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seiner Stadt das gleiche gegeben, das Rudolf von
Alt seinem zeitgenössischen Wien hinterlassen hat.
Die Veduten und auch die anderen Landschaftsbilder
mit Motiven außerhalb Wiens sind klassische Zeu-
gen des Wiener Spötimpressionismus. Dieser im
heutigen Wien nunmehr deutlich in einigen Varian-
ten in Erscheinung tretende End-Stil besitzt eine
wesentlich lokale Verkettung. Um die Wende des
achtzehnten Jahrhunderts hatte sich bei einigen
Malern, wir würden heute von Avantgardisten spre-
chen, die mutige Abkehr von der barocken Malerei
zu scharfer und unparhetischer WirklichkeitsdarsteI-
lung vollzogen. Zu diesen ersten „Naturalisten"
hatte Ferdinand Georg Waldmüller nahe Beziehun-
gen. Sein Genie sah den sonnendurchleuchteten
Augenblick in aller Farbenpracht und Präzision. Auf
diesem Wege war Waldmüller knapp bis zum
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Impressionismus vorgedrungen. Rudolf von Alt,
August von Pettenkofen und Theodor von Hörmann
- die genannten Künstler sind noch lange"nicht auf
dem internationalen Forum genügend hoch einge-
schätzt - hatten leidenschaftlich für die lichtbetonte,
atmosphärische Malerei weitergearbeitet und ein
Resultat gezeitigt, das für die Empfängnis des
französischen Impressionismus den geeigneten Nähr-
boden bot, Dabei ist nicht zu übersehen, daß sich
der erste Teil dieses Werdeganges im Blickwinkel
der deutschen Romantik vollzog und als Kontrast-
wirkung zu dieser gewertet werden muß. Erst bei
dem typisch sozialen Maler Viktor Pipal wacht wie-
der eine Nuance der Romantik auf, nämlich der
Hang zum Melancholischen, zum „Lenauton", der
sich bei Pipal aus dem Mißverhältnis des schwer
ringenden Künstlers zu der Gesellschaft erklären
lößt.
Viktor Pipal ist, um Geltung kömptena, eine
und in seiner Art selbstbewußte Persönlichki
worden. Melancholie wurde Anklage. Auc
musikalische Schubertgebürde überwand der
ler im Geiste der Musik. Seine Farmen- und F
sprache wurde hart.
Um dem umfönglichen Lebenswerk Viktor
gerecht zu werden, seien auch die Vedutc
Wiener Innenstadt „Mölkerbastei", „Augu
straße", „Freyung", „Albrechtsrampe", „Ze
Feuerwehrzentrale", ferner die Bilder „lm
„Gastgarten im Frühling", „Kellergasse im Vl
sowie die Praterbilder und sein Gemälde
Donau" genannt.
Gleich Rudolf von Alt hat Viktor Pipal auch
Wachau, Niederösterreich und im Burgenlani
Motiven gesucht, die der Musik seiner Seel
sprachen. Ernte dieser Wanderungen sind
anderem die Bilder „Dürnstein", „Gasse in
stein", „Krems", „Stein", „Senftenberg", „Scl
in Drasenhofen", „Ringelspiel im Dorf",
bruch", „Heidenreichstein", „Dorfstraße mit A
lern", „Burgenlöndische Straße", „Keller in
dorf", „Abendlandschaft Wolkersdorf", drei
relle von „Waidhofen an der Thaya", „Pulkcii
eines der echtesten Pipal-Bilder „Der aufgel
Friedhof". Die solide traditionelle Bindung
Viktor Pipal auch in den Bildnissen „Meine
(zwei Fassungen], „Mädchen am Fenster", „Mr
mit Blume", „Alte Frau", „Bildnis eines Mann
seinen Genrebildern „Netzflicker", „Schni1
„Geldzöhlende alte Frau", „Rauchender A
„Kleinhauslerin", „Häusliche Idylle" und „Spie
Knabe mit Schiffchen" sowie in seinen Blun
dem.
Die Bilder Viktor Pipals sind weder romontiscl
naturalistisch, sie besitzen einen aufgeloz
Realismus, der durch eine zur Natur paralle
fundene Farbigkeit aus dem Geiste der Mu
dramatischen Kontrast zwischen „Leuchten'
meist bläulich getönten Dunkelheiten iene Stir
und Augenblicksotmosphdre erhält, die für
Wiener Spötirnpressionismus charakteristisch i:
Seine Sfilfarm, eine Repräsentation eines a
ginn des lndustriezeitalters neuen Lebensg
ist heute bereits von anderen Form- und
gehalten überrollt. Sie kann aber als Beleg
gelten, daß es auch im Bereich der Wiener N
unseres Jahrhunderts eine spezifische Wiener
gibt, deren Essentielles traditionsgemäß dar
steht, lmportgut mit heimischen Werten Zl
schmelzen und mit einem Höchstmaß techi
Feinheiten auszustatten.
4 Viktor Pipal, Das "LObkOWlfZDGlUlS" in Wien, lnr
Stadt, Augustinerstraßeillü x 61 cm, Ol
5 Viktar Pipal, Ländlicher Friedhof. 4B x 6l cm, Öl