Erschließung allerdings noch aussteht - fallen
che iiunrömischeu Eigenheite auf. Nach der Ein-
Jng des Fronleichnamsfeste u Anfang des 14.
hunderts und seiner raschen Verbreitung entstan-
zum Beispiel eigene Votivmessen nDe corpore Chri-
die als sogenannte Aussetzungsmessen während
ganzen Jahres an allen Donnerstagen außerhalb
Wonleichnamsoktav zelebriert wurden und die vim
mittelalter in Deutschland und Österreich zu den
ebtesten Volksandachten gehörtentt." Schon um
l" hatte Abt Johannes vom Benediktinerkloster
leter in Salzburg eine frühere Schenkung dahinge-
l vermehrt. daß der Wochenpriester jeden Don-
tag eine Messe iiDe corpore Christin lesen sollte;
dings ist daraus nicht zu ersehen, ob damit schon
Aussetzung des Allerheiligsten verbunden war.
2h die Alte-Bürger-Bruderschaftas gestiftet, wurden
lonnerstäglichen Aussetzungsmessen in der Salz-
er Stadtpfarrkirche in besonders feierlicher Form
iert: vErstlich daß durch den Mesner jeden Pfinztag
mers um 6 und winters um 7 mit dergroßen Glocken
ein viertel Uhr lang geleitet werde, S0 sich nun solches
Läuten vollendt. sollen ein iedlicher Nachpfarrerß.
Caplan, Cantor, sambt denen zweyen S. Andre und S.
Sebastian Althäreny Caplänen, auch alle Priester, so
[in der Stadtplarrkirche] gestiftte Mess haben, sambt
des obgemelts Nachpfarrers Schreiber, aines Stifts-
herrn zwen Schreiber und den vier Corporales oder
Schülern, so singend mit dem hochwürdigen Sacra-
ment gehen, von Stund an das sein. [Dann soll] der
Nachpfarrer das heilige Sakrament aus dem
Sakramentshäuschen" iAbb, 30] nehmen und auf den
höchsten Altar tragen, darnach aufheben und singend
mit den obbemelten Priestern und Personen tragend
umgehenundnachsolchemUmgangwiedera bemel-
ten Altar setzen, daraufhin den Antlaß, damit dieselb
Bruderschaft begabt, öffentlich verkündigen. Dann soll
das Ambt. so weylandt der Aufner selig", gestiftet.
durch gemelten Nachpfarrer oder Caplan mit der Orgel
gesungen und löblich volbracht werdemr" Hatte noch
Erzbischof Wolf Dietrich von Raltenau (1587 1611)
gleich nach Beginn seiner Regierung zu der Donners-
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tagsmesse der Stadtpfarrkirche die erzbischöfliche
hHofcantorey und Hofmusic verordnetrr", so hatte sein
Nachfolger Markus Sittikus von Hohenems im Zuge der
gegenreformaforischen Bestrebungen der von ihm
iiden 29. Juny 1613 fundierten Bruderschaft Corporis
Christi mit ihren purpurfarbenen Kuttentt" die mittel-
alterliche Priesterbruderschaft" und die Alte-Bürger-
Bruderschaft inkorporiert und ihr imJahre 1618die von
Wolf Dietrich begonnene und von ihm vollendete Salva-
torkirche in der Salzburger Kaigasse" übergeben; eine
(iiretormierteir?) Donnerstagsandacht wurde ab 1629'5
in der neuen Domkirche abgehalten.
Leiderwird hierwie in ähnlichen Zeugnissen dergenaue
Weg der Prozession nie beschrieben. Aber die vielen
Stiftungen in anderen Städten, etwa 1432 für die Stadt-
pfarrkirche zu Unserer Lieben Frau in München"; oder
1423 für die Sfadtpfarrkirche St. Jakob in Straubing",
ihre reiche Dotierung und ihre stetige Bestätigung
durch Bischöfe, Kardinäle und Päpste" zeigen von
einer fast uneingeschränkten Zustimmung der damali-
gen Ordensgeistlichkeit und der Pfarrbevölkerung, sie
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