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Volltext: Monatszeitschrift XVII (1914 / Heft 8 und 9)

Zunahme der Gußhütten, und der 
Plattenguß der Hochrenaissance 
erreicht in den Jahren 1550 bis 1580 
seine größte Blüte und stärkste 
Produktion. Beispielsweise liefern 
die dem Kloster Haina gehörigen 
Hütten Dodenhausen und Fisch- 
bach, auf die wir noch des 
näheren zu sprechen kommen, im 
Jahre 1573 239 Stück Eisenöfen, 
im Jahre 1576 sogar 263. Erwägt 
man, daß ein eiserner Ofen gegen- 
über einem solchen aus Ton- 
kacheln weit größere Dauerhaf- 
tigkeit besaß und es sich daher 
nicht um den 
Ersatz un- 
brauchbar ge- 
wordenerÖfen, 
sondern um 
Neuaufstellun- 
gen handeln 
konnte, so sind 
dies sehr re- 
spektable Zah- 
Fig. n. Obere Hälfte einerTiroler Ofenplatte mit Darstellung 16H. Allerdings 
des Sündenfalles und den Figuren einer musizierenden Dame begann (13„ 
und eines Schalksnarren, beginnendes XVI. Jahrhundert 
(Burg Kreuzenstein) mals schon 
das Verdrän- 
gen der Kachelöfen, wenn sich auch dieser Prozeß in 
seiner größten Ausdehnung in der Zeit 1660 bis 1690 
abspielt. Die raschere I-Ieizbarkeit, die größere Wärme- 
strahlung und die Verwendung beliebigen I-Ieizmaterials 
(sogar Maiskolben, Mohn- und Bohnenstroh, Kraut- 
strünke) sicherten dem Eisenofen viele Vorzüge gegen- 
über dem älteren Stubenofen aus Tonkacheln. 
Nach 1510 etwa wechselt der Vorlagenschatz der 
für die Gußhütten arbeitenden Formschneider. An Stelle 
der Einzeliiguren und Wappen treten nun iigurenreiche 
Szenen aus dem Alten und Neuen Testament. Hierher 
gehört vor allem die sehr frühe Platte mit der Darstellung lag, n Tim" Ohm 
von Nebukadnezars Götzenopfer (F ig. 25). In der linken plane mit drei Wappen, 
oberen Ecke werden die Juden Sadrach, Mesach und Qäiägäigärälziggjrlf: 
Abedrego, die dem Götzen von Babel die Huldigung ver- Stein) 
 

	        
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