ergestellt und verleimt. Der sechste Punkt betrifft
in und Pfeiler. Danach wkönnen dieselbe auß har-
oltze nach dem verjüngten Maaßstabe gedrehetl
"eitet werden; Aber die Knäuffe und Seulenfüsse
an besser auß Bley gegossen. Scamozzi preisetl
ian die Stämme auß schönen Holtzelweiches des
iors I den man gebrauchen will I Farbe am nech-
xämelbereiteSiekonten abersonstenlwann man
einen Stein zubrauchen gesonnen ist: auch auß
ipffel : Bäumen oder auß Birnbäumen-Hoitze
g thun . . ß
achten I die Baumeisterische Zierden I als die
itschnüre I Bilder: Blinde I Bilder: und Gelän-
Gängiein kan man auch schnitzen . . . und kan dar-
itwas auß Bley gegossen werden I besonders die
an Stücke I die offtmahls in einer Grösse in einen
er vorkommen . . . Man kan die Fruchtschnüre und
eichen niederige Zierrathen in Stahl graben I und
last schlagen . . .ri Gebalke und Sparrenköpfe sind
auszuarbeiten, ndie Simse auff dem Fiammstock
Jziehenri (Fiammhobel) spart Zeit gegenüber dem
itzen. Nach weiteren Angaben für Dächer und
knäute heißt es abschließend: iiWann also das
:eMuslerbereitetlundaneinandergefügetistlkan
tOeifarben nach dem Leben angestrichen werden
man keinen Unterschied sehe I was auß HoItzeI
was auß Bleye bereitet sey: jedoch muß man mit
Iarben nicht der Sache heucheln, I daß man es
1er mahle als es in Wahrheit seyn soliß Zu allem
sind "geschickte Hand :Arbeiterii Voraussetzung.
Wenn aber aus Geldmangel der Bau nicht ausgeführt
werden kann. soll es den Baumeister nicht reuen. da
dann nder Mangel" nicht an ihm gelegen seif
Die verbindliche Rolle von Altarmodellen im Kraftespiel
zwischen Auftraggeber und Projektanten zeigen am
deutlichsten Wettbewerbe mit mehreren Konkurrenz-
modellen, wie sie in der Barockarchitektur des frühen
1B. Jahrhunderts mehrfach belegbar sind (1.8. Neue
Sakrlstei von St. Peter in Rorn 17155. Wiener Karlskir-
che 17166). Denn nur genaue Modelle konnten geistli-
chen oderweltlichen Auftraggebern. die in Kunstdingen
weniger erfahren waren, eine verlaßliche Urteils- und
Diskussionsbasis liefern, wie der Dekan von Unertl
1729fürden Hochaltarvon St. Peter in München treimüv
tig zugibt: wWie aber sich ein grosses und khostbahres
Werkh, als ein in diser Kunst nit genuegsamb erfahrner
ohne einen Model zu setzen mir nit getrauet, so habe
erwendten Asamb bedeithet. Ersolle eines dergleichen
anfertigen . . .ii' Eben diese Motivation stand auch hin-
terden beiden für den Hochaltarder Stiftskirche Zwettl
erhalten gebliebenen, geschnitzten und illusionistisch
gefaßten Altarmodellen. Das erste wurde 1726 nach
den Planen von Matthias Steinl hergestellt; das in der
Folge realisierte zweite Modell entwarfen in Zusam-
menarbelt von Architekt und BildhauerJosef Munggen-
ast und Johann Känischbauer. Für beide Modelle sind
die mit der Ausfertigung betrauten Tischler. Bildhauer
und Faßmaier bekannt und auch mehrere Entwurfs-
zeichnungen erhalten? uer 1131 mit dem Pas:
Bildhauer Josef Matthias Götz für die Bildhauer:
der endgültigen Ausführung geschlossene Kor
erwähnt eigens eine Vergrößerung seiner Fig
gegenüberdem Modell um etwa 1 Schuh." Daraus
die entscheidende Rolle der Modelle in der Beurte
der Entwurfsproportionen erkennbar und geht ii'li
deren maßstäbliche Konstruktionsform hervor, ot
diese meines Wissens noch nirgends genau übe
werden konnte.
Ihrer zweiten Hauptfunktion nach sollten diese Mr
mit Hilfe der im 18. Jahrhundert zu letzter Hocr
entwickelten Faßmaierei einen Vorgeschmack de
bigen und materiellen Erscheinung bieten.
kamen, immer noch auf traditionell empirischer G
iage, auch zahlreiche Ersatztechniken zum Zwecl
Materialillusion zum Einsatz, bei denen kostbarel
stoffe durch billigere lmitation dargestellt, aber
gesteigert und optisch bereichert werden konnter
den deutschsprachigen Malerhandbüchern c
Periodegibtvcraiiem deriiWohianführende Mahli
Johann Meichior Crökers (9 Auflagen von 171
1804)'" einen guten Einblick in die Vielzahl von R
ten und Techniken. die ihrerseits selbst bereits in
langen literarischen Tradition stehen. Zur Bestät
ihrer Anwendung benötigt man allerdings stets ve
chende Prüfung der zeitgenössischen kunstte
schen Praxis an erhaltenen Objekten. die vor alle
Zuge der Befunderhebung für geplante Restaun
gen nie versäumt werden sollte."
Zu dem kunsthistorischen Interesse an derartige
taticnen tritt mit der heute möglichen anaiyti:
Überprüfbarkeit immer stärker auch die techn
Seite, da bis ins Fiokoko wder Künstler noch sein eii
Technologeri bleibt und erst gegen Ende des 18.
hunderts (Johannes Beckmann, Göttingen
erstmals Technologie als selbständige Wissens
auftritt." Unterdiesen Perspektiven betrachtet, s
die erhaltenen barocken Altarmodelle und derjew
Vergleich mit ihrer Ausführung im großen ent:
dende informationsquellen dar. nach dener
ursprünglichen künstlerischen lntentionen Uni
technisch-wirtschaftlichen Umstände ihrer Umse
indasangestrebtewerkerstangemessenbeurteil
den können. Daher erleichtern derartige Modelle
die Beantwortung aller Fragen nach der vUrsprün
keitii und wOriginalitäfrr der verwirklichten Arb
Zugleich erhellen sie die Utopie dieser Begriffe im
del langer Planungs- und Entstehungszeiten od
folge der Spurentilgung durch spätere Schicksal
Von den zahlreichen Großalfaren des österreichi:
Hoch- und Spätbarock sind an Modellen neben r
für Zwettl nur die für das Neukloster in Wiener
stadtß und für Sonntagberg erhalten geblieben
auch mit ihrer ausgeführten Großform zu vergiei
innerhalb dieser Gruppe kann das letztgenannt-
auch zeitlich späteste als das künstlerisch und
nisch am meisten vollendete eingestuft werden
SonntagbergerAltarmodell ist. wie die übrigen ge
ten Beispiele (außer von Zwettl il). im Besitz s
damaligen Besteilers.der Benediktinerabtei Seite
ten. NÖ.,verblieben, gemeinsam miteinergraphi:
Variante (Pricrat Sonntagberg), in dieser Zeits
wurde dank der Forschungen von Franz Wini
Graetz die Entstehungsgeschichte des Altares
Sonntagberg und seines prachtvollen Silberrah
für das Gnadenbild bereits dargelegt und zu letz
auch das originaigroße hoizgeschnitzte Biidl
modeil als Vorlage für den Silberschmied (jetz
lin, Kunstgewerbemuseum im Schloß Charlotier
identifiziert." Die 198OI81 durch das Bundesder
amt in Wien erfolgte Untersuchung und Ftestauri
des Sonnfagberger Altarmodelle liefert den Anlat
nochmals mit dessen Besonderheit und dem Veri
mit den Ergebnissen der 1967 abgeschios:
Restaurierung des aufgeführten Hochaltares der
fahrtskirche Sonntagberg zu befassen."
Der in den Jahren um 1750 im Zenit seiner Berühi