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Volltext: Alte und Moderne Kunst XXI (1976 / Heft 145)

0.000 Fr. und mehr bei den internationalen 
lktionen bringen (Abb. 6). Innerlich allerdings 
1d die meisten nach dem gleichen Schema für 
trolab und Kalendersystem gebaut, und für 
in praktischen Gebrauch waren sie auch zu 
'en Zeiten nutzlos gewesen, weil sie sehr stö- 
ngsanföllig und ungenau warten. 
e Verwendung von Federn als Antriebsmotor 
xtt der Gewichte macht die Uhren erst orts- 
eweglich und in weiterer Konsequenz zur am 
Srper zu tragenden Uhr (Abb. 7, 8, 9). 
e Verstärkung des Zeitgefühls beim einzelnen 
durch Sternhöhenbeobachtung unschwer zu ge- 
winnen). 1500 soll ein gewisser Santa Cruz erst- 
malig vorgeschlagen haben, eine vom Seegang 
ungestörte, genau gehende Röderuhr mit der 
Zeit des Ausgangshafens an Bord mitzuführen. 
Was dies mechanisch an Schwierigkeiten be- 
deutete, wird sich ieder Laie vorstellen, der ein- 
mal hohe See richtig erlebt hat. Als Preis für so 
eine Uhr sind schon früh hohe Summen ausge- 
setzt worden. Der erste in dieser Richtung war 
um 1600 Philipp lll. van Spanien; ihm folgten 
als nächste die holländischen Generalstaaten, 
tägliche Leben gekennzeichnet. Diese Prc 
tik erfüllt das 19. und den Anfang des 21 
hunderts. Das ist die Zeit, wo gute Tast 
ren und dann Armbanduhren, bald au 
chanisch mit Selbstaufzug und schließlic 
tranisch, die höchsten Forderungen erfü 
cher im letzten Moment die Eisenbahn o1 
Flugzeug zu erreichen. Solche hochwert 
schenuhren, Chronometer und die dies: 
ausgegangenen Regulatoren sind das heu 
etwas leichter erreichbare Ziel der Samr 
die vorher angedeuteten Renaissanceuhre 
 
 
. . 
iKnemiraßsm ? 
nuäyki? ' 
 
idividuum erhöht den Bedarf nach größerem 
berblick bei zeitlichen Dispositionen; Kalender 
Xbb. 10) werden häufiger. In gleicher Weise 
ringt die Verstärkung des Zeitgefühles auch den 
edarf nach mehr Uhren in der Umgebung des 
inzelnen Individuums, nach den verschiedenen 
lausuhren (Abb. 11, 12, 13, 14), die vielfach zu 
richtigen Elementen der lnterieurs werden. 
lie dritte Einflußsphäre der Zeitbändigung ist 
ie Gewinnung und Erhaltung politischer Macht 
uf unserer Erde. Macht war hier bis in die 
Engste Zeit engst mit der Macht zur See ver- 
unden, und diese beruhte weitgehend auf 
rößter Sicherheit in der Navigation. Dabei 
rar es das Longitudinalproblem, das die größ- 
an Schwierigkeiten bereitete: die Länge zur See 
u finden (die Breite war seit dem Altertum 
8 
dann Ludwig XIV. und 1714 das englische Par- 
lament mit 20.000 f für eine genaue Langen- 
bestimmung zur See. Allen war klar: wer als 
erster ein Seechronometer zustande bringt, wird 
die überragende Seemacht. 
Der große Holländer Huygens arbeitete die 
zweite Hälfte seines Lebens daran erfolglos. 
1762 geling der große Wurf dern Engländer 
John Harrison (Abb. 15) nach über 30(öhrigen 
Anstrengungen. Nach der ganzen Bltägigen Rei- 
se von Portsmouth nach Jamaika hat sein Chro- 
nometer nur eine Fehlweisung von 5,1 sec; ein 
großartiger Erfolg, der aber erst nach elf Jah- 
ren bürokratischer Auseinandersetzungen zur 
Auszahlung seines vollen Lohnes führt. 
Die vierte Phase der Zeitböndigung ist durch 
das Eindringen der Sekundengenauigkeit in das 
Zum Schluß ist der fünfte Aspekt der Zs 
gung ins Auge zu fassen: Die genaue 
sung als Grundlage für die modernen 
schuften, vorzugsweise die Physik und . 
mie. Um 1930 erscheint die elektronische 
uhr mit einer Fehlweisung von wen 
1 secl3O Jahren zuerst als wissensch 
Instrument (Abb. 16), neuerdings auch 
richtungsgerät (Abb. 17), und 1956 der A 
standard (Abb. 18) mit einer Fehlweisi 
etwa 1 sec in 4000 Jahren. Abs 
nur höchst wissenschaftliche Feststellung 
etwa feinste Veränderungen in der Er 
hungsgeschwindigkeit waren mit letzter: 
lich, sondern auch die heutige Beherrsct 
Luftraumes mit Hilfe der fliegenden Atc 
Ein kurzer Bericht wie dieser kann i:
	        
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