5 Michael Leopold Wlllmann (1630-
xAjax bedrängl Kassandra im Hei!
Minervas-uÖIaul Lw.,62,7 X 53.5 cm
burger Barockmuseum
g und allein seiner künstlerischen Urteilskraft, die
höchste Qualität als Voraussetzung fordert. Dann
)egann Ftossacher methodisch seine morphologi-
n Beobachtungen anzustellen. die last immer, ab
u unter Hilfe von treuen Freunden wie Kiara Garas
Bruno Bushart, zur wahren Erkenntnis des Autors
en. Der erzählerische iiinhaltrl war ihm immer von
ndärer Wichtigkeit. auch wenn er - wie zum Bei-
im Falle von Martino Altomontes iiAiiegorie aufdie
iählung Maria Theresiasf - schließlich die iden-
riären half.
l dem Willen seines Gründers ist es Aufgabe und
ies Saizburger Barockmuseums, unter Einsatz mo-
ster technischer Hilfsmittel als lebendiges Kunst-
inis "Visionen des Barocke: zu vermitteln. In sorgfäl-
isgearbeitetenTonbiidschauen sei,wie Flossacher
H19, am Beispiel einer bedeutenden Epoche das
irsale Schöpfungseriebnis großer Kunst aufzuzei-
iwGerade diese Entwurfssammiung gibt für eine
'tige Darstellung die besten Möglichkeiten. Sie
,wie monumental denkende Kunst derVergangen-
als gültige Gegenwartskunst empfunden werden
. wie modern der Barock in seinen Abstraktions-
an ist, wie wenig ihn von der modernen informellen
ttrennt; wie wenig uns schließlich kreatüriich vom
tundert Keplers trennt, mögen wir auch mittlerwei-
le den winzigen Sprung zum Mond geschafft haben?
Dank des großen Verständnisses, das Stadt und Bun-
desland Salzburg dem Umbau des Gärtnereigebaudes
im Mirabellgarten entgegengebracht haben, konnte ein
maßgeschneidertes Museum entstehen, in dem, bisher
nirgends in solcher Art angewandt, audiovisuelie Mög-
lichkeiten genutzt werden: Farbdiapositive von ausge-
führten Decken- und Kuppelfresken können aufden Pla-
fond des Hauptraums des Museums projiziert werden;
auf einer senkrechten Schauwand dazu erscheinen in
ebensogroßtormatiger Projektion kühne zeichnerische
Entwürfe bedeutender Architekten und erweitern die
Illusion eines freskierten um die Königin der Künste, die
Architektur. Doch nicht nur dies - durch faszinierende
Bilder aus dem Weltall können die astronomischen Ge-
setze der Neuzeit mit ihrer Provokation barocker Glau-
benslrömmigkeit ebenso deutlich gemacht werden wie
die Konstruktion der Kuppel als Ab-Bild der Sphäre.
Wenn unterden festlichen Hymnen einer vEcclesia tri-
umphansu und unter virtuosen Arien die freskierten
Kuppeln und die Piafonds mit ihren Bildern und Allego-
rien des Christentums und der Antike erscheinen, dann
ist die Idee Kurt Rossachers verwirklicht, nämlich auf-
zuzeigen, vdaß jede große Kunst um die Erklärung der
Schöpfung ringttt
Es gibt Leute in Europa, deren fixe Idee es ist, daB das
Kunstmuseum sich in einer Krise befinde, die es(a
tei für eigene Proliiierung) für nötig halten, die Mt
aus ihrem angeblichen Dämmerschlaf zu wecket
Jahren schon hatte Otto Pacht davor gewarn
Kunstgeschichte, vnoch ehe die Gefahr einer Mon
sierung der Interpretation von Kunstwerken durr
lkonologie gebannt ist, in das Schlepptau der Sozit
zu bringenaa. Trotz dieser und vieler anderer We
gen ist es allgemein Mode geworden, in gestenre
Führungen geschwätzig und genüßlich die neben
lichsten historischen. gesellschaftspolitischen
ikonographischen Details auszubreiten, Doch
wird nur erreicht i was in vielen Ausstellungen:
allzu deutlich geworden ist -. daß das Kunstwer
bloßen historischen lnformationsobjekt degr.
wird. Nicht Information aber ist das primär Wicht
einem Kunstmuseum, sondern Faszination, Nac
ziehen künstlerischer Schopfungsprozesse und 4
ger Erlebnissemitailen seinen Sinnen, Dies istgar
gar nicht einer bestimmten Elite vorbehalten, dies
dermann zugänglich, soferne er nur dazu bereit is
tur soll man nicht haben, Kultur muß man leben; Sll
iiberieselnu zu lassen, genügt nicht. Und: iiEin Bill
nicht beunruhigt, ist kein Bildtt - so soll ein Groß
Malerei einmal gesagt haben. Wahrhaftige Muset
daktik hat also auf alle schuimeisterlichen Belehrt