Aktuelles KunstgeschehenlÖsterreich
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ierKünstierhaus - MeißnerPorzellan von 1710bis
iegenwart
rlich der 300. Wiederkehr des Geburtstages von Johann
rich Eldttger, der das Porzellan für Europa Wiederentdeck-
innten in Zusammenarbeit des Bundesministeriums für
znschaft und Forschung und der Porzellan-Manufaktur
an diese Exponate in der großen Ausstellungshalle des
reichischen Museumsfürangewandte Kunstgezeigtwer-
Es war die grüßte Präsentation außerhalb des Herstel-
ortes. Allerdings waren nur wenige alte Objekte ausge-
Das Gros der rund 190 Schaustücke waren Porzellans
ern 1 9. und 20. Jahrhundert,wenn auch verschiedene Ser-
iach alten Modeln. Wertvolle klassizistische und expres-
itische Plastiken waren das Zentrum Bei den Beispielen
igendstiissowohlimDekoralsauchbeiden Figurenwaren
e international bekannter Künstler vertreten. Die ziemlich
lich vertretene zeitgenössische Produktion wies einen er-
ickenden Trend zum oberflächlich Modernistischen auf.
mfangreicher und schöner Katalog! (24. 11. 1982 bis
1983)
ikte sowjetischer Kunst der Gegenwart
an 73 Gemälden, 4 Skulpturen und 124 Graphiken handelte
h um eine Auswahl, die der Mäzen Peter Ludwig für seine.
iwerke aus aller Welt beinhaltende, Sammlung in der
rR selbst angekauft hat. Sie drückt damit zum Teil auch ei-
iltung des Sammlers aus, ebenso wird diese durch ein be-
ingsvolies Gespräch zwischen Wolfgang Becker und Pe-
idwig, das in dem ausgezeichneten 215 Seiten umfassen-
(atalog. der mit vielen Abbildungen ausgestattet ist, wie-
igebenl Durchgehend kann von einem großen Können ge-
:hen werden. Nur wenige Bilder entsprechen dem i-Soziali-
ien Realismus: und dem uSowjetpatrictismusrr. Wer aber
ster der sog. abstrakten Richtungen erwartete, wurde ent-
ht. Er sei auf das Gespräch mit dem Sammler verwiesen.
bgute expressionistischeArbeiten,surrealeAnklänge und
eue Sachlichkeit. Einige Namen verdienen besonders her-
ihoben zu werden: Boris G, Birger mit seinem Ehepaar, ein
xehr pastos in verhaltenen Farben gemalt. Edward K. Gru-
ii'l dem ein beeindruckendes wLändiiches lnterieuru ist, das
ine Flächenkomposltion und doch voll Anschaulichkeit ist,
ches kann von seinem Bild iwMutterir gesagtwerden. Nata-
gorschinas Bild rDas ElCilelblällßfiöflrl ist einer Farbauf-
g nahe, das iilnterieur mit einer chinesischen Vasen eine
ge, flächige Anordnung. Von Witalij I. Tuljenew erfreut das
rcrdentlich duftig surreale vDer Junge und dieTaubem mit
tmosphare. Auch Alexander G. Tyschler ist mit gekonnten
alen Bildern vertreten. Besonders gut waren die reichlich
ztenen Graphiken. Nikolaj N. Blagowoiin, Alex Fritz W.
die Illustrationen des Fedor D. Konstantinow. Michail S.
fis, des heiteren Nlkolaj J. Pcpow und des Neuen Realisten
inder B. Suworow. Über die Skulptur konnte man sich bei
(feinen Angebot nureinen schlechten Überblick verschaf-
lm interessantesten waren die Arbeiten der Moskauerin
iwanowna Shilinskaja. Ein sicher beschränkter, doch
wswerter und erfreulicher Einblick in das Kunstschaffen
der großen Länder dieser Erde. (15. 1. - 25, 2. 1983) -
i)
;enössische argentinische Zeichnungen
ritinien ist ein großes Land, und daher ist es kein Wunder,
iier von 50 bekannten Künstlern wirklich gute Blätter ge-
werden können. Der Sammler Marcos Curi wählte von je-
zwei kennzeichnende Arbeiten und gab uns damit einen in-
ativen Überblick dieses Schaffens in seinem Land. Motiv
Xusführung sind vielfältig. Hier reicht die Skala vom grau-
Schreckiichen bis zum Burlesken, vom Kontemplativen bis
Psychologischen. Die Behandlung ist überall in der euro-
lhßfl Tradition einzuordnen. (16. 2. - 3. 3. 1983)
lngerl
iyer des Kilnstlerhauskinos zeigte der Künstler seine nPro-
mierten Strukturenlr. Tafeln 200 x 230 cm groß. lngerl ar-
tseit Jahren als Konstruktlvlst mit exakten geometrischen
ien. Die durch den Computer erreichten Moduiationen hat
fseine in ruhigen Farben gehaltenen Lackbllder übertra-
ind erreicht eine geschlossene Ästhetik. (18. 1. - 13. 2.
