lalzburgerBeispielfürrückseltigeVerdürertmale-
Elfl Marienbild mit dem hLThomas und Stifter des
-rs von Großgmain, 1483, in der Prager National-
i'. Häufig wurde auch die Rückseite von soge-
en Standfiügein, das sind seitliche, nicht mehr
ire Außenfiügei größerer Fiügelalläre, mit Verdü-
malt, so in Zwickau 1479, Schwabach 1506 und
ieim Marthaaltar in St. Lorenz in Nürnberg.
serem Aitärchen Iäßt diese Verdürenmalerei den
izu, daß es nicht für einen Standort gedacht war,
iseine Rückseite unmittelbaran eine Wand stieß,
'n daß es frei im Raum stand. Dies schließt wohl
ursprüngliche Bestimmung fürdie Kirche in Nonn
r die es dem Format nach allenfalls als Seitenai-
bei geeignet gewesen wäre. Eher ist zu vermu-
ß das Täfeichen aus dem Augustinsrchorherren-
Zeno in Reichenhaii stammt, zu dem das Nonner
ein biszurSäkuiarisaticn gehörte unddas von dort
currendo versehen wurdeä.
ilche Herkunftwürde auch am ehesten Reste von
ack mit nicht mehr deutbaren Siegeibiidern auf
ckseite der Tafel erklären hellen. Sie gehören
til nach dem 18. Jahrhundert an und sind wohl
1 einer inventarisation im Rahmen einer geord-
Verwaitung, wie sie in größeren Stiften schon
s üblich war. in der ehemaligen Stiftskirche von
okönnen Altäre im 15. Jahrhundert in den Seiten-
n zwischen den noch heute in situ befindlichen
gen mit der Schmalseite an die Außenwände
en haben? Die Rückseite der Retabeitafeln war
Osten herfrei zu sehen. Um ein solches Seitenai-
bei muß es sich bei unserem Täfelchen handeln.
rei Dübeliöcher an der Unterseite des Rahmens
, stand es ursprünglich noch auf einer Predella,
Stilistisch gehört die Malerei in die Zeit um 1470.
Damals geschah in Salzburg, relativ spät gegenüber
den schwäbischen und bayerischen Städten. eine
intensive Rezeption der Kunst des niederländischen
Realismus in der Nachfolge der Brüder van Eyck. des
Meisters von Flemaile, des Rogier van der Weyden und
des PetrusChristus, die sich seitetwa 1467 im Laufener
Hochaitar und verwandten Werken nachweisen laßt'.
Auch bei unserer kleinen Tafel sind niederländische
Vorbilder wirksam: Die suggestiv erzählerische Bildge-
stalt der Geburt Christi geht in ihrer Gesamtaniage und
in charakteristischen Details. wie dem metallischen
ovalen Nimbus unterdem Kind, der ruinösen haibhohen
Quadermauer als biidparallelem Mittelgrundabschiuß
undden überdieMauerindas BildhereinbiickendenHir-
ten auf die GeburtChristi von Petrus Christus. um 1445,
in der National Galiery in Washington, zurücks. Frag-
lich bleibt bei dem Maler des Nonner Bildes lediglich,
auf welche Art die Übermittlung stattgefunden hat.
Petrus Christus war für andere bayerische Meister der
Zeit, etwa Siegmund (Huetter?) von Freising, unmittel-
bares Vorbildg. Die Reduzierung der Details bei dem
Nonner Bild auf Allgemeines scheint aber eher darauf
hinzuweisen, daß unser Meister seine Kenntnisse aus
zweiter Hand erworben hatte, wozu er im Nachbar-
bistum, in Freising, Gelegenheit gehabt haben könnte.
in der Kirche in Liefering nahe Salzburg, gleichsam in
Sichtweite von Reichenhali, haben sich acht Bilder
eines Fiügeialtars erhalten, die stilistisch eng mit dem
Nonner Bild verwandt sindw. Sie erscheinen insgesamt
etwas fortschrittlicher, doch gleichen sich charak-
teristische Detaiis bis hinein in den Duktus des Farb-
auftrags so sehr. daß derselbe Maler als Urheber
angenommen werden muß. Erwurde von der Kunstge-
schichtsschreibung nach dem Aufbewahrungsort der
acht Bilder als vMeister von Lieferingir bezeit
Nach der Lage der beiden Orte, aus denen Bilder:
Hand stammen, ist nichtdaran zu zweifeln, daß er
Werkstätte in Salzburg betrieben hat.
