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Volltext: Alte und Moderne Kunst XXX (1985 / Heft 201 und 202)

Buchbesprechungen 
Wander Bertoni, indisches Tagebuch, Verlag Jugend St 
Volk, Wien 1985, 120 Selten 
Versehen mit einem kurzen Vorwort des Rektors der Hoch- 
schule für angewandte Kunst in Wien, Oswald Oberhuber, und 
einer persönlichen Betrachtung Arnold Keyserlings rnit dem 
Titel wDer belruchtende Geist Indiens" ist dieses Buch haupt- 
sächlich eine Dokumentation derplastischen Arbeiten. die Ber- 
toni auf Grund seiner Begegnung mit der indischen Kultur und 
dem Leben in diesem Subkontinent gemacht hat. Eine kurze 
Stellungnahme des Künstlers, die seine Entwicklung zu dieser 
Schau charakterisiert, leitet zum Biidteil über. Es folgen 23 
ganzseitige Abbildungen von Graphiken und 76 von Plastiken, 
Die Bilder sind von außerordentlicher Qualität. Besonders die 
Farbfotografien haben eine beeindruckende Klarheit. Jede 
Form kommt deutlich zum Ausdruck, jede Knitterung oder 
Gerinnungdes Materiaiswird greifbar. Raffinierte Farbnuancie- 
rungen, Verwischungen und Beleuchtungen der Hintergründe 
der Plestiken bringen Steigerungen, Die abgebildeten Werke 
selbst sind freilich von sehr unterschiedlicher Qualität. 
Eln biographisch-bibiiographischer Anhang, wie so oft recht 
unvollständig, und eine Aussteilungsübersicht schließen den 
schonen Band, der zum 60. Geburtstag des Künstlers erschie- 
nen ist. Alois Vogel 
Aibin Rohrmoser, Herbert Stejskal - Werkprozesse. 
Verlag Galerie Welz, Salzburg 1985,80 Seiten mit 105 
Abbildungen, davon 90 in Farbe. 
Kunstbücher können zwar den direkten Kontakt mit Material 
und Farbe im Raum nicht ersetzen. können aber den gedankli- 
chen Zugang zum Werk erleichtern, dienen zudem als eine Art 
entaußertes Gedächtnis, das man zur Hand nehmen kann, und 
können nicht selten selbst zum Kunstwerk geraten. Nun gilt 
zwar nicht letzteres für das hier anzuzeigende Buch, eine ambi- 
tionierte und gelungene Dokumentation zu Herbert Steiskals 
künstlerischem Werk im Sinne der ersten zwei Aspekte stellt es 
allemal dar, Deroptische Teil bietet quaiitatvoile Farbabbildun- 
gen undvisuaiisiertdie Chronologie der Elilderdurch Anordnung 
in Gruppen derart, daß auch deren i-innere: Abfolge, die Rhyth- 
mik der Schalfensprozesse nachvollziehbar wird. im zugehöri- 
gen Text konzentriert sich Aibin Rohrmoser ebenfalls, nur zu 
Beginn kurz die Person Steiskals und die prägenden Erfahrun- 
gen der Ausbildungszeit beieuchtend, auf die dem Werkverlaui 
immanentenGedankenverbindungen. Konsequent versuchter, 
die Werke in das Licht einer Notwendigkeit und Geschlossen- 
heit der künstlerischen Entwicklung zu stelien und glaubt so, in 
den frühen bereits Gehalte der späteren vorweggenommen zu 
wissen. Solcherart anregend, schmälert auch die manchmal 
iiberbordende Metaphorik nicht das Verdienst, das Text wie 
Buch als ganzem zukommt: lehrreich Zugang zu schaffen und 
gleichzeitig Freude zu bereiten. 
Daidalos - Berlin Architectural Journal 16 (15. Juni 
1985), Bertelsmann Fachzeitschriften, Gütersloh, 138 
Seiten, zahlreiche Abbildungen. 
In jüngster Zeit wendet sich dasinteresse der Architekten wie- 
der vermehrt der Geschichte zu und beeinfiußt ihre Formen- 
sprache ganz wesentlich. Die Unreflektiertheit eines starren 
Vulgärrationaiismus macht dabei zum Teil allerdings der Unre- 
flektiertheit eines starren Vulgärhistorismus Platz. Das 
Dilemma zwischen dem rigiden Bewahren wsteingewordner 
Zeugen einer großen Vergangenheit: - gleichbedeutend mit 
dem Degradieren einst lebendiger Architektur zu Museums- 
stücken im Maßstab 1:1 - und dem Einbinden in Erfordernisse 
heutiger Städteplanung - gleichbedeutend andererseits mil 
einer Veränderung der Pragmatik des Gebauten, die es seines 
historischen Rahmens entkieidet -, dieses Dilemma hatzu vie- 
ien halbherzigen Schandtaten geführt, aber auch zu wegwei- 
senden architektonischen Leistungen. Die ganze Variations- 
breite an theoretischer und planerischer Aktivität unter diesem 
Blickwinkel versucht die neue Daidalos-Nummer teils zu doku- 
mentieren, teils selbst auf den Begriff zu bringen. Zum Thema 
nDie Verklärung des Fragments: CoilageCity-rsind hlerAufsätze 
von Architekten, Kunsthistorikern und Denkmalpflegern verei- 
nigt und umkreisen in kenntnisreicher und abwägender Weise. 
dabei mit essaistischer Verve und Formulierungskunst dieses 
diftiziie Thema, Auch dem Augezur Freude mit gewohnt hervor- 
ragendem Layout gestaltet, ist dieses Heft für jeden, der sich 
mit Bauen beschäftigt, ein Gewinn. Simon Wagner 
Oosiende - Casino Kursaal 
nEnsor in Ostenderbesitza, ein nBliCk in die Bibliographie 
Ensors: sowie rbas Haus von James Erisora. EineAusstellungs- 
Trias zu Ehren des großen Künstlers. Neben Gemälden. Zeich- 
nungen und Radierungen aus eigenen Beständen auch ein 
Überblick der Literatur 1'100 Jahre von und überJames Ensoru. 
Unter nEnsar lädt einn arbeiteten 27 Künstler an einer Monsier- 
hommage. 
74 
 
Holzluster vergoldet 
2. Hälfte 18. Jahrhundert 
Höhe 100 cm 
Durchmesser 95 cm 
ANTIQUITÄTEN 
OTTO BUCHINGER 
INH. H. PÖHLMANN 
A-4020 LINZ 
BETHLEHEMSTRASSE 5 
TEL. O732f7O 117 
A-502O SALZBURG 
THEATERGASSE 1 
TEL, 06222! 76662 
 
A43; , 1.„ 
VWenerJQunst-und 
Anti UlWCImV-TSSC Festsaal, Stand 44 
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