Otto Buclrirzger
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Varia
Otto Niedermoser 1'
Er pendelte stets zwischen seinen beiden großen
Berufungen, dem Lehramt an der Hochschule für
angewandte Kunst und der Bühnenbildnerei. Am
4. März 1976 verstarb Architekt Professor Otta
Niedermoser nach langer schwerer Krankheit.
1903 in Wien geboren, wuchs er ganz iung in die
große Künstlergeneratian um und nach 1900
hinein, in ienem frischen Geist, der diese Aufbruchs-
zeit prägte. Oskar Strnad und Josef Hoffmann
waren seine Lehrer an der Kunstgewerbeschule
des Österreichischen Museums, Peter Behrens zählte
ihn an der Akademie der bildenden Künste, Wien,
zu seinen Schülern. Er bekam 1927 den Rompreis der
Akademie für seinen Entwurf zum Genfer
Völkerbundpalais, 1943 den 1. Preis für den Entwurf
zum Wiederaufbau des Wiener Burgtheaters und
1949 den Preis der Stadt Wien für Architektur.
Otto Niedermoser versuchte in allem, was er tat,
zuerst an den Menschen zu denken. Daraufhin
richtete sich sein Bemühen. Er stand nie im Rampen-
licht und war darum der so lebendige, der
menschlichsten einer. Sachbezogen und kompromiß-
los in seiner Arbeit, iedoch aufgeschlossen, folgte er
seiner Linie. Als Lehrer stand er „seinen" Meister-
klassen für Innenarchitektur und Möbelbou und
der Meisterklasse für Bühnen- und Filmgestaltung
vor. 1969, anlößlich der Ausstellung „sitzen 69" im
Österreichischen Museum für angewandte Kunst
stellte Niedermoser mit einem Sesselmodell seine
Einfühlung auch für Einzelmöbel unter Beweis.
Sein Herz hing aber im Grunde an der Bühnen-
bildnerei. Wien verdankt ihm eine Reihe vorbildlicher
Leistungen auf diesem Gebiet, und manche
Aufführungen in der Josefstadt, dem Burgtheater,
Akademietheater, Volkstheater und den Kammer-
spielen lebten von seinen themengetreuen Bühnen-
bildern, wurden durch ihn erst geprägt. Desgleichen
wirkte er auch in Berlin und London. Filme, die zum
Teil erste Plätze in der Geschichte der Zelluloidkunst
innehaben, sahen Niedermoser als mittragenden
Gestalter. All dies trug dem immer Lebendigen,
immer Aktiven, hohe Achtung und Anerkennung
auch über die Grenzen der Heimat hinaus ein.
Otto Niedermoser blieb aber dem Menschen nahe,
urwüchsig, und agierte auch so. Ein Ehrengrab
der Gemeinde Wien läßt den humanen Lehrer und
Architekten Otto Niedermoser in seiner Heimatstadt
Wien die letzte Ruhe finden.
leopold netopil
m
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Cortina d'Ampezzo - Galleria d'Art Medea
Anfang des Jahres 1976, nach von Weihnachten
herüber, liefen in dem weltbekannten Wintersportort
drei Ausstellungen: „Panoramica lnternazionale",
„Massimo Campigli - Giorgia de Chirica" und
„Pittura oggi".
1
Elisabeth Eisier 1'
Sonntag, 29. Februar 1976, ist die Keramikerin
Elisabeth Eisler gestorben. Mit ihr schied eine
Persönlichkeit aus dem Wiener Kunstleben, die
zeitlebens von großer Einfachheit und Bescheiden-
heit war. Ihre Werkstätte und ihr Verkaufslokal
hatte sie mitten unter den Wiener Heurigenschenken
auf dem Heiligenstädter Pfarrplatz. Wer jemals
diese Werkstätte im alten Wegeinräumerhäuschen
besuchte, fand sich einer Umwelt und Atmosphäre
von großer Ursprünglichkeit, Unmittelbarkeit und
Freiheit gegenüber. Ihre keramischen Arbeiten
schuf sie stets ohne Hilfe der Töpferscheibe. Sie
arbeitete wie in Urzeiten. Sie „baute" ihre Gefäße,
indem sie Tonring auf Tonring legte und das
bildsame Material knetete, drückte und formte.
Ein solches Arbeiten kannte kein Korrigieren,
Verschönen, Glätten, keine kosmetischen Eingriffe.
Die Formschönheit der Gefäße beruhte auf
Wahrhaftigkeit und Einfachheit. Elisabeth Eisler
zeigte ihre Arbeiten zuletzt im Jahre 1972 im
Österreichischen Museum für angewandte Kunst.
_lhr Hinscheiden bedeutet einen großen Verlust -
nicht nur für die keramische Kunst.
Wilhelm Mrazek
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