)- (Abb. 2)
ad Seicii
mik, Glas und Design aus der Zeit 1950 - 1980 von dem in
geborenen, bekannten und für viele Formgebungen be-
nenden Designer, Besonders zeichneten sich die Gläser
Es ist kein Zufall. daß Seidl seit Jahrzehnten maßgeblicher
alter bei der Stölzle Glas AG ist. Hier waren Formen von
endem Wert zu sehen. Nichtganz sowaren die Keramiken.
iefäße aus den fünfziger Jahren hatten heute bereits star-
todischen Beigeschmack. Die Holzgegenständejedoch in
geraden, klaren Verhältnissen, In ihrem dem Gebrauch
irechenden Maßen, waren wieder von einer zeitlosen Gül-
it und kündeten gerade heute, da man vielerorts wieder
Dekorativen neigt, eine schlichte Ehrlichkeit. (18. 1. bis
. 1983)
er Kölbl
lildhauer neigt in vielen seinerArbeiten zu einer konstrukti-
vistischen Aussage. Hierwaren viele Holzplastiken. Fieihungen
verschiedener Formen. Einige Eisensegmente lagen Fund-
stücken gleich im Raum. Auch funktionsiose, einfache Geräte
gab es. Bei einem warein dieTechnik verfremdendes Modellei-
nes Baumes - ein surreaies Element - eingesetzt. Die Arbei-
ten Kdibls sind alle außerordentlich exakt gearbeitet, kühl und
distanziarend.(10. 1. - 20. 2. 1983) - (Abb. 3)
Guenter Kraus
Unterdem Titel wZwischenbiianzir wurde ein vielfältiges Bild die-
ses bekannten, aber vielleicht doch zu unterschätzten Künst-
lers geboten. Bei seiner Ölmalerei fällt auf, daß, vereinigt mit
dem von ihm immer wieder venrirendeten geometrischen Zei-
chen, nun auch stärker figurale Formen in seinen Bildern auf-
tauchen. Ein extremes Beispiel ist das Porträt Margarethe Her-
zeles. Sehr interessant und gekonnt waren auch die Aktzeich-
nungen. Eine Dokumentation zeigte die vielfältigen Gestaltun-
gen von öffentlichen Plätzen, von Skulpturen und Mosaiken auf
Straßen, in Bädern, in Flegierungsbauten. Eine, von den er-
brachten Leistungen gesehen, sehr positive Bilanz. (18. 1. bis
20. 2. 1983)
Viadimir Dimitrov, Der Meister
Der bulgarische Maler (1 882 -1960)gehört zu den angesehen-
sten ln seiner Heimat. Die gezeigten Bilder waren eine Auswahl
des Schaffens von 1919 bis 1945 und wiesen dementsprechen-
destiiistischeSchwankungen auf. Esgab eine Periode, in der Di-
mitrov alles in kräftigen Farbflecken, ähnlich wie der junge Kan-
dinsky, zeriegt, es gab eine Zeit, in der er stark vom Jugendstil
beeinflußt war, wo er an Hodler erinnert, es gab eine expressio-
nistische Phase, Die Aquarelle aus den 20er Jahren sind dunkel
und dämonisch. Fast durch alle Zeiten können wir einen Willen
zur lkonographie und zum Ornamentalen feststellen. Beide Er-
scheinungen sind sicher dem geographischen und geschichtli-
chen Vermächtnis von Dimitrovs Heimat entsprungen. (25, 2.
