9 Hlstdris1erte Initiale B mit Darstellung der Berulung Judas,
Adrnclnt, Stlltsbibllothek, Cod 18,31 170v
10 Doopelmlnratur mlt Erscheinung des Herrn und Taufe Chri-
stl; Peterslrauengraduale S1 PeterlSalzburg, Stllisbiblio-
thek, Cod a IX 11, Bl 40 v
Anmerkungen 4c - 75 (Anm. es - zss Text s, so)
" Der hl. Nennosus war Abt eines Klosters am Berge Sorakle und wird
in den Dla1ogen Gregors des Großen (lib 1, cap 7) erwahnl
"' vgl A Lechner, Mittelalterliche krrchehreste und Kalendarren ln Bay-
ern Fre1burg im Brersgau 1591, 83.
" Vgl. Acta Sanctorurn, Sept 1, 4097439, slehe bes. S 412 - 415 die
Translalio nach Frersrng 1vermut1lch unter Blschoi Hltto oder Nrrker rrn
9 oder 11, Jahrhundert) Zu den Frelsinger wunderberrcmen vgl
S 42611
1' vgl Moro83 rkuch Bad Klelnklrchhelm, das sparer in dreerundherr-
schalt von Mlllstatl gelangre. zahlte dazu
1' vgl Moro 5211
"l A Jaksch, Mdnumenla carrnlhraelll. Nr 1216
1' Vg1.Mo1o831
ß vgl Moroel 1.
11 ÜIE vggtel derGraien von Gbrz uber Mlllstatibeglnnt mit Meinrad 1 im
Jahre 1124 Mernrad war Stammvater der )uhgeren Gcrzer und 1olgl
dem Plalzgralen Engelbert aus dem Hause der Angehen e Zur Dar-
stellung der Herrschall der Gralen von Gorz in Mrllstalt vgl welnzrerl
57 11
M Carlnthla l 117119271. 129- 131.
M vgl R EggenDerhl nonosluscannthrallas- 1391194192064207
e Egger verrnulet, daß Nonosrus nur dle heimische Aussprache des
in S1 Peter und Berg verehrlen hl Arhanasrus sel
I" Klebel kennrzwarauch den hl Nonnonus von Frelsrng(carrn1hral117
119271, 131), sieht damit aber keinen Zusammenhang rnll dem ln St.
Peter rrn Holz oder ln Berg 1m Draulal verehrten Nonoslus
M vgl dazu das Marra Wdrther kopialbuch Hs. 212, B1 19v, aus dem
Kämlner Landesarchw und den Cod 1417151 3161, aus der 011113 ln
Wien
ll Dornrrran wird hier als r-iundalor hurus eccleslev bezeichnet - W16!
d1ese Bezeichnung zu verstehen ist und welcher historische wert lhr
beigemessen werden kann soll hier nrchi erorlerl werden - Aul der
anderen Seite konnle sich aber doch aus der verorndung mrl dem
Salvator- und Allerhelllgen-Patrozlnrum von Mllistall lnsolern elne
neue Fragestellung ergeben. als diese Palrozinren vorwiegend ln der
agrlollrnglscherr Zelt aullreren
H vgl dle Einleitung bei Elsler 211.
