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Volltext: Alte und Moderne Kunst XXIX (1984 / Heft 196 und 197)

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arrückbar. allseitig begehbar und besehbar, ein 
iument ihrer selbst Leinfellner ist der labilere, 
atischere. DienachvornegerichtetaSchauseiteist 
ier deutlich ausgepragt. Bei den Liegenden ist das 
ken hochgeklappt, dadurch verringert sich auch 
entlich die Aullagellache. Die Figuren balancieren 
einer schmalen Basis, die manchmal auch eine 
ite konkave Krümmung aufweist. Dieses Sich-Zu- 
(ziehen vor dem Betrachter steht im Gegensatz zu 
ausladenden Körperlichkeit Moorescher Figuren 
izweite Unterscheidung kann im Wesen der Figu- 
selbst getroffen werden. Bei Moore sind es allger 
ngultige Formulierungen plastischer Grundformen 
sind stark vereinfacht. in großen Konturen zusam- 
igefaßl. Bei Leinfellner ist alles kleinteiliger. 
ischlicher. Seine Intention einer iigrbßtrnoglichen 
QHUIQKEIN verhindert starkere Abstraktionen Die 
ihige Kontur, das Disparate. Labile der Leinfellner. 
itiken setzt ihn deutlich von Moore ab Auch seine 
ienfiguren sind Portrats im weitesten Sinn. namlich 
kte Umsetzungen eines unmittelbaren person- 
an Eindruckes. 
h dem tragischen Tod seiner Frau im Jahre 1964, 
bei Leinfellner eine tiefe seelische Erschutterung 
erließ, klafft eine große Lucke in seinem Werk. Er 
iel in eineextrem depressive Phase. dieererst lang, 
I und mit Hilfe seiner zweiten Frau Vera uberwinden 
ite. Ab dem Jahre 1970 sind in Leinfellners Oeuvre 
1er Porträts zu finden Die Pausevon ca lunfJahren 
iicht ohne Spuren vorübergegangen. Man spurt 
tlich das Ringen um einen neuen Ansatzpunkt. Die 
h 1970 entstandenen Kopfe sind gekennzeichnet 
einem frappanten Realismus Eine extrem genaue 
chtungindividueller Details.gepaart miteinermehr 
mehr malerischen. tlimmerriden Oberllachenbe- 
dlung. sind charakteristisch. Allen Köpfen dieser 
ist die etwas weichere. toleranlere Grundstirn- 
ig. die verklingende Kraft einer "SDälWEfkrI-PNZSQ 
in i 
Porträt seiner zweiten Frau Vera zeichnet sich 
:h die Homogenitat der Ausdrucksmittel aus Kopf, 
iau, Oberflachenbehandlung, Akzentuierung der 
ichtszüge sind ein vom Stolflich-Lebendigen her 
timmtes Ganzes. Es geht Leinfellner nicht mehr so 
r um eine Interpretation des Modells, sondern um 
Modell selbst. 
Versuch mit malerischen Ausdrircksrnirreln ist die 
:ale weibliche Buste iiFrau D." (Abb. 25)aus 1971. 
Die bunte Bemalung erzeugt gemeinsam mit der opa- 
ken Gipsoberfläche einen ungemein lebendigen, fast 
wachspuppenhaften Eindruck. Auch vom Aufbau her 
befleißigt sich Leinfellner eines extremen, fast klassi- 
zislisch anmutenden Realismus. Diese Manierismen 
sind ebenso Symptome i'ur iiSpatphasenri einer Künste 
lerlaufbahn! 
Ein zweiter Pol dieser Entwicklung wird im Kopf des 
Musikers Hans Erich Apostel (Abb 26) erreicht. Die 
ausgesprochene Stofflichkeit wird hier weitergetrie- 
befl,PlVEFTlÜSSlQItI.SOICÜGTRGBUSITVUS RodinsclierAus- 
prägung knüpitandie Portratbusten dergroßen Meister 
der Jahrhundertwende an 7 man vergleiche nur den 
iiAposteliieKopt mit der Buste Mahlers (Abb 27) von 
1909 ': die Seelenverwandtschaft der beiden Musiker 
ist unverkennbar Die Aussage über Rodin. er habe iidie 
Form als etwas Veranderliches. als eine Fulle von plasr 
matischen Moglichkeiten bQgflllöfitl . ist mutatis 
mutandis auch für das Spatwerk Leinfellners anzuwen- 
den Sein leicht sentimentaler Pathos ist ein in den 
Kunstierlautbahnen otter anzutreffendes Phanomen 
Alles Harte. Kantige wird abgelegt. um einem homoge 
nen, malerisch-aufgelosten Stil Platz zu machen 
 
Am Ende von Leintellners Werk steht eine P0rtra' 
die sowohl von der Persönlichkeit des Dargestellt 
auch vom Ringen des Bildhauers um eine ihr adä 
Form geprägt ist. Es handelt sich um Albert 
Gutersloh, und die letzte Version dieser Reihe ha 
Ehrenplatz am Grabmal Güterslohs auf dem V 
Zentralfriedhof. 
Das Portrat Nr. 23 ist ein ziemlich realistisch auf 
tes die Darstellung eines alten Marines, etwasbli 
keine sehr kräftige Persönlichkeit. Es wurde aucl 
in Bronze gegossen Ganz anders der Kopf f 
(Abb. 28); hier werden einzelne Gesichtszüge h 
modelliert, übersteigert. Ealtenstrange durchlt 
das massige Haupt. Augen, Nase und Mund sind 
nationspunkte der Kraftlinien. Auch das Haar is 
marischer, korperhatter behandelt. Man erkennt 
Menschen eine Personlichkeit, das gesamte i 
des Dargestellten hinter diesem Portratkopf, gz 
Gegensatz zum erstgenannten, obwohl beiden r 
verkennbare Portrattreue gemeinsam ist 
Der Kopf Nr. 13a (Abb. 29) wurde als Grabmali 
verwendet. Hier werden die Zuge noch summar 
modelliert. Die Physiognomieistfastkarikaturhaf 
steigert, auch die Haartracht wird vereinfach 
Gesamteindruck ist dadurch monumental, die In 
geht verloren. Es ist ein iiÜberir-Gütersloh, und 
sem Sinn nicht die Persönlichkeit, sondern das 
ment einer Personlichkeit. 
Diese Gutersloh-Reihe war eine der letzten Arbei 
Schaffen Leinfellners. Der Künstler starb im t 
1974 nach längerem Leiden 63iahrig. Er war kei 
Mann, als er starb. trotzdem sind in seinen Porti 
fen deutliche Zuge einer Spatphase zu erkenn 
Gegensatz dazu zeigen seine ganzfigurigen Pla 
ganz neue Elemente in Richtung Abstraktion. 
Parallellaut in den letzten Jahren beinhaltet manr 
Spekulationen über weitere Enlwicklungsmogl 
ten' was ware wenn Auf reden Fall zeigt dies 
schichtigkeit, daß Heinz Leinfellner sehr wohl z 
neuen Ansatzen fahig gewesen ware. Sein Ring 
neue Formen, neue Synthesen wurde vor 10. 
durch den Tod beendet. 
Abschließend noch eine sehr treffende Charaki 
des franzosischen Kunstkritikers Bernaid DOflVi 
den Portratisten Leinfellner aus dem Jahre 195 
ist) einer der wenigen zeitgenossischen Bildhau 
ein Porträt machen können, in dem sich Stil und 
treffenßr '
	        
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