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Volltext: Alte und Moderne Kunst XXVIII (1983 / Heft 188)

hHie Floge m emem von Gustav Khmt enlwolfenen Klewd 
n Halssohrru , aus der Wiener Werkstätte von Ko1o Mo- 
zr (Sxeheauc W nerSCruWewgerIS 217,derden Namen 
ar Kunstlenn 1a whch mn Malhwlde angwbtß 
alo Moser. Kett mit Anhangs-r um 1905. SCHWEIQEP 
vgaben 
"nilie Flöge In einem von Gustav Klimt entworlenen Kleid 
iit langer Kette 
olo Moser, Kollisr. um 1905. Silber, Elienbein, Bernstein. 
zhweigerangaben 
ierkungen 1 - 7 
e -Oleandervllla- In Kammer amAtterseebeworinteri Klimt und Emilie 
219i 3, vgl. Gustav Nabehay nKllmt-Dokumentatiom, Wien 1969. Na- 
ihay, S. 438 U. Äbb au! S. 439. 
ll. ralte und moderne Kunst-t, Nr. 186I187, S. B -14, W. G. Fischer 
iUS1iV Klimt und Emilie Flöge , l. Teil. ,Liebe ErVillIe!', Ausqewärille 
iel- und Postkartentexte- 
iederike Maria Beer (snüter Fedarica Beer-Monti). geb. 27. Jenner 
P9! in Wien. gest. 12. Juli 1981 in Hawaii. wurdesowohlvon Klimt (D0- 
li Nr. 196) als auch von Schiele (Kallir Nr. 192) porträtiert. sie war zu 
eser Zeit Freundin des Malers und Großindustriellensohnes Hans 
lhler (Hohler-Werke). dem sie als Gebunstagsgaben statt des Obli- 
lBD Schmuokstilckes die beiden seither weltberühmt gewordenen 
rnräts abtrotzts. 
ma Mahler-Werlel, nMein Lebenu, Fischer Taschenbuch, Frankfurt 
rBU. S. 22. 
ma Manier-Wedel, a. a.O . S. 23. 
iristian Nebshay. r-Klimt-Dokumentatiom. Wien 1569, Nebehay, 
270. 
arner Schwelger i-wlener Werkstätte-i, Wien 1982. Brandstatter. 
25 und 27. 
eitere Ausführungen zum Thema KllmllFldge und Wiener Mode um 
roo vgl. Udo Kultarmanri nGustav Kllmt, Emilie Flüge und die Mode- 
iormrnwien um 1900-1, in nalteurldmOderrteKurtStl.1933,S.35 A as, 
ließ! Alma kleidete sich noch im Stil der hohen Damen 
der Makart-Zeit. deren Floben auf Taille gearbeitet wa- 
ren und die auf ihren wagenradgroßen Hüten ganze Blu- 
mengärten aus den Händen ihrer Modistinnen über den 
Korso der Sirkecke trugen. Ganz anders die Flöge! 
KIimt-Modelle. die uns Emilie hier vorlührt (Abb. 1. 3, 5 
und 6): hervorgehoben ist die Vertikale. es ist alles auf 
eine durchlaulende Linie ohne Betonung derTailIe kom- 
portiert. das Symbol der Moderevolution im ersten Jahr- 
zehntdesJahrhundertsistjaderBruch mitderWespen- 
taille! Die Ärmel fallen in Kaskaden von übereinander- 
gestülpten Glocken und die Farbigkeit istaufden leitmo- 
tivischen Schwarzweiß-Gegensatz der Wiener Werk- 
statte reduziert, einmal mit Schwarz als Hauptlarbe 
(Abb. 1)und Weiß als Höhung, dann umgekehrt (Abb. 6). 
Dekorationsmotive werden sparsam. aber um so wirk- 
samer verwendet, in Form von geometrischen Mustern 
am Kragen und Brustbesatz. einmal als reines Schach- 
brettmuster im Sinne der wHoflmann-Quadratelmi 
(Abb. 1 ) und das andere alsfortlaufende Reihen schwar- 
zer Dreiecke (Abb. 6)autweißem Hintergrund. Die Verti- 
kale wird nochmals betont durch die lange amethystbe- 
setzte Wiener-Werkstätten-Kette von Kolo Moser mit 
dem Silberherz (Abb. 2) und durch das zweite Kolo- 
Moser-Kollier mit Silberquadraten, Elfenbeinoval und 
fünf roten Bernsteinkugeln (Abb. 4)5, die wir im Nach- 
laß finden und durch die Fotos (Abb. 1 und 3) belegen 
konnten. 
Diese Bestrebungen, die weichen Linien und natürli- 
chen Formen des Frauenkörpers zur Grundlage der 
Frauankiaidung zu machen. ist noch ausgeprägter au! 
dem Klimt-Porträt von Emilie Flöge (1902) im His 
schen Museum der Stadt Wien (Abb. 5). dort allerd 
durch Wellenlinien und Rauten noch starker dem d 
rativen Prinzip untergeordnet? 
Auf der Suche nach einer Hintergrundmusik zu dll 
glücklicherweise durch Fotos aul uns gekomme 
nKlimtlFlÖQe-MOGSSCHHUM. steigen die Töne Gu 
Mahlers wie von selbst auf und aus dem Fotoalbum 
gleichsam eine Folge von lebenden Bildern, die 
Zeitgeist zwischen Klimt und Schnitzler, Wiener W 
statte und Rilke. Hotmannsthal und Mahler kurz von 
Einbruch der nNeuen Wildena (Kokoschka und Sch 
dokumentieren." 
Aber auch die neue Sehweise mit Betonung greller 
bigkeit, volkstümlicher Natürlichkeit und ungehemi 
Expressivität ist im nModebereichir der Emilie F 
schon vorweggenommen. Das Neue wird aber soz 
gen noch in die Kulisse gesprochen und lediglich a 
deutet. Gibt es aber einen größeren Gegensatz als 
zwischen der puritanisch-strengen lnnenausstat" 
des Salons Flöge im Wiener-Werkstatten-Schvi 
Weiß von Kolo Moser (Abb. 7). die ganz bewußt ar 
sparsamen Formen japanischer Innenräume erini 
und diegrellen roten und gelben Farben derStottmu 
slawischer und ungarischer Volkskunst, die von Er 
gesammelt (Abb. 13) und von ihr in die strengen GI: 
trinen als Farbflecken, man könnte das rückblickeni 
"Hommage aux Fauvesw bezeichnen, eingesetzt ' 
den. Hierwird jenes andere, neue und gegen die ÄH- 
kunsti: gerichtete Motiv angeschlagen, das im so 
Jahrzehnt mit Kandinsky. Jawlensky und den Bei
	        
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