"ß Vom zeitgenossrschen skrlplorlurrl von S1 Peter wurden zwar die
kunstlerlsch wertvollen Handschrllten viellach behandelt, e1ne syste-
matische Arbeitzurn Skrlgtbrlurrl glb1 es iedoch nicht Man kann auch
bebbachren, daß beider Erlassung der lllumlnlerlen Handschrrlren dle
Schrill kaum Beachtung land
1' vgl dazu die kurze Charakterisierung bei W1rld 11a - 126 71m Ge-
gensatz zu Mrl1sla1t lallt vor allem die Kompaktheit und Geschlossen-
herloerschrrli aul Als Beispiele der unrerschredlrchen Buchsrabenbrl-
dung seien das arnledrrgeschlrnge. gerader, gebrochener Schalt) und
das g (untere schhnge mll starker Hechlsbregung) genannt
I1 Gegenuber M1llstatt rsl voral1ern an die hohe, stelle Ferm dieser Schrift
zu errnnern (Abb. 9 und 17) Als Besonderheiten slnd auch dle eng
schrallrerten Halbkrelse und die ge1app1en Blattlolmcn ln den Buch-
stabenkolpern der klerneren 1nllralen (Admonl, strllsblbllblhek,
Cod 1a, Klagenlurr. Landesarehrv. Cod. 517 oder St PeleLCOd avlll
30) zu erwähnen e Ful das lleundllche Entgegenkommen bei der
Benutzung derAdmunlerslrlisbrblrorhekdankerchsehrherzlich Herrn
D1 .1 romaschek
" Ergenanrg bevrlg istvor allerndre untereSchllnge, die zunachst gerade
nach unten oder leicht nach rnnen und ersl dann nach einem knlck
nach rechtsgeluhriwrrdtvgl.dazuAbb 2- Sund 14 A15) lnden ande-
ren Skriptorien weist die untere g-Schlrnge lrn allgemeinen erne vrel
größere Rechlsbiegung aul
11 Hervorzuheben beim s ist dlc llache, mitunter last rm rechten wrnkel
verlaulende Schlinge (Abb 2 - 5) 7 Neben der l-land des Kalendars
lsl diese s-Fdrrn auch besonders ausgebildet rrn Pelgamentkodex 42
der UB Klagenlurl
11 Elne gewisse Inkonstanz wird auch noch dadurch erzeugl daß das r.
s und r meist unter dle Grundlinie reichen (vgl Abb 2 und 3)
u Aullallend srnd die spitzen schrag angesetzten und nach rnnen
geklumrnten schalte beim 1. r und s
ß Nachgeilagen slnd unlerandererndre ollrzren des hl Thomas vbncan-
telbury und der hl kunrgunde lhre schrilt 1st verwandt mit den verhrn
zllrerlen Eintragen (vgl Anm 64).
" Da srchdienekrdlogrschon vermerke nur aul Mrllsralrer Nonnen bezie-
hen, kann man vermuten, daß das vorliegende Sakrarnentar rrn Mill-
statler Frauenkonvent aurbewahrl und vielleicht auch dort geschne-
ben wurde,
" Bemerkenswert 1st vor allem der Nachtrag dernll Hermagor und Fol-
tunatus zum 12 Jull
ß D1eser Zusammenhang rsl rnsorern von Bedeutung. als v1eles dalur
sprrchl. daß auch das Totenouch lm Mrllsrärler Flauenkdnvent ent-
sland Zu nennen srnd ln dieser Hlnslcht vor allem ein Hynrnen-lncrgrr
(EI i35v)zurn hl Andreas, dem Patron des Frauenkdnverrls, und eine
Urkunde, d1e ebenlalls 1ur dieses beshmrni war (a a. 0.). Strlrstrsche
uberernslimmuhgen rrllt den Elniragen imrolenbuch weisen die Nach-
trage 1m Pergarnentkodex 2a der ua klagenlurr aul Auch dorl gibt es
Anhaltspunkte lur erne Entstehung bel den Nonnen (vgl etwa dle ver-
wendungvon serdensrgnakeln. dle ln sr Peter nur ln Handschrlltendes
Pelerslrauenkonvenles anzutreiien sind)
1' Dre Besrtzelntrage stammen zum uberwregenden Te1l aus dem Beginn
des 17 Jahrhunderts aus der Zelt der Jesurlenherrschalr in Mulstatt
1" vgl Elsler Nr 12 - Menhardt 2013 - Marrold 93 e Dre hier ange-
luhrte ballerung andrewende des 1 1 .und 12 Jh srsrwohlzulruh Der
