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Volltext: Alte und Moderne Kunst XXIX (1984 / Heft 192 und 193)

elbekrönung bestimmt gewesen. Das Wandungs- 
des Kölner Humpens zeigt Bacchus inmitten sei- 
iefolges von Satyrn. Faunen und Nymphen. ist im 
an zwar weniger dicht. dennoch dem sogen. 
en-Humpen (Abb. 1. 19) nahe verwandt. Die Wein- 
!l' und -trauben der Silberfassung nehmen das 
ralthema auf. Der Faltenstil setzt - in anderem 
ierament - Heschlers erregteren. kraftvollen El- 
llHSPäISÜI voraus. Der gegen 1670 entstandene 
Jen erinnert zudem an die Hauptfigur des Braun- 
eiger Zylinders aus der Heschler-Werkstatt (I, 
23) und dessen Münchener Schale (I. Abb. 9). 
de von der ausgewogenen Auffassung dieses 
JENS bezüglich Figurenreihung. Reliefgrund und 
ilierenderSchilderungvon Bodenzcne undAttribu- 
n Hintergrund ausgehend, möchte ich an meiner 
hetischen Zuweisung der zwel Elfenbeintäfel- 
mit Adam und Eva im Hessischen Landesmu- 
. Darmstadt. von 1968 an J. U. Hurdter (Abb. 25) 
alten. obgleich Detailswie z. B. die lcckerllockigen 
e und das Betonen der Lidränder unmittelbar an 
l Heschler d.Ä. selbst erinnern." Die Vorliebe für 
ei Getier - u.a. Hunde, Hase. Kröte - und die 
ellungsweise,diesichvonderähnlicherMotivean 
augsburgischen Elfenbeinen (ungefaßter Zylinder 
an. I, Anm. 29) durch größere Weichheit und Ver- 
ifen von Formen absetzt. finden sich sowohl am 
er wie am sogen. Kienlen-Humpen und auch auf 
Jroßen MünchenerZylinder(l.Abb.11).Dieserläßt 
wie A. Schädler 1965 vermutete. eher dem Werk 
-lurdters zuordnen als der kraftvoller modellierte 
1er mit Götterpaaren (I. Abb. 7) ebenda. der mehr 
ztypenprägende Hand David Heschlers d. Ä. erin- 
EineendgültigeZuweisungbleibtoffen. auchwenn 
le die zahlreichen Duquesnoys Werken ähnlichen 
n des großen MünchenerGefäßes Z. B. dem Putto 
sch in Köln ähnlich sind. - Ein Grund für die Zu- 
ing des Sündenfallreliefs (Abb. 25) an Hurdter 
nt die - variierende _ Benutzung von Albrecht 
rs Kupferstich B. 1 (Abb. 26)" zu sein: wltem ein 
rund Eva nach deß albrecht Dürers Kupfer so groß 
lS Kupferstück. 10112 Zol hoch und 8 Zol breit. Ba- 
ef (Basrelief) von bain gemacht vor 100 Dugatern 
ieißt es in der schon oben erwähnten Bittschrift an 
_udwig von der Pfalz. Dürers Stich mißt 25.2 X 
:m; das Doppelreliefist 16 cm hoch. Doch kann der 
itzer sehr wohl eine kleinere Kopie oder Replik be- 
haben. muß andererseits dieses Relief nicht mit 
erwähnten identisch sein. - Weniger der Ver- 
1 mit dem zarteren. 1674 datierten Herkules- 
tale-Relief als dermit den Humpen in Ulm (Abb. 1) 
öln(Abb.24) sowiemit der Bacchusfigur. ehemals 
rlin (Abb. 1B). stützten die Zuschrelbung an die 
:er-Werkstatt. 
eiden 1673 entstandenen Schalenstander aus der 
ialigen Sammlung von Lanna (Abb. 27, 27a) hierzu 
:ksichtigen. ist angesichts der unzureichenden 
arlagen so gut wie ausgeschlossen. Sie dokumen- 
iallerdings. daBHurdternichtnur Reliefs, sondern 
i-runde Figurenu schuf. weiter. wie er sich in der 
dantia-Venus mit Knaben unmittelbar - ähnlich 
etels Oxforder Venus von etwa 1624 an der Knidi- 
1 Aphrodite" - an antik-klassischem Figuren- 
orientierte. - Wie die 1906 in Berlin ausgestellte 
ederSammlung H. Rosenberg aussah. wissen wir 
m Das Silber ist von Hans Ludwig Kienlen d.Ä. ge- 
l. 
ypenmaßigen. stilistischen und schnitztechni- 
1 Ähnlichkeiten z. B. zwischen den Putten auf dem 
n (7) Ulmer Seepterd-Humpen (Abb. 23). beson- 
lenen des großen Zylinders(l, Abb. 1 1 ) und einigen 
eiplastischen Grüppchen in München". die als 
füße verwendet werden sollten. sind so groß. daß 
diese in der Werkstatt Heschlers und Hurdters 
mit den letzterem zugewiesenen Werken verbin- 
1öchte. Rudolf Berliner dachte sogar für Kat. Nr. 
nd 188 an zwei verschiedene Hände. Ob diese im 
m sehr kraftvoll ausgebildeten Figürchen früh. 
Zeichnung in Blei. laviert. 
Werkstatt J. U. Hurdter? 
Museum zu Allerheiligen. 
Schaffhausen 
16 Allegorie der Bildhauer- 
kunst. Kreidezeichnung. 
laviert. Bezeichnet von 
J.U.Hurdter.Ulm.1661 
(7). Museum zu Aller- 
heiiigen. Schaffhausen 
17 Herkules und Omphale. 
Elfenbein. z. T. graviert. 
geschwärzt. Holz. Be- 
zeichnet iwVH (ligiert) 
1674i- lür J. U. Hurdter. 
Ulm, Herzog Anton 
Ulrich-Museum. 
Braunschweig 
d.h. vor dem 1674 datierten, zarteren Relief in Braun- 
schweig. entstanden, also auch vor dem sogen. Kien- 
len-Humpen. scheint wegen ihrer engen Anlehnung an 
HeschlersArbeiten gut möglich. vergleicht man dessen 
allerdings nur zugeschriebene Prunkschale sowie des- 
sen Zylinder mit Götterpaaren in München (l. Abb. 7, 9). 
So möchte ich auch - mit A. Schadler (1 965). derdiese 
Ansicht 1972 revidierte - den kleinen Elfenbeinzylin- 
der mit Meleager und Atalante zusammen mit dem 
schwächeren Gegenstück. beide im Bayerischen Na- 
tionalmuseum. München. J. U. Hurdters Werkstatt zu- 
weisen (Abb. 28)." In Privatbesitz existiert eine - 
wahrscheinlich spätere _ tbRepllklf davon." - Eine in 
15 
17 
Amsterdamer Privatbesitz" befindliche 15.2 cm hohe 
Gruppe von Zeus mit Jole ('?) scheint gleichfalls eine 
"Replikrl. und zwar nach der Zweiergruppe im Relief an 
David Heschler d.Ä. Münchener Elfenbeinzylinder (l. 
Abb. 7). wenn sie nicht beide dieselbe graphische Vorla- 
ge verwenden. Die Rückseite der Gruppe ist auffallend 
vflactw. 
Ohne genaue Kenntnis der verwendeten graphischen 
Vorlagen. die - zumeist im ausgehenden 16. Jahrhun- 
dert zu vermuten - offensichtlich teilweise den plasti- 
schen Stil mitprägen. ist eine genauere Zuordnung der 
schon im Teil l dieser Studien abgebildeten (I. Abb. 23. 
24) bzw. besprochenen niedrigen Elfenbeinzylinder in 
16 
 
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