In der Ausstellung wSpälgotik in Salzburg, Die M.
1400 -1530rr ordnete Aibin Rohrmoser" den Alte
Liefering in die Zeit um 1465 ein. Diese stilkrit
Datierung erfährt dadurch eine gewisse Einsc
kung, daß erst zwischen 1469 und 1475 Ablässe fü
tungen zum Bau und zurAusstattung der Kirche in
ring verliehen worden sind? Auch wirken gegei
den 1467 datierten Bildern des Lautener HOChi
sowohl das Nonner Alfärchen als auch die Tafel
LieferingerAltars deutlich moderner". Ich möchtr
halb mit dem zeitlichen Ansatz etwas hinautrü-
Gegen 1470 fürdas Nonner Bild, 1470175 für die i
ringerTafeln. Damit gewänne auch eine ansprecl'
Beobachtung von Alfred Stange mehr Signifikanz
inden Bildern des Meisters von Lieteringeine ders
schen Quellen für das Werk des Meisters von f
gmain sieht. wobei er nicht nur an ein Lehrer-Scl
Verhältnis, sondern auch an eine unmittelbare l
stattübernahme durch den jüngeren Meister denl
das früheste datierte Bild des Meisters von Großgi
die bereits erwähnte Muttergottes mit dem hl. Thl
und einem geistlichen Stifter in der Prager Nati
galerieß, die Jahreszahl 1483 trägt, könnte er um
seine Tätigkeit in Salzburg auf- und die Werkstaf
Meisters von Liefering übernommen haben. Seir
haltnis zu Rueiand Frueaufd. Ä., wie es Baldass d
legt hatw, bleibt von dieser Beobachtung Alfred
ges unberührt. Mit dem Fund des Nonner Altärc
gewinnt unser Bild von der Saizburger Malerei der
ziger Jahre des 15. Jahrhunderts neue Akzente.
ner von Lieleringu. Aulerslandener Christus mit Maria
Walena (Detail aus Abbildung 1)
ungen 4 - 16
g von Baldass, Conrad Laib und die beiden Rueland Frueaul.
1945, S. 71. Nr. 110. Nach dem Ausslellungskalalog Salzburg
relindel sich das Bild im österreichischen Kunslhandel. dagegen
zs G Wachmeier, Prag, Ein Kunsl- und Reiseführer. Sluligan
, S. 337 als Bestandteil der Prager Nationalgalerie aul.
Mayer. Georg Weslermayer. Sralisliscne Beschreibung des
lums MünchenrFreising, Regensburg IBBO. ll. S. 123 H.
insldenkmaledes Königreiches Bayern. Die Kunsldsnkmale des
rungsbezirkee Oberbayern. G. v, Bezold. B. Fliehl, G. HigBr.
eil. München 1905. S. 288D (Grundriß der Kirche S1. Zeno).
Flamisch, Der Fridoliinger Altar. In Jahrbuch der Slaallichen
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Flale 249.
Ramiscn in Didzesanmusreurn für cnrisll. Kunst des Erzbislums
ran und Freising. Kataloge und Schrlllen Band l, Peler Sieiner,
lenke, Leingaben. Erwerbungen 1975- 1982. München 1952.
7 22.
m13. Farblalel ll. S. 50 Nr 24.
1m, 3, S. 105 ll., Nr. 65 - 73. Farblalel VI b. Tal. 37, 38.
"aul Buberl. Die Denkmals des Garlchlsbezlrkes Salzburg, Wien
S. 33 und Fug. 309 w 316. ES lSl zwar üherlialerl, G35 die 36h! Bll-
xh in der Friedholskapelle von Lielering landen. bevor sie In dle
everbracht worden sind, doch können sie dorthin ebensogul aus
die gelangt sein. als man in der Barockzerl dorl ein neues Hoch-
rrabel anscnalfte. Zu diesen Vorgängen vgl. Hans Hamlscn, Rea-
s rrgesunkenes Kullurguu, in: Lebendige Vdlkskullur, Fesigaba
Sabeih Rolli zum 60. Geburtstag, Bamberg. 198D. A. 227 - 238
1m. 9.
Stange, Deutsche Mslarei derGotlk. m. Band, Sailburg, Bayern
rol in der Zelt von 1400 bis rsou. München 1950, s. 44 und 45.
1m. 4
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