lnlllalslrl spricht 1ur eine Entslehung lnr 2. viertel des 12 uns
" Zur Beschreibung vgl Menhardl 211 und Marrold 93 - Die Datrerung
ln dla erste Hällte des 12 Jh s ergibt sich neben der Schrill auch aus
der archalscherl lnltlallorm (vgl 131 111r). dle noch Zusammenhänge
mrl dem 1 1 .Jh aulweisl 7 D1e Einordnung ins Mrllstatler skrlplorrum
laelsrch ausderecklgeniubllcheng-ForrruSchrlllundden ur1uml1chen
Zrerlrnren und Hakchen an den lnlllalen erschheßen
11 vgl Menhardr 93
v vgl Elsler Nr 25, Menhardr 97 - Marrbld 92 e eine Lokailslerung
nach Salzburg 1st sowohl aul Grund des Kalenders (zusammenhange
mr1Agur1era)alsauchaulerundderlinearenlnrrralornamenlrldAbb 14)
auszuschließen
1' Menhardl 961 - Aullallend ist vor allem die große stilistische ver-
wandlschalt der Schrrlt rnrt der des Sakrarhentars
7' Zur Beschreibung vg). Kern 11 9, - Dle Decklarbenlnlllalen dieser
Handschrl1twe1sen in dervorzelchnung Parallelen m11 Federzeichnun-
gen von Cod 614 aus dem karnlner Landesarchrv und dem cod 759
(Abb 15) der UB Graz aul Gewisse zusamrnenhange bestehen auch
mrl derlzeitgenosslschen Decklarbenlnitlalen von sl Pclcr rnsalzburg
(vgl sr Perencodd a x11 eaundaxlma) 7oresonzenredngescnnrr
larlr sich gur mildem Millsldrtel Skrlptoriurvl verbinden
Bl. 12v und 258V denselben naturalistischen Stil ver-
rät wie dle Zeichnungen der Tierkreisbilder (vgl. Abb. 4
und 5),
2. Die Schrllt
Im Gegensatz zum Kalender und der künstlerischen
Ausstattung wurde die Schrllt des vorliegenden Sakra-
rnentars noch nicht untersucht. Wenngleich die Ursa-
chen lür dieses Versäumnis im einzelnen nicht bekannt
sind, dürfte doch die Zerstreuung" der Miilstätter
Handschriftenbeständeunddas Fehlen vonArbeiten zu
vergleichbaren zeitgenössischen Skriptorlenw eine
Beschäftlgung mit diesem Thema erschwert haben,
Dazu kommt nochderUmstanddaß beiderEinordnung
illumlnierter Handschriften die Schrift im allgemeinen
kaum Beachtung fand.
Wenn hiertrotzdieserungünstigen Ausgangslage auch
in dieser Hinsicht Überlegungen gemacht werden, so
vor allem deshalb, well schon eine kurze Beobachtung
des dem Sakramentar zugrunde liegenden Skrlptori-
ums (vgl. Abb. 2- 5) den Eindruck erweckt, daß hrer
eine Schriftforrn vorliegt, die sich nicht ohne weiteres
rnit dem Schriftcharakter anderer zeitgenössischer
Schreibschulen verbinden läßt. Im Gegensatz zum
rnonurnentaleren, klareren, aber auch ilüssigeren
Schrittwesen der Schreibschulen von St. Peter" in
Salzburg oder von Admont" in der Steiermark
erschelntdiese nämlichalsurtümlicherundbodenstan-
digenMaßgebendlürdiese Beurteilung lslderniedrige.
breit auseinandergezogehe Duktus und die eckige,
unruhige Form der Buchstaben. Hervorgehoben seien
in diesem Zusammenhang vor allem das g" und s".
Bemerkenswert srnd aber auch die bewegten, ungera-
den, zum Teil schräg angesetzten und gespaltenen
schalte."
Eng damit verwandt ist auch der Schriftcharakter der
Nachträge, wenn diese auch zeitbedmgt (Ende 12. Jh.)
schon manche manieristische Merkmale besitzen. wie
die schrägen, zugespitzten Ansätze beim f, roder s zei-
gen,Zu nennen slndlndieserHinsichtetwadieastrono-
mischen Überschriltenü der Kalenderlabellen (Bl. 83V
bis 891. vgl Abb. 4 und 5). die Oillziumsnachtrage"
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