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Volltext: Alte und Moderne Kunst XXX (1985 / Heft 203)

Antonius als Fürbitter, ÖllLeinwand. 250 x 130 cm, Telfs, 
tnziskanerkirche 
Antonius, Feder in Tusche, laviert. 270 x 190 mm. Bozen, 
ldtmuseurn 
i Anbetung der Eucharistie. TemperalLeinwand. 
)X 200 cm im Oval. Volders, Kloster der ServltenlDepot 
Antonius mit den Heiligen Erasmus und Maximilian. 
Leinwand, 1707. 220x 118 cm. Gezeichnet links unten 
Waltman-r. Brixlegg, Pfarrkirche 
schiedlich: der Heilige wird gemeinsam mit den Heili- 
gen Erasmus und Maximilian dargestellt. 
Den wichtigsten Anhaltspunkt der Zuschreibung des 
Telfer Bildes bietet eine Zeichnung, die sich heute im 
Bozner Museum befindet (Abb. 2). Die sowohl dern Bild 
alsauchderZeichnungzugrundeliegendeIdee,dieVer- 
herrlichung des Heiligen, wird bei beiden aufganz ähnli- 
che Weise dargestellt: einerseits durch die zu ihm bit- 
tenden Menschen und die Zeichen seiner Hilfe bei 
Feuer und in Seenot, andererseits durch seine symboli- 
sche Krönung. Die Zeichnung ist dabei viel klarer in 
Komposition und Aussage: der Heilige auf einer Wolke 
kniend, von zwei Engeln begleitet. ist deutlich von den 
Menschen aut der Erde abgesetzt, beugt sich aber zu 
diesen vor, Die zu ihm bittenden Menschen sind nicht 
ganz ident mit denen des Telfer Bildes, gleich sind 
jedoch das brennende Haus und das Schiff auf wogen- 
der See. In der Bildmittelachse, über dem Heiligen, 
schweben zwei Putti, die einen Lorbeerkranz über ihn 
halten. Dies macht wiederum verständlich, warum der 
Engel des Teller Bildes den imaginären Heiligenschein 
mit zwei Fingern - als Zeichen einer aktiven Krön- 
HKUHQEH 1 - 5 
iler Jüsel, Die barocke Tafelmalerel in Tirol, Innsbruck 1973. 
ien wichtigsten Werken zählen: 
Kuppelfresken der Mariahillkirche in Innsbruck, 1639 
3 die Fresken der Marienkapelle der Stiftskirche Neustllt 
ä Deckenlresken der Marienkapelle, Karlskirche der Serviten, 
ers 
Wand- und Deckenmalerein der Stiftskirche Willen In Innsbruck 
Z bis ca. 1707 
Jdle Wand- und Deckerilresken der bischbllichen Holburgkapelle 
man 
Fresken der Palais Starnbach in Mühlsu und in Bruneck (1 71 5) und 
Xusmalung des Sommerhauses des Damensttttes in Hall. 
'dings gelang ihm der Schritt zum barocken llluslonismus nicht. 
iKhlrchen Flsinung, von mir Urban wimenperqer dermahlen des 
Sl Carol] Boromei Gottstiaus bei volaerpruggen. was und sovil ich 
bsleenden Jahr eingenommen und außglben habe. abgelegt. 
l, 42. 
ibezleht sich wohl auf eine Stelle aus dem Brlel an die Epheser über 
Llcrtl (5.320). 
ung hält. 
Die Beantwortung nach der Frage der Datierung des 
Telfer Bildes fallt schwer, denn auch die Zeichnung ist 
nur stilistisch in die Zeit um 1708 einzuordnen. In dem 
Teller Bild hat Waldmann eine Synthese aller genann- 
ten Varianten seinerAntoniusbildergefunden: erhatdie 
Stellung des Heiligen zum Jesuskind, zu den Engeln und 
den Menschen festgelegt, was ihm bei den anderen Bil- 
dern nicht gelang - ein Hinweis auf eine mögliche 
späte Datierung. Die unterschiedliche Malweise und 
der Mangel an Klarheit rücken dasTelfer Seitenaltarblld 
aber von den übrigen Allarbildern aus der Zeit um 1707 
ab. 
Bei dem zweiten hier zu besprechenden Altarbild 
delt es sich höchstwahrscheinlich um das als VEfSl 
Ien gegolteneehemalige HochaltarblattderKarlski 
derServiten zu Volders(Abb. 3). AufderSuche nach 
weisen fand sich in der Kirchenrechnung von 1686 
Beschreibung, daß v. .. Caspar Waldmann Malte 
Ynnsprugg . . , fir das Oohrblattu, den Transport de 
ben und für die Hilfe bei dessen Aufstellung 1! 
bekommen habe. im Depot des Klosters wird ein 
verwahrt, das dem Stil Waidmanns ganz deutlich 
spricht. DasThemawird in der Inschrift entlang des 
ren Bildrandes genannt wLUX IN TENEBRlS LUCE 
TENEBRAE EAM NON COMPREHENDERUNTub. 
Licht, symbolisiert durch Kelch und Hostie, vertreit: 
seinen Strahlen die dunklen Wolken. Auf der Erde 
die Personen in zwei Gruppen geteilt: aufder linken 
erleuchteten Seite, die die Erscheinung anbeter 
Menschen. die Personen auf der rechten Seite we 
des Lichtes nicht gewahr, sie blicken zum Betrac 
und gehen indas Dunkel. Dieeinfache Kompositior 
expressive Gestik der Mutter mit dem Kind, beson 
auch das Gesichtderjungen Frau am rechten Bildr 
sowie die Temperatechnik sind Stilmerkmale Vi 
manns, die einer Datierung des Bildes in das Jahr ' 
entsprechen. Die auf Fernsicht konzipierte Darstel 
und besonders die Symbolisierung des Lichtes d 
die Eucharistie erhärten die Annahme, daß es sich 
um das ehemalige Hochaltarbild handelt. 
Die Wiederauffindung der beiden Bilder, des Se 
altarblattes der Franziskanerkirche in Telfs, de: 
Zusammenhang mit der Zeichnung des B0. 
Museums, sowie des ehemaligen Hochaltarblattes 
Karlskirche der Serviten in Volders, tragt zur Klär 
des Schaffens Caspar Waidmanns bei.
	        
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