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Volltext: Alte und Moderne Kunst XXIV (1979 / Heft 165)

 
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konservativer Auffassung scheinen zu fehlen 
beim "Linzer Forum Metall". Es findet sich nichts 
Gegenstandlich-Figurales, auch kein Bronzeguß. 
Aber der gebürtige Oberösterreicher aus dem 
Hausruck, Professor Herbert Bayer, hat immerhin 
eine imponierende Brunnenplastik aus 17 spi- 
ralenförmig angeordneten Chromnickelstahl- 
Zylindern geschaffen, die bewußt gewählte An- 
spielungen auf die Brucknerhaus-Orgel erkennen 
läßt, im wesentlichen jedoch auf einer konkaven 
mathematischen Progression beruht. Und in nach- 
ster Nähe befindet sich auch das in blitzendem 
Chromnickelstahl geschweißte und geschliffene 
dreiteilige, über sechs Meter hohe Großobjekt von 
Professor Erwin Reiter, dem in Linz lehrenden 
Bildhauer; es tragt den Titel i-Strömungu und zeigt 
drei nbarocku aufwärts und abwärts geschlangel- 
te Saulen mit rechteckförmigen Querschnitten, 
welche als Bauelemente das Wellenartige, Zyklen- 
hafte und Periodische des Fließens und Stromens 
versinnbildlichen. Der Künstler, der die Plastiken 
des vForum Metallrr am liebsten als permanente 
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Ausstellung am Donauufer verwirklicht sehen 
würde, hat zugleich ein Auftragswerk für die Lin- 
zer Elektrizitäts-Fernwärme und Erdgas- GesmbH 
(ESG) geschaffen. Ähnlich haben das Brunnen- 
Kunstwerk von Herbert Bayer die Stadtbetriebe 
Linz (SBL) anläßlich der Fertigstellung ihrer neu- 
gelegten Fernwasserleitung aus Goldwörth nach 
Linz gestiftet. 
Sowohl ESG als auch SBL sind stadteigene Be- 
triebe. Zusammen mit der Stadt Linz subventio- 
nierten sie das auf knapp sechs Millionen Schil- 
ling veranschlagte "Forum Metall" mit etwa W: 
Millionen Schilling. Für den Rest kamen als mate- 
rielle, finanzielle und organisatorische Helfer auf: 
die Allgemeine Sparkasse Linz, die Bank für Ober- 
österreich und Salzburg, die Aktiengesellschaft 
Binder 8. Co., das Bundesministerium fiir Wissen- 
schaft und Forschung, die Gewerkschaften der 
Chemiearbeiter, der Metall- und Bergarbeiter, 
auch mit der Landesleitung Oberösterreich, und 
die Gewerkschaft der Privatangestellten. Weiters 
subventionierten die Hütte Krems, die Kammer für 
Arbeiter und Angestellte für Oberösterreich, das 
Land Oberösterreich, die Österreichische Frem- 
denverkehrswerbung, der Österreichische Ge 
werkschaftsbund, der Österreichische Rundfunk 
Fernsehen (ORF), dem eine eigene Filmproduktion 
zu danken war, gleichfalls die Österreichische 
Schiffswerften AG, die Steyr-Daimler-Puch AG, die 
Vereinigte Metallwerke Ranshofen-Berndorf AG, 
die VÖEST-Alpine-Montan AG und die Wiener 
Brückenbau- und Eisenkonstruktions-AG. 
Der massive Einsatz aller Beteiligten für die Groß- 
veranstaltung iiForum Metallu (die zugleich auch 
im Mittelpunkt mehrerer anderer sachbezogener 
Ausstellungen sowie von Diskussionen, Vortragen 
und Begegnungen stand) zielte und zielt weiter 
auf eine gesamtkünstlerische Synthese ab. So 
konnte "Forum Metallu über Linz hinaus tatsäch- 
lich einen international wirksamen Erfolg verbu- 
chen, der noch weiterwächst. Die Großveranstal- 
tung ist seit 1977 in eine permanente Freilicht- 
schau eingemündet. Die mit der Veranstaltung in 
Verbindung stehende beträchtliche lmageaufwer- 
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