von St. Martin Hanns von Burghausen oder viel eher
Hans Krumenauer gewesen sei. Die Dendrochronologie
(die Datierung nach Hölzern mit Hilfe der Jahresringe)
trug dazu bei, Bauabschnitte an St. Martin präziser
datieren zu können. Mit Ihrer Hilfe stellte sich heraus,
daß die Angabe der Ratschronik richtig ist, derTurm sei
144411445 tundamentiert und in den folgenden Jahren
erst aufgeführt worden; zu diesem Bauabschnitt gehb-
remarchivalisch belegt.auchdiebeidenwestjochedes
Langhauses. Dessen Dachstuhlwurdefrühestens1475
aufgeschlagen, was bedeutet, daß die Gewölbe aus
noch späterer Zeit stammen. J.W. Cook erörterte,
schon unter dem Eindruck der These, als Architekt des
Chores komme Hans Krumenauer in Frage, die zahlrei-
chen Detailunterschiede zwischen Chor und Langhaus
und erzielte dabei das erwartete positive Ergebnis.
Cook machte auch darauf aufmerksam, daß der erste
Bauabschnitt außer dem Chor auch die östlichen Stirn-
mauern der Seitenschiffe umfasse. also auch die Hal-
lenform des Langhauses festgelegt war (Abb. 12);
CooksAnsicht, dieAschkapelle, die östlich an das Nord-
seitenschiff anschließt, sei ursprünglich eine freiste-
hende Friedhofskapelle gewesen, wird man eher mit
Skepsisaufnehmen.Soist-willman an derZuweisung
des Chores an Hans Krumenauer festhalten (wofür es
keinerlei archivalischen Beweis gibh-das tatsächlich
ausgeführte Bauwerk nur zu einem auffallend geringen
Teil von Hanns von Burghausen ausgeführt. Zu ihm
gehören jene berühmten Portalvorbauten mit den aus-
kragenden Baldachinen in reicher Steinmetzarbeit
(Abb. 15), unter seiner Ägide entstand 1422 die Kanzel,
um 1424 das steinerne Hochaltarretabel.
Über den Baubeginn der Hl.-Geist-Kirche (nczu spitalk)
in Landshut sind wir unterrichtet durch die einst am
Turm angebrachte, heute im Inneren geborgene Tafel,