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Volltext: Alte und Moderne Kunst XXVI (1981 / Heft 178 und 179)

rkungen 11- 21 
itre graveur v1 s.65, 
savent, Peintre graveur v1. s. 55; e XIV, 550. 
"s 125743. 
v, aoa, aos; osrs 13Bl29. 
v, 564, 565. 577, 567, 532, 56a; osrs 29x19, 24, 20, 2a. 
v, 564; osTs 29119. 
m, P., In: Katalog der Berliner Ornarnentslich-Sammiung, 
st dieses Blatt der Ara pacis zu. was aber dem tatsächlichen 
mm mm entspricht. 
v, 565. osrs 29119. 
v. 577. 567; osrs 29x25, 20, 
v, 5112; osrs 29x23. 
v. 56:1; osrs 29x21). 
tur 
mein 
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on o. Egger, 1931 
nacher, L., In: Thleme-Becker, Bd. 25, S. 292 
Das betrifft vor allem die auf Abb. 11 und 14 ge- 
zeigten Masken, die ihrem Stil nach nur dem 
16. Jh. entsprechen können. Passavant" nennt 
diese Blätter bereits nVases antiques et moder- 
nesu, wodurch sein berechtigter Zweifel offenbar 
wird. Ein Blatt dieser Serie" trägt sogar das Wap- 
pen des Hauses Medici, woraus die Neukomposi- 
tion evident ist. Und doch sehen die Gefäße auf 
den ersten Blick so aus, daB sie den Gedanken 
aufkommen lassen, der Künstler hätte zumindest 
einige Bruchstücke antiker Prunkgefäße gesehen 
und sich an ihnen zu phantastischen Neuerfindun- 
gen anregen lassen. Aus Gründen der Glaubwür- 
digkeit versah er das Blatt mit der dokumentari- 
schen lnschrift. Erhärtet wird diese Meinung noch 
dadurch, daB es auch von anderen Kleinmeistern 
ähnliche Blätter mit verwandten lnschriften gibt, 
wie etwa ein Blatt mit dem Monogramm L.V. - 
wohl Leonardo da Udine - von 1539. ein Deckel- 
gefäB mit der Inschrift "ex Romanis antiquitati- 
bus, 153911, das ohne weiteres in die Reihe der Sti- 
che Musis passen könnte." 
1536 gab Musl eine Serie von Hermen heraus 
(Abb. 15, 16)", die ganz offensichtlich zeigen, daß 
sie nicht antik sind, aber es doch sein wollen. Es 
sind groteske Figuren, zum Teil ohne Arme, einer 
jeden antiken Herme geradezu widersprechend. 
Bei dieser fünften Gruppe von Blättern handelt es 
sich um reine Phantasie mach-t dem antiken Vor- 
bild. Gerade aber derartige Neuerfindungen tau- 
chen in Architekturbüchern des späten 16. Jh.s 
und sogar des 17. Jh.s immer wieder auf, woraus 
zu erkennen ist, daß man auch weiterhin der phan- 
tastischen Neukomposition "in antiker Weiser 
wesentlich mehr Bedeutung zumaß als einer Ko- 
pie. 
Die letzte, sechste Gruppe bildet eine gemeinsam 
mit Jacopo Francia verfaßte Serie von 24 Blatt rei- 
ner Ornamentvorlagen, wohl aus der Zeit um 1536 
(Abb. 17-22)". In für alles verwendbaren "Gro- 
teskw-Dekorationen zeigt Musl Kompositionen aus 
antiken Details und neuen Erfindungen, die sehr 
stark an Raffaels Entwürfen gebildet sind, in vie- 
lem aber auch davon abweichen und in die späte- 
re Zeit manieristischer Wanddekoraticnen der Mit- 
te des Cinquecento hinweisen. Es geht in allen 
Blättern um große Rankensysteme mit Groteskfi- 
guren wie auch einbezogenen Bühnenhauschen, 
die stark von antiken Wanddekorationen angeregt 
sind. Blatt 1 (Abb. 17)" erinnert noch sehr an die 
Ara pacis, obwohl von Kopie keine Rede sein 
kann". Blatt 2 (Abb. 18)" nimmt einen Rundbau 
auf, der bramantische Konstruktion zeigt, Blatt 4 
und 14 (Abb. 19 und 20)" zeigen ein "Bühnenhausu 
in der Mitte des Systems einmal mit der Figur der 
Ceres, die aber nicht einem antiken Vorbild, son- 
dem eher einem ikonographlschen Lehrbuch ent- 
stammt, das andere Mal mit einem völlig unanti- 
ken Kenotaph. Blatt 19 (Abb. 21)" bringt eine Dia- 
na Ephesia, so wie man sie sich im 16. Jh. vorstell- 
te, ohne sie je gesehen zu haben, was noch durch 
die völlig unantike schematische Darstellung ei- 
ner mittelalterlichen Burg über dem Kopf der Dia- 
na erhärtet wird; und schließlich Blatt 20 
(Abb. 22)" eine Putten- und Masken-Komposition 
völlig freier Erfindung. 
Daraus ergibt sich als Conclusio: Auf Grund der li- 
terarischen Entdeckung der Antike war man aller- 
orts auf der Suche nach antiken Resten, um diese 
als "idealer: Vorbilder zu nehmen. Das Studium 
der antiken Ruinen ging so weit, daß reichbebil- 
derte Lehrbücher mit Bauaufnahmen und Darstel- 
lungen von antiken Details entstanden. So genau 
man antike Reste aber auch wiedergeben wollte, 
immer war die eigene Phantasie das Entscheiden- 
de, die Komposition aus Details und die Fortfüh- 
rung nim Sinnen; daraus entstand etwas Neues, 
das im Resultat letztlich unantik ist und das von 
einer eigenen geistigen Kraft getragen war. Die 
trockene und dürftige Nachahmung war einer viel 
späteren Zeit vorbehalten geblieben, wie Joachim 
Winckelmann in dem oben zitierten Satz meint. 
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