Große Kurfürst 1686 nach
lin holte. Dagly, der es zum „lntendan
Ornaments" in Preußen brachte, wurde zu l
der hervorragendsten Nachahmer ia panischr
chinesischer Lackkunst, so daß er in den
dacht geriet, selbst ein „lndianer" zu sein
ben einer größeren Anzahl von Berliner
möbeln aus der Zeit von 1700 bis 1720
besonders die Dresdener Lackschule des h
Schnell mit einigen hervorragenden Beisi
vertreten, der in Berlin tätig war, bevor A
der Starke ihn zum sächsischen Hoflac
ernannte.
Um den Versuch einer heimischen Konki
gegenüber dem teuren ostasiatischen Por:
geht es vielfach auch bei den europäi
Fayencen, von denen neben Delfter und
vorragenden Frankfurter Fayencen, die z. "l
chinesischen Wan-li-Porzellanen trotz der
terialverschiedenheit erstaunlich ähnlich s
vor allem die brandenburgischen Fayence
Manufakturen Wolbeer, Funcke und v. (
(Plaue an der Havel) gezeigt wurden.
Eine ausgesprochen anti-chinoise Haltung
Böttger ein, der mit seinem roten Steinzeug
seinem ersten europäischen Porzellan den
such unternahm, mit Hilfe von Goldschm
und Glasschneidern eigenständige Forme
kreieren, da nach seiner Auffassung die „i
nischen Künstler plumpe Facons und Gemö
machten. Dennoch findet sich auch bei c
frühen Meißener Zeugnissen eine ganze
von Nachahmungen ostasiatischer Porze
die hier z. T. mit ihren Vorbildern konfrc
wurden. Die große Welle der Ostasien-
tionen Meißens begann erst in den zwar
Jahren und endete bereits wenig mehr als
Jahre später. Gegen 1738 kamen auch in
ßen die „indianischen" Blumen wieder au
Made. Den Vorzug hat Meißen bei dieser
varragenden Nachahmungen den iapani
Kakiemon- und lmari-Dekoren gegeben,
rend die chinesischen Famille verte- und Fc
rose-Muster weit seltener anzutreffen sind.
allel zu dieser offensichtlichen Begeisterun
anspruchsvolle Japan- und China-Dekore
sich anderwärts auch das Gegenteil testst
ln Amsterdam, Augsburg und bei lgnaz Pre
in Böhmen wurden ostasiatische Porzellan
ihren Originaldekoren durch zusätzliche l
rationen zumeist willkürlich und ohne Sinr
fremdet. Man ging sogar gelegentlich so
die ostasiatischen Dekore abzuschleifen, u
durch eigene Staffierungen zu ersetzen, ei
weis, wie fremd und unverständlich den
päern doch vielfach diese fernöstliche We
wesen sein muß.
Aus dieser Haltung, die sicher nicht HUl
Unkenntnis, sondern auch aus einem gev
Ressentiment gegenüber der ostasiatischen h
welle resultiert, erwächst gleichzeitig aucl
karikierende China-Bild, wie es beispiels
bei den Augsburger Hausmalern mit ihre
houettenhaften Goldchinesen vielfach in
der bei Martin Engelbrecht in Augsburg er
nenen Chinesenserien anzutreffen ist. Jr
Gregor Hoeroldts karikierende „Chinesen