bis I3. 3. l983) - (Abb. 4)
Wiener Secession
Künstler die kamen und blieben
Mit dieser Ausstellung wurde aufgezeigt, daB Wien und Öster-
reich nicht nureineStadt bzw. ein Land sindalsZwischenstation
für Emigranten, sondern, daß auch bildende Künstler zugewan-
den sind und hier arbeiteten und zum Ansehen Österreichs in
aller Welt beitrugen. Es nahmen 35 Künstler rnlt ihren Arbeiten
daran teil. Sie kamen aus den verschiedensten Ländern der
Welt, und es zeigte sich, daß derZuzug Tradition hat. Schon frü-
he Mitglieder der Secession waren Zuwanderer. Olbrich kam
aus Schlesien, Behrens aus Hamburg, Hoffmann aus Mähren,
Orlik aus Prag. (25. 11. - 30. 12. 1983)
Kei Yamachiyc-Hoh negger
Die in Osaka, Japan, geborene und in Wien lebende Graphikerin
versucht eine Symbiose von japanischen und europäischen
Kunstformen zufinden. Siegehtdabei von chinesischen Schrift-
zeichen aus, die sie ornamental aufbaut und dann in eine, der
Fläche inhärente, Zuordnung bringt. Letztlich werden abgelei-
tet ausden Lautzeichen rein graphische Elemente, ausweichen
der Nichteingeweihte keinen Zusammenhang mehr mit der ur-
sprünglichen Schrift erahnen kann, dieaber optisch ihren ästhe-
tischen Relz haben. (15. 2. - 3. 3. 1983) - (Abb. 5)
Arik Brauer
Es handelte sich um eine Brauer-Retrospektive, sie wurde 1979
zum ersten Mai in New York gezeigt und anschließend in vielen
anderen Städten, nun als Abschluß auch in Österreich, Inhalt
waren: Frühwerke, Zeichnungen, Aquarelle, Gouachen, Ölbil-
der, Graphiken, Tapisserien, Skulpturen und Schmuck. (16. 2.
bis 23. 3. 1983).
Österreichische Postsparkasse - Karl Reißberger T
49 farbige Monotypien. Landschaftsimpressionen, die an ost-
asiatische Malereien erinnern mit ihren feinen nuancenreichen
Abstufungen, sind in Schiieren. in Wischern und festen Stri-
cheln auf die Flächen gehaucht. Formationen der Natur sprit-
zen über die Blätter. Oft eröffnen sich überraschend Ausblicke.
Reißberger hat erstmalig sogroße Formate 100 x 150 cm in die-
serTechnlk erarbeitet. (17. 11. - 7. 12. 1982)-(Abb. 6)
Neue Galerie - Peter Kalivoda
Die neuen Arbeiten des Weiler-Schülers zeigten immer wieder
das menschliche Antlitz, verdeckt hinter stürmischen Wetter-
fetzen, Farbwischern, sich verbergend oder von Ungeordnet-
heiten verborgen, zur Maske erstarrt, zu fetischartiger Ballung
leuchtend auf dunklem Grund gesetzt. Die Farbe ist heftig und
dick aufgetragen. Hier ist alles Aufruhr, Aufbruch und Bewe-
gung. Hier ist Leben, nicht immer angenehm doch lebendig.
(17. 2. - 12. 3. 1983)-(Abb. 7)
Marga Persson
Diese Bildteppiche waren geradezu ein Gegenpol zu den Bil-
dern. infeinenAbstufungen,fastausschließlichin ruhigen Farb-
tönen gehalten, habensie einen sanften Ausdruck, ziehen einen
mit ihren schurnmerigen Valeurs an und regen zum Nachden-
ken an. Einzig die Formenkombinationen überraschen. (17. 2,
bis 12.3.1983)-(Abb.8)
Galerie Ariadne - Walter Weer
Weer, der viel mit Wasserdarstellungen experimentierte, hat in
den Jahren 1981 und 1982 hauptsächlich Papier plastisch ge-
formt. Zusammengerollt, gefaltet, geknittert, verdreht, mit Far-
be versehen oder naturbelassen, zu Rohre gestapelt oder ach-
siai geknautscht, macht er Körper aus diesem leicht verl
ren Material. Manches davon wäre der Beständigkeit
wert aus einem dünnen Blech geformt zu sein. So wird c
beiten wohl kaum eine längere Lebensdauer beschiedei
(9. 12. 1982 7 15. 1. 1983) - (Abb. 9)
Thomas Reinhold
Mit sehr kraftvollen Farbakzenlen werden hier die Flach
füllt. Es ist oft ein Überschwang, eine Flut von Formen ur
ben. die freilich nicht immer Gebändigtes ist Auch sind
kümmert die verschiedensten Stiieiemente in einem Bi
eint, besonders haben es Reinhold kubistische Formen
tan. Manche Pose seiner Figuren ist abgeschmackt und
legorische Beiwerk geradezu peinlich. (20. 1. - 19. 2. 15
(Abb. 10)
Axel Möckel
Die FigurendiesesMalers,man könntebeiihrerBetracht
nen Neuen Wilden vermuten. gehen oft in den Malgrunr
graphische Elemente werden vorherrschend. Das Then
liert sich im Nebulosen. Dann wieder wirken durchaus er
meinte Situationen grotesk (Speerwerfer). Die Aufgeir
und Orientierungsiosigkeit in einzelnen Arbeiten (Der l
spieler) läßt einen nach der Notwendigkeit dieser Versc
menheitenfragen. (2. 3. - 26. 3. 1983)
Galerie Hilger - Leo Zogmayer
Derjunge Graphiker, in dessen Oeuvre bis jetzt die Land
dominiertewendet sich hier ganz der Figur zu. Mit Tusci
sei und Feder schreibt er sehr bewegte Figuren auf sein
ter. ln manchen (Selbsthainan Alfred Kubin erinnernd, ha
der Künstlereine entschiedene Erweiterung seinerAuss:
reicht. Die spukhaft und gespenstisch wirkenden Ge:
springen den Beobachter an und lassen ihn nicht so schn
(3. 2. - 26. 3. 1983)- (Abb. 11)
Atelier M. Welz - Hans Gramm
Die in dem neuen Lokal in der Kleinen Neugasse gezeig
beiten sind schon von der Technik her interessant. Es r
sich um Papierscnnitte. Eine selteneArbeitsweise. Franz
hat in ihr hauptsächlich Landschaften und lnterieurs ge:
Gramm illustriert Baal von Bert Brecht auidiese Weise. E
die Schwarzweißtechnik als auch das Vorherrsche
schwarzen Papiers ist für dieses Thema prädestiniert
Gramms bewegte expressronistische Linienführung pa
gezeichnet zu dieser Vorlage. (9. - 30. 12, 1982)-(A
Galerie auf der Stubenbastei v Ernst Paar
32 Arbeiten, hauptsächlich Zeichnungen und Aquarelle
aus früheren Jahren, waren zu sehen und auch zu anger
nen Preisen zu kaufen. Es handelte sich um recht selter
ter, diederAutor noch wenig gezeigt hatte, gabes doch B
Zeichnungen aus Paris 1930 und 1937, zwei vom zerbc
Köln und eines aus Rio de Plato. Paar, 1906 geboren, ein.
ster der Graphik, ließ uns in sein reiches Werk einsehen,
die reine Bleistiftzeichnung einen führenden Platz eini
Ei t che Baumiandschaften gewinnen bei Paar Tiefe u
st t,werden von Atmosphäre und Leben erfüllt. (8. 2.
1983)
Modern Art Galerie - Geriinde Wurth
Nach einer längeren Pause präsentiert die Künstlerin
neue Arbeiten. Unter dem Sammelbegriff IIZEICTIEFN sr
schriftartige Formen in einem immer neuen Rhythmus. t
von dieser Strichfolge eine geheimnisvolle Anziehunr
aus, ähnlich wie es kabbaiistische Zeichen oder Zaube
einst auf den Menschen ausübten. Wird die uns vertrat
bekannte Schrift fast immer und "automatisch: vorn lr
aufgenommen und sofort in die gewußten entsprechenc
griffe umgesetzt, so können diese uns unbekannten Zeic
lein mit unseren Sinnen aufgenommen werden und ohn
tungsautomatik wirken. Es ist erstaunlich. welche Viel
Wurth bei einem auf Wiederholung. Reihung und Takt auf
ten Medium erreicht.
Galerie am Graben - Austraiian Jeweilery
Neben einigen Beispielen alter Arbeiten aus dem 19. Ja
den - äußerst erlesenem Goldschmuck - gab diese W
ausstellung einen Überblick des zeitgenössischen Sci
Schaffens auf diesem Kontinent. Es ist vielfältig und in
dem europäischen verwandt. Einerseits fanden wir eine
Anzahl auf technische Elemente ausgerichtete Motive
rerseits sehr freie surreale Anklänge. ja selbst poppige l
tionen, überraschend viele Landschaftsdarstellungen kr
wir auch feststellen. Letztere haben. nach den gezeigti
ben zu schließen, in Australien Tradition. Die Grundstir
wardurchgehend sehr kühl und nüchtern, einzig Elizabe
bot ein temperamentvolles und phantasiereicheres Quv
Ausführungen waren bei allen Arbeiten sehr exakt. (17
12.2. 1983) Alois
Salzburg
Salzburg, Neuer Kunstpreis
Das Bundesland Salzburg hat einen iiPrers fur Kuituriniti,
gestiftet. Für diese Auszeichnung wurden durch Ernst t
Jaschka Plaketten in Form von Wandobjekten geschafft
der Landesregierung wurde der Preis erstmalig 1983 ve
und zwar an Professor Herbert und Erni Gadenstätter
Gründung und langjährige Leitung des Kunstvereins ni