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Volltext: Alte und Moderne Kunst XXX (1985 / Heft 201 und 202)

'l Ecktürmen des größeren der beiden dreieckigen 
iudeteile befinden sich aufvier Etagen die Ausstel- 
sräume. Die Türme sind durch Umgänge verbun- 
ztie sich zum Teil brückenartig überden großen, mit 
sticht erfüllten Innenhof schwingen (Abb. 3). Die- 
inenhoi ist das Kernstückdes East Building. Archi- 
nisch stellt er das Zentrum dar und ist der größte 
n des Gebäudes. Er dient nicht nur als Durch- und 
angzudenverschiedenenStockwerken dereigent- 
n Ausstellungsräume, er ist selbst sowohl Ausstel- 
sort vieler eigens angefertigter Kunstwerke als 
ein architektonisches Kunstwerk in sich; fast ver- 
tenderisch in seinen Proportionen und spektakulär 
h die Brücken. die ihn auf verschiedenen Ebenen 
spannen, unddieinteressanteBlickeaufden Flaum 
auf die hier ausgestellten Kunstwerke erlauben. 
'all wiederholt sich die Dreiecksform - vom 
idriß bis zu den Facetten des Glasdaches. Dieser in 
an Formen so dynamische Innenhof stellt ein 
zngewicht zu den lnnenhöfen der alten National 
zry dar, die eher Orte der Ruhe und Entspannung 
m kleineren Bauteil des East Building. in dem Teil, 
sich über dem rechtwinkligen Dreiecksgrundriß 
bt, ist das wCentre for Advanced Study in the Visual 
i untergebracht. im Gegensatz zu dem dramatisch 
Jchteten großen Innenhof des Museumsteils, sind 
hierdie Büros der Kuratoren und derverwaltung und die 
Räume für das vCentre for Advanced Studyrr um eine 
sechsstöckige Bibliothek angeordnet. die gleichzeitig 
den funktionellen, symbolischen und sichtbaren Mittel- 
punkt des Gebäudes darstellt") 
Das iwCentre for Advanced Study in the Visual Artsri ist 
eine neuartige Einrichtung, ein wissenschaftliches For- 
schungsinstitut, in dem Kunstforschung auf höchster 
Ebene gefördert werden soll. Bis zu zwanzig Professo- 
ren und junge Wissenschaftler aus den USA und aus 
anderen Ländern sollen hier die Möglichkeit haben. 
nicht nur in Kunstgeschichte, sondern auch in angren- 
zenden Gebieten, wie Architektur. Design, Anthropolo- 
gie, Film u. a., zu forschen. Während die Professoren als 
vvisiting scholarsir hauptsächlich ihre eigenen For- 
schungen betreiben werden, sollen die jungen Wissen- 
schaftler, die meist gerade promovierte Akademiker 
sind, engmitdem Stabder National Galleryzusammen- 
arbeiten. Für ihre Forschungen stehen ihnen allen die 
Originalwerke der Sammlung zur Verfügung, darüber 
hinauseine350.000 Bücherumfassende Bibliothek, ein 
Fotoarchiv von 2 Millionen Bildern und ein Datenzen- 
trum." 
Die erwünschte Flexibilität des Gebäudes erreichte 
l. M. Pei durch eine Zement- und Stahlkonstruktion, die 
das Gewicht aufdrei Hauptstützen verteilt. Dies ermög- 
licht es, in jedem Ausstellungssaal schwere Skulpturen 
2 National Gallery oi Art mit dem in Fiic 
Weißes Haus vorgesetzten East Bu 
Washington, D.C 
3 East Building, Innenhof unter iacetti 
Glasdach, National Galiery of Art, Wa 
ton, D.C. 
Anmerkungen 10 -17 
"' Ebenda, S. 91. 
" Brown, J. C,_ wWhat is (0 becorne IJf the Nafioi 
iery cf Art, in. Connoisseur. 175, S, 259 
W nThe SeCOnd Oentury, The Comprehensive AI 
turai Plan für the Metropoiitan Museum d! Ar 
Tne Metropcliian Museum ct Art, ohne Datum 
" Ebenda, S 17. 
" Ebenda, S. i4ii5 
ß Ebenda, S. i7, 
" Martin, Willian,The Metropolitan Museum A51 
ed, in' American Institute Of Architects Jourr 
TQBLS 31. 
V Ebenda, S. 35. 
aufzustellen. Das Glasdach des lnnenhofes ha 
lichte Höhe von 24,40 rn, ist an zwei Seiten 68.60 
an der dritten Seite 45,70 rn lang. Seine Fläche b 
1600 m". Das Sicherheitsglas hängt in einem Ra 
ausgeschweißtem Stahl undAluminium. Besondr 
ter gegen Ultraviolettstrahlen sind in das Glas i 
baut, wie auch eine elektrische Heizung, um Schi 
schmelzen. Die Wände des Gebäudes bestehe 
Zement und Klinkersteinen, die mit 1,5 cm dicker 
morplatten verkleidet sind. Die Deckenhöhe de 
stellungssäle ist von 3 Metern bis 10,70 m variabi 
Wände der Ausstellungssäle sind aus DGSOFK 
Sperrholz gefertigt und mit Wandpappe verkleic 
daß auch sie sich problemlos schnell umsetzen i; 
Weiter tragen zur Flexibilität die acht Fahrstüh 
deren größterObjekte biszu einer Langevon 5,50 
einem Gewicht von bis über 800 Kilo transpoi 
kann. 
Diedoppelte Funktion des East Building, teils Mu 
teils Forschungszentrum, wird durch das Neben 
der der beiden Bauteile verdeutlicht. die nur duri 
Glasdach verbunden sind. Die Ästhetik des Ne 
beruht auf der dramatischen Auswertung der Ast 
trie, die durch das ungleichmäßige Grundstück 
geben ist. l.M. Pei zeigt sich hier als Meister des 
mit unregelmäßigen Formen, scharfen Winkel 
überraschenden Durchblicken. Das ganze Ge